Pells Stern
anstarrten, während er über den Schreibtisch auf ihn zu stürzte, die Papiere verstreute und mit dem Messer nach ihm stach... nach
ihm,
und nicht nach Coledys Leuten, Als ob
er
der Feind wäre.
Er erschauerte und trank den Wein.
3.6. Pell: Downer-Habitat; 23:00 Uhr
Schichtwechsel. Satin streckte ihre schmerzenden Muskeln, als sie das matt erleuchtete Downer-Habitat betrat, streifte sich die Maske ab und wusch sich pingelig im kalten Wasser des bereitstehenden Beckens. Blauzahn (nie weit von ihr, egal ob Tag oder Nacht) folgte ihr und kauerte sich auf ihrer Matte zusammen, legte eine Hand auf ihre Schulter und lehnte den Kopf an sie. Sie waren beide müde, sehr müde, denn sie hatten an diesem Tag viel zu schleppen gehabt, und wenn auch die großen Maschinen den größten Teil der Arbeit erledigten, waren es doch Downermuskeln, die die Lasten auf die Maschinen hoben, und Menschen waren es, die das Herumbrüllen erledigten. Satin nahm seine andere Hand und drehte die Fläche nach oben, leckte an den wunden Stellen, beugte sich dicht an ihn und leckte auch an seiner Wange, wo die Maske das Fell strapaziert hatte.
»Lukas-Menschen«, knurrte Blauzahn. Seine Augen waren starr geradeaus gerichtet und sein Gesicht zornig. Heute hatten sie für Lukas-Menschen gearbeitet, von denen manche den Ärger auf Downbelow, auf der Basis, verursacht hatten. Satins Hände und Schultern taten weh, aber es war Blauzahn, um den sie sich sorgte, bei diesem Blick in seinen Augen.
Es brauchte viel, um Blauzahn in Fahrt zu bringen. Er neigte dazu, viel nachzudenken, und fand dabei keine Gelegenheit, böse zu werden, aber diesmal vermutete sie, dass er beides tat, und wenn er die Beherrschung verlor, würde es schlecht für ihn sein bei den Menschen, mit Lukas-Menschen um ihn herum. Sie streichelte sein grobes Fell und striegelte ihn, bis er ruhiger geworden zu sein schien.
»Iss!« sagte sie. »Komm essen!«
Er wandte ihr den Kopf zu, berührte ihre Wange mit den Lippen, leckte das Fell gerade und legte einen Arm um sie. »Komme«, stimmte er zu, und sie standen auf und gingen durch den Metalltunnel in das große Zimmer, wo stets Essen bereitstand. Die Jungen, die hier die Verantwortung trugen, gaben ihnen beiden je eine großzügig gefüllte Schüssel, und sie zogen sich zum Essen in eine stille Ecke zurück. Blauzahn schaffte es schließlich mit vollem Magen, seine gute Laune wieder zu finden, und leckte sich zufrieden den Haferbrei von den Fingern. Ein weiteres Männchen kam hereingetrottet, holte sich seine Schüssel und setzte sich zu ihnen, der junge Bigfellow, der sie freundlich angrinste, seine Schüssel Haferbrei leerte und zurückging, um sich eine zweite zu besorgen.
Sie mochten Bigfellow, der ebenfalls vor gar nicht langer Zeit von Downbelow gekommen war und auch aus ihrer Gegend am Fluss stammte, wenn auch aus einem anderen Lager und anderen Bergen. Noch mehr Leute versammelten sich, als Bigfellow zurückkam, immer mehr, ein Halbkreis aus Wärme, der Ecke zugewandt, in der sie beide saßen. Die meisten waren Saisonarbeiter, die ins Ganzoben kamen und wieder nach Downbelow zurückgingen, die mit ihren Händen arbeiteten und nicht viel von den Maschinen verstanden: diese waren ihnen freundlich gesonnen. Es gab noch andere Hisa hinter dieser Versammlung von Freunden, die ständigen Arbeiter, die nicht viel mit ihnen sprachen, die unter sich in der gegenüberliegenden Ecke saßen, die überhaupt viel dasaßen und starrten, als ob ihr langer Aufenthalt unter Menschen sie in etwas anderes verwandelt hätte als Hisa. Die meisten von denen waren alt. Sie kannten das Mysterium der Maschinen, durchstreiften die tiefen Tunnels und kannten die Geheimnisse der dunklen Bereiche. Stets blieben sie abgesondert unter sich.
»Sprecht von Bennett!« bat Bigfellow, denn wie die anderen, die kamen und gingen, welches Lager auf Downbelow sie auch geschickt hatte, war er durch das Menschenlager gegangen und hatte Bennett Jacint gekannt; und große Trauer hatte in Ganzoben geherrscht, als die Nachricht von Bennetts Tod eingetroffen war.
»Ich spreche«, sagte Satin. denn an ihr, die sie am kürzesten hier war, lag das Erzählen dieser Geschichte unter all den Geschichten, die sich die Hisa hier oben erzählten, und sie erwärmte sich rasch dafür. An jedem Abend seit ihrer Ankunft war das Gespräch nicht um die kleinen Taten der Hisa gekreist, deren Leben stets gleich blieb sondern um die Taten der Konstantins, darüber, wie Emilio und
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