Pells Stern
begehen. Ich möchte dieselben Vorteile, die auch Pell-Besatzungen haben, die Nahrung und Wasser hamstern, ohne dass es auf den Ladelisten erscheint.«
»Sie behaupten, dass gehamstert wird?«
»Herr Stationsleiter, Sie
wissen,
dass auf jedem Schiff gehamstert wird, das zu irgendeinem Stationskonzern gehört, und Sie werden diese Konzerne nicht gegen sich aufbringen, indem Sie Nachforschungen anstellen, nicht wahr? Wie viele von Ihren Stationsoffizieren machen sich die Uniformen schmutzig, indem sie persönlich Laderäume und Tanks inspizieren, he?
Ich bin offen und bitte für meine Familie um dieselben Gelegenheiten, die andere haben, weil sie zu einem Konzern gehören. Vorräte. Dann gehe ich wieder hinaus an die Front.«
»Sie werden sie erhalten.« Er drehte sich um und gab es als Priorität durch. »Verlassen Sie die Station so rasch wie möglich!«
Sie nickte, als er fertig war und sie wieder anblickte. »Ein fairer Handel, Mr. Konstantin.«
»Wohin werden Sie springen, Kapitän, wenn Sie müssen?«
»In die kalte Tiefe. Ich habe mir dort draußen einen Platz besorgt, den ich kenne, draußen in der Dunkelheit. Eine Menge Frachter haben das gemacht, ist Ihnen das bekannt, Mr.
Konstantin? Lange magere Jahre stehen uns bevor, wenn der Ansturm durchbricht. Die Union wird diejenigen unterstützen, die schon seit langem zu ihr gehören. Wir verdrücken uns und hoffen, dass sie dringend Schiffe brauchen, wenn es soweit kommt. Neue Territorien werden ihre Kräfte dünn verteilen, und dann brauchen sie uns. Oder wir schleichen uns Richtung Erde davon. Manche wollen es.«
Angelo runzelte die Stirn. »Sie glauben, dass es wirklich dazu kommt?«
Sie zuckte die Achseln. »Sie fühlen doch den Wind, Stationsleiter. Ich möchte keiner Bestechung wegen auf dieser Station sein, wenn die Front nicht hält.«
»Sind viele Kauffahrer Ihrer Meinung?«
»Wir sind schon«, sagte sie mit leiser Stimme, »seit einem halben Jahrhundert bereit.
Fragen Sie Quen, Stationsleiter! Suchen auch Sie nach einem Platz für sich?«
»Nein, Kapitän.«
Sie lehnte sich zurück und nickte bedächtig. »Meinen Respekt dafür, Stationsleiter. Sie können sich darauf verlassen, dass wir nicht springen, ohne vorher Alarm zu geben, und das
ist
mehr, als manche unseres Standes tun werden.«
»Ich weiß, dass es ein großes Risiko für Sie ist. Und Sie bekommen Ihre Vorräte; alle, die Sie brauchen. Sonst noch etwas?«
Sie schüttelte den Kopf, beugte leicht ihre Körpermasse. Sie erhob sich auf die weit auseinander gestemmten Füße. »Ich wünsche Ihnen Glück«, sagte sie und reichte ihm die Hand. »Ich wünsche Ihnen Glück. Alle Kauffahrer, die hier sind und nicht auf der anderen Seite der Grenze, haben sich ihre Seite gegen alle Chancen ausgesucht; und die, die sich immer noch draußen in der Dunkelheit treffen und Ihnen Vorräte direkt aus der Union besorgen - sie machen es nicht alle des Profits wegen. Hier gibt es keinen Profit. Wissen Sie das, Herr Stationsleiter? Es wäre leichter auf der anderen Seite in mancher Beziehung.«
Er schüttelte ihre dicke Hand. »Danke, Kapitän.«
»Hub«, sagte sie, zuckte befangen die Achseln und watschelte hinaus.
Er hob den Umschlag auf und öffnete ihn. Es
war
eine handgeschriebene Notiz, hingekritzelt:
Zurück aus der Union. Trägereinheiten umkreisen Viking, vier, vielleicht mehr, Gerüchte besagen, dass Mazian auf der Flucht ist und Schiffe verloren hat: die
Egypt,
die
France
die
United States,
vielleicht noch andere. Seine Lage wird kritisch.
Die Notiz war nicht unterschrieben und ohne beigefügten Schiffsnamen. Er studierte sie einen Moment lang, stand dann auf und drückte mit den Fingern die Kombination des Safes, legte das Papier hinein und schloss wieder ab. Sein Magen war aus dem Gleichgewicht geraten. Beobachter konnten sich irren. Informationen konnten ausgestreut und Gerüchte gezielt in Umlauf gebracht werden. Dieses Schiff würde nicht anlegen.
Die
Hammer
würde eine Zeitlang beobachten, möglicherweise anlegen, möglicherweise abhauen; jeder Versuch, sie zwecks direkter Befragung hereinzuschleppen, wäre eine schlechte Politik gegenüber anderen Kauffahrern. Frachter umkreisten Pell, hofften auf Nahrung und Wasser, verbrauchten die Vorräte der Station, brauchten Konzernkredite auf, die gewährt werden mussten, um Aufstände zu vermeiden; alte Schulden bei untergegangenen Stationen. Und die Frachter verbrauchten lieber die Stationsvorräte als die eigenen, die sie an Bord
Weitere Kostenlose Bücher