Pells Stern
dem
Australia-Soldaten
irgend etwas geschehen würde, der auf Di geschossen hatte und noch lebte - zumindest nicht offiziell; aber diese Frau würde gut daran tun, nicht allein dort einherzugehen, wo auch
Nor
way-Soldaten im Dock waren, nicht solange sie lebte.
Di war in Ordnung, aus der Chirurgie entlassen und glühte vor Zorn, was gesund war. Eine Rippe war geschient und ein großer Teil des Blutes in ihm geborgt, aber er war dazu in der Lage, einen Bildschirm zu betrachten und zusammenhängend zu fluchen. Das half auch Signys Lebensgeistern. Graff war bei ihm, und es gab eine Liste von Offizieren und Besatzungsmitgliedern, die bereit waren, bei Di zu sitzen und dafür zu sorgen, dass er ruhig blieb, eine Show der Besorgnis, die Di außerordentlich bestürzt hätte, hätte er ihr Ausmaß erkannt.
Frieden. Das war ein paar Stunden wert, bis der Morgen anbrach und die Operationen in Grün durchgeführt wurden. Signy legte die Füße aufs Bett, während sie neben dem Schreibtisch in ihrem Privatquartier saß, goss sich mit überkreuzten Händen selbst einen zweiten Drink ein. Sie kam nur selten zu einem. Wenn es einmal dazu kam, dann ging es gleich weiter zum dritten und vierten und fünften, und sie wünschte, Di oder Graff würden jetzt hier bei ihr sitzen, um mit ihr zu reden. Sie wäre zu ihnen gegangen, aber Di hatte Dampf im Kopf, den abzulassen er scharf war, und es würde seinen Blutdruck steigern, ihr seine Geschichte zu erzählen, was nicht gut für ihn wäre.
Aber sie hatte noch weitere Zerstreuungen. Sie saß für eine Weile nur da und überlegte, und zögernd, sich für einen von beiden zu entscheiden, stellte sie schließlich eine Verbindung zur Wache her. »Bringen Sie Konstantin her!«
Sie bestätigten. Sie lehnte sich zurück und nippte an ihrem Drink, schaltete sich auf diesem Kanal ein, um sicherzugehen, dass die Operationen so weiterliefen, wie sie sollten, und dass die Wut auf dem Unterdeck gedämpft blieb. Der Drink schaffte es nicht, sie zu beruhigen; sie verspürte weiterhin den Drang, auf und ab zu gehen, aber nicht einmal hier gab es Platz dazu. Morgen...
Sie zerrte ihr Bewusstsein davon weg. Einhundertachtundzwanzig tote Zivilisten waren die Bilanz der Stabilisierung von Sektor Weiß. In Grün würde es noch weit schlimmer zugehen, wo alle untergetaucht waren, die wirklich Grund hatten, die Identifizierung zu fürchten. Sie konnten die Sektion natürlich leerpusten, wenn die beiden computergeübten Techniker nicht rechtzeitig gefunden werden konnten. Das war die vernünftigste Lösung: ein schneller Tod, wenn auch unterschiedslos. Ein Mittel, um sicherzustellen, dass sie wirklich sämtliche Flüchtlinge erwischten - und für diese Individuen gnädiger, als auf einer sich destabilsierenden, verfallenden Station zurückgelassen zu werden. Eine
Hansford
in großem Maßstab, das war das Geschenk, was sie der Union hinterließen, verrottende Leichen und deren Gestank, deren unglaublichen Gestank.
Die Tür ging auf. Sie blickte zu den drei Soldaten und zu Konstantin auf - der gewaschen war und braune Arbeitskleidung trug, ein paar Flecken im Gesicht hatte, um die sich die Medics gekümmert hatten. Nicht schlecht, dachte sie irgendwo im Hintergrund ihres Bewusstseins, beugte sich auf einen Arm gestützt vor.
»Wollen Sie reden?« fragte sie. »Oder sonst etwas?«
Er antwortete nicht, zeigte aber keine Neigung zu streiten. Sie scheuchte die Soldaten mit einem Wink hinaus. Die Tür ging zu, und Konstantin stand weiterhin dort und starrte auf etwas anderes als sie.
»Wo ist Josh Talley?« fragte er schließlich.
»Irgendwo an Bord. In dem Schränkchen dort drüben steht ein Glas. Wollen Sie einen Drink?«
»Ich möchte hinausgelassen werden«, sagte er. »Ich möchte, dass diese Station wieder an ihre rechtmäßige Regierung übergeben wird, dass Rechenschaft über die Zivilisten abgelegt wird, die Sie ermordet haben.«
»Oh«, sagte sie, lachte lautlos und schätzte den jungen Konstantin neu ein, lächelte dann bitter und stieß sich mit den Füßen vom Bett ab, schob den Sessel ein kleines Stück zurück.
Sie deutete auf das Bett, bedeutete ihn, sich darauf zu setzen. »Das möchten Sie«, sagte sie. »Setzen Sie sich!
Setzen
Sie sich, Mr. Konstantin!«
Er tat es wie geheißen. Er starrte sie mit demselben zornigen dunklen Blick an, den sie auch bei seinem Vater gesehen hatte.
»Sie haben doch nicht wirklich solche Illusionen«, fragte sie ihn, »oder?«
»Nein.«
Sie nickte,
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