Pells Stern
Familie ermordet, wurde er von seiner Frau getrennt... wie alles ablief, weiß ich nicht. Ich habe es ihm nicht angetan. Aber von welchen Voraussetzungen Sie auch ausgegangen sind, die Macht, der Sie jetzt die Leitung der Station übertragen haben... wurde von Gabriel zum Mord bestochen. Ich weiß es, weil ich diese Taktik kenne. Sie haben den falschen Mann unter Arrest, Mallory. Ihr Mann Lukas war einer von Gabriels Leuten, bevor er Ihrer wurde.«
Mit kalter Plötzlichkeit verschwand der Alkohol aus ihrem Gehirn. Sie saß da mit dem Glas in der Hand und starrte in Joshs blassblaue Augen, entdeckte, dass ihr Atem kurz ging.
»Dieser Gabriel... wo ist er?«
»Tot. Sie haben den Kopf des ganzen Unternehmens erwischt.
Ihn. Einen Mann namens Coledy; einen gewissen Kressich; Gabriel. Auf der Station war er als Jessad bekannt. Diese Männer wurden von den Soldaten getötet, die uns verhaftet haben. Damon wusste nichts... wusste überhaupt nichts von der ganzen Sache. Oder glauben Sie, er wäre dort mit ihnen zusammengetroffen, hätte er gewusst, dass sie seinen Vater ermordet haben?«
»Aber Sie haben ihn dorthin gebracht.«
»Ich habe ihn hingebracht.«
»Wusste er über Sie Bescheid?«
»Nein.«
Sie holte tief Luft und ließ sie wieder fahren. »Glauben Sie, es macht für uns einen Unterschied, wie Lukas dorthin gelangt ist? Er ist jetzt unser Mann.«
»Ich erzähle Ihnen das alles, damit Sie wissen, dass es vorüber ist. Es gibt nichts mehr, was Sie noch verfolgen müssten. Sie haben gewonnen. Weiteres Töten ist nicht mehr nötig.«
»Ich sollte auf das Wort eines Unionsmannes hin die Jagd einstellen?«
Keine Antwort. Josh stand nicht im Begriff, ins Nichts abzugleiten. Seine Augen waren lebendig und voller Schmerz.
»Es ist schon eine tolle Vorstellung, Josh, die Sie vor mir aufführen.«
»Keine Vorstellung. Ich bin geboren für das, was ich tue. Meine ganze Vergangenheit stammt vom Band. Ich hatte nichts, als sie mich auf Russells behandelt haben. Ich bin einer der hohlen Menschen, Mallory. Nichts Wirkliches. Kein Innenleben. Ich gehöre zur Union, weil mein Gehirn entsprechend programmiert wurde. Ich habe keine Loyalitäten.«
»Eine vielleicht doch?«
»Damon«, sagte er. Sie dachte darüber nach. Trank aus dem Glas, wie ihr die Augen wehtaten. »Warum haben Sie ihn dann mit diesem Gabriel zusammengeführt?«
»Ich glaubte eine Möglichkeit für uns zu sehen, von Pell wegzukommen. Eine Fähre nach Downbelow zu besorgen. Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen.«
»Ich glaube, ich kenne ihn bereits.«
»Sie sind in der Position, einem Mann eine Fähre nach unten zu besorgen - mit Leichtigkeit.
Bringen Sie ihn von hier weg, wenn schon nichts anderes!«
»Was, nicht zurück in die Kontrolle über Pell?«
»Sie haben es selbst gesagt. Lukas‘ Lippen bewegen sich, wenn Sie die Worte liefern. Das ist alles, was Sie wollen. Alles, was Sie je gewollt haben. Bringen Sie ihn von hier weg und in Sicherheit! Was kostet es Sie?«
Er wusste, was geschehen würde, zumindest, soweit es die Chancen Konstantins betraf. Sie sah zu ihm auf und dann wieder auf das Glas hinab. »Für Ihre Dankbarkeit? Sie deuten eine gewisse Dummheit auf meiner Seite an, nicht wahr? Toller Handel! Funktioniert
irgendeine
Tiefenschulung bei Ihnen?«
»Letzten Endes doch, vermute ich. Was haben Sie vor?« Sie drückte den Knopf. »Holen Sie ihn wieder ab!«
»Mallory...«, sagte Josh.
»Ich werde über Ihren Handel nachdenken«, sagte sie. »Ich werde darüber nachdenken.«
»Kann ich mit ihm reden?«
Sie überlegte, nickte dann. »Ohne weiteres. Werden Sie ihn über die wirklichen Hintergründe informieren?«
»Nein«, sagte er mit schwacher Stimme. »Ich will nicht, dass er irgend etwas davon erfährt.
In kleinen Dingen, Mallory, vertraue ich Ihnen.«
»Und können mich auf den Tod nicht ausstehen.«
Er stand auf und schüttelte den Kopf, während er auf sie herabschaute. Die Lampe an der Tür blitzte auf.
»Raus!« sagte sie, und fügte für den Soldaten hinzu, der unter der Tür erschien: »Bringen Sie ihn zu seinem Freund! Gewähren Sie ihnen jede vernünftige Bequemlichkeit, um die sie bitten!«
Josh ging in Begleitung des Wachpostens. Die Tür ging zu und wurde verschlossen. Signy rührte sich nicht, bewegte sich schließlich nur, um die Füße aufs Bett zu legen.
Ihr war der Gedanke gekommen, dass ein Konstantin in einem späteren Stadium des Krieges nützlich sein könnte; falls die Union den Köder
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