Pells Stern
horteten - als Sicherheit für den Tag, an dem sie vielleicht fliehen mussten. Manche
brachten
Vorräte, das stimmte; aber in der Mehrzahl waren die, die sie verbrauchten.
Er stellte die Sprechverbindung zum Vorzimmer her. »Ich schließe für heute«, sagte er. »Ich bin zu Hause zu erreichen. Falls etwas nicht warten kann, komme ich zurück.«
»Ja, Sir«, lautete die gemurmelte Antwort. Er sammelte ein paar seiner weniger beunruhigenden Papiere auf, steckte sie in den Aktenkoffer, zog die Jacke an und ging hinaus, nickte seinem Sekretär höflich zu und den verschiedenen Beamten, die ihre Büros im selben Raum hatten, betrat dann den äußeren Korridor.
Die letzten Tage hatte er immer bis spät gearbeitet; jetzt stand ihm zumindest die Chance zu, in größerer Behaglichkeit zu arbeiten, den Koffer voller Dokumente ohne Störung zu lesen. Es hatte Schwierigkeiten auf Downbelow gegeben:
Emilio hatte letzte Woche alles auf die Station verschifft, zusammen mit einer vernichtenden Anprangerung des beteiligten Personals und der Politik, die es repräsentierte. Damon hatte darauf gedrängt, die Übeltäter hinaus zu den Minen zu verschiffen - ein rascher Weg, die benötigte Anzahl an Arbeitern wieder aufzufüllen. Der Verteidiger hatte wegen Voreingenommenheit im Amt für Rechtsangelegenheiten protestiert und gefordert, die gefärbten Dienstaufzeichnungen mit dem Ziel der Wiedereinstellung zu bearbeiten. Der Fall war ausgeufert. Jon Lukas hatte Angebote gemacht und Forderungen vorgebracht; schließlich hatten sie
das
geregelt. Momentan wurden fünfzig Akten von Q-Bewohnern bearbeitet, um sie vorläufig unten einzuweisen. Er dachte daran, im Vorstandssalon einzukehren, um unterwegs einen zu trinken und dort einen Teil der Papierarbeit zu erledigen, seinen Verstand von dem abzulenken, was ihn immer noch zum Schwitzen brachte. Er hatte ein Funkgerät in der Tasche, ging nie ohne es, selbst wenn er Komverbindungen hatte, auf die er sich verlassen konnte. Er überlegte es sich und ging nach Hause, diese kurze Strecke hinunter zu Blau Eins Zwölf, öffnete leise die Tür.
»Angelo?«
Also war Alicia wach. Er legte den Aktenkoffer und die Jacke auf den Stuhl hinter der Tür.
»Ich bin wieder da«, sagte er und lächelte dem alten Downerweibchen pflichtgemäß zu, die aus Alicias Zimmer kam, um seine Hand zu tätscheln und ihn willkommen zu heißen. »Guter Tag, Lily?«
»Habe guten Tag«, bestätigte Lily und lächelte ihr freundliches Lächeln. Geräuschlos sammelte sie auf, was er abgelegt hatte, und er betrat Alicias Zimmer, beugte sich über ihr Bett und küsste sie. Alicia lächelte, blieb reglos, wie sie stets reglos auf ihren makellosen Decken lag, wo sie von Lily gepflegt wurde, die sie umdrehte, die sie mit der Hingabe vieler Jahre liebte. Die Wände bestanden aus Bildschirmen. Das Bett war umgeben vom Anblick der Sterne, wie sie mitten im All hingen; die Sterne und manchmal auch die Sonne, die Docks, die Korridore von Pell; oder Bilder von Downbelows Wäldern, der Basis, der Familie, all den Dingen, die ihr Freude bereiteten. Lily stellte die Bildfolgen für sie ein.
»Damon war zu Besuch«, murmelte Alicia. »Er und Elene. Zum Frühstück. Es war nett.
Elene sieht gut aus. So glücklich.«
Sie kamen oft zu Besuch, der eine oder andere von ihnen besonders jetzt, wo Emilio und Miliko nicht mehr in Reichweite waren. Ihm fiel eine Überraschung wieder ein, ein Band, das er sich in die Jackentasche gesteckt hatte, um es nicht zu vergessen. »Ich habe eine Nachricht von Emilio. Ich werde sie für dich abspielen.«
»Angelo, stimmt etwas nicht?«
Er hielt den Atem mitten in einem Zug an und schüttelte reuevoll den Kopf. »Du bist scharfsichtig, meine Liebe.«
»Ich kenne dein Gesicht, Liebster. Schlechte Nachrichten?«
»Nicht von Emilio. Da unten läuft alles gut; viel besser als gedacht. Er berichtet von beträchtlichen Fortschritten mit den neuen Lagern. Mit dem Q-Personal gab es keine Schwierigkeiten, die Straße ist bis Nummer Zwei fertig, und es gibt eine Anzahl Leute, die dazu bereit sind, die Straße hinab umzuziehen.«
»Ich glaube, ich erhalte nur die gute Seite der Berichte. Ich beobachte die Korridore. Ich bekomme das auch mit, Angelo.«
Er drehte sanft ihren Kopf, damit sie ihn leichter anblicken konnte. »Der Krieg wird heißer«, sagte er. »Ist das schlimm genug?«
Die schönen Augen - immer noch schön in einem dünnen bleichen Gesicht - waren vital und ruhig. »Wie nahe jetzt?«
»Die
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