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Pells Stern

Pells Stern

Titel: Pells Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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bedauerte ihn. Hübsches Gesicht. Jung. Gute Sprache. Gut zurechtgemacht. Er und Josh waren einander sehr ähnlich. In diesem Krieg gab es eine Verschwendung, die sie krank machte. Junge Männer wie dieser wurden zu Leichen. Wäre er jemand anderes gewesen... aber wie die Sache nun einmal aussah, lautete sein Name Konstantin, und das verdammte ihn. Pell würde auf diesen Namen reagieren - also musste er verschwinden.
    »Wollen Sie den Drink?«
    Er lehnte nicht ab. Sie reichte ihm ihr eigenes Glas und behielt die Flasche für sich.
    »Jon Lukas bleibt hier als Ihre Puppe, nicht wahr?« fragte er. Es war nicht nötig, ihn mit der Wahrheit zu quälen. Sie nickte.
    »Er führt seine Befehle aus.«
    »Gehen Sie als nächstes gegen Grün vor?«
    Sie nickte.
    »Lassen Sie mich über Kom mit ihnen reden! Gestatten Sie mir den Versuch, vernünftig mit ihnen zu reden!«
    »Um Ihr Leben zu retten? Um Jon Lukas zu ersetzen? Das wird nicht klappen.«
    »Um das Leben dieser Menschen zu retten.«
    Sie starrte ihn einen langen, öden Moment lang an. »Sie werden nicht mehr auftauchen, Mr.
    Konstantin. Sie werden heimlich verschwinden. Ich glaube, Sie wissen das.« Sie trug eine Pistole an der Hüfte, legte ihre Hand darauf. wie sie da saß, glaubte eigentlich nicht an einen Angriff von ihm, aber für den Fall. »Sagen wir, wenn ich zwei bestimmte Individuen finden kann, werde ich die Sektion nicht einer Dekompression unterziehen. Die Namen lauten James Muller und Judith Crowell. Wo sind sie? Wenn ich ihren Aufenthalt schnurstracks herausfinden könnte... das würde Menschenleben retten.«
    »Ich weiß es nicht.«
    »Kennen Sie sie nicht?«
    »Ich weiß nicht, wo sie stecken. Ich glaube nicht, dass sie noch leben, wenn sie in Grün sein sollen. Ich kenne diese Sektion nur zu gut. Ich hätte die Möglichkeit gehabt, sie zu finden, wenn sie dort gewesen wären.«
    »Das tut mir leid«, sagte sie. »Ich werde tun, was ich kann, so vernünftig sein, wie es geht.
    Das verspreche ich Ihnen. Sie sind ein zivilisierter Mensch, Mr. Konstantin. Eine ausgestorbene Gattung. Wenn ich einen Weg fände, Sie aus der ganzen Sache herauszuhalten, würde ich es tun, aber ich bin von allen Seiten umzingelt.«
    Er sagte nichts. Sie hielt ein Auge auf ihn gerichtet, während sie einen Schluck aus der Flasche nahm. Er trank aus dem Glas.
    »Was ist mit dem Rest meiner Familie?« fragte er dann.
    Ihre Lippen zuckten. »Vollkommen sicher. Vollkommen sicher, Mr. Konstantin. Ihre Mutter tut alles, was wir sagen, und Ihr Bruder ist harmlos, dort, wo er sich befindet. Der Nachschub rollt planmäßig, und wir haben keinen Grund für einen Einwand gegen seine Anwesenheit da unten. Er ist auch ein zivilisierter Mensch, aber einer, der - glücklicherweise - keinen Zugang zu großen Massen und modernen Systemen hat, noch dazu solchen, wo unsere Schiffe im Dock liegen.«
    Seine Lippen zitterten. Er leerte den noch im Glas befindlichen Rest. Sie beugte sich vor und goss ihm noch mehr Alkohol ein. Ergriff bewusst die Gelegenheit, sich hinüberzubeugen, dicht an ihn heran. Es war ein Glücksspiel; es glich die Maßstäbe einander an. Es wurde Zeit, damit aufzuhören. Wenn er den morgigen Tag noch erlebte, würde er zuviel darüber erfahren, was geschehen würde, das wäre grausam. Sie hatte einen bitteren Geschmack im Mund, den der Brandy nicht wegspülen wollte. Sie reichte ihm heftig die Flasche. »Nehmen Sie sie mit!« sagte sie. »Ich lasse Sie jetzt zurück in Ihr Quartier gehen. Ich grüße Sie, Mr. Konstantin.«
    Manche Leute hätten protestiert, geschrieen und gefleht; manche wären ihr an die Kehle gegangen, eine Möglichkeit, die Ereignisse zu beschleunigen. Er stand auf und ging zur Tür, nahm die Flasche nicht mit, blickte zurück, als die Tür nicht aufging.
    Sie schaltete zum diensthabenden Offizier durch. »Übernehmen Sie den Gefangenen.« Die Bestätigung erfolgte. Und auf einen zweiten Gedanken hin: »Bringen Sie Josh Talley, wenn Sie schon dabei sind!«
    Panik flackerte daraufhin in Konstantins Augen auf. »Ich weiß«, sagte sie. »Er ist entschlossen, mich zu töten. Aber schließlich hat er sich auch verändert, nicht wahr?«
    »Er erinnert sich an Sie.«
    Sie schürzte die Lippen, lächelte dann, ohne es eigentlich zu tun. »Er lebt noch, um sich zu erinnern, nicht?«
    »Lassen Sie mich mit Mazian sprechen.«
    »Kaum praktisch. Und er wäre auch nicht einverstanden damit, Sie anzuhören. Wissen Sie nicht, Damon Konstantin, dass er die Ursache Ihrer

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