Pells Stern
ertönten draußen, panische Rufe, und weitere Leute strömten ins Zimmer.
Kressich wich seitlich aus, als der Kampf näher kam. Redding prallte an die Wand. Nino Coledy war da und noch ein paar andere. Einige rangen Redding zu Boden, andere stießen die Flut neugieriger und verzweifelter Bittsteller wieder nach draußen zurück. Der Mob schwenkte Formulare, die er hoffte einreichen zu können. »Ich bin an der Reihe!« kreischte irgendeine Frau, fuchtelte mit einem Papier und versuchte, zum Schreibtisch vorzudringen.
Sie wurde mit den anderen hinausgetrieben.
Redding war am Boden und wurde von drei Leuten festgehalten. Ein vierter trat ihm an den Kopf, und er wurde ruhiger.
Coledy hatte das Messer in der Hand, untersuchte es nachdenklich und steckte es in die Tasche, zeigte dabei ein Lächeln auf seinem narbigen jungen Gesicht.
»Keine Stationspolizei für den da«, sagte James.
»Sind Sie verletzt, Mr. Kressich?« fragte Coledy.
»Nein.« Er ließ die blauen Flecken unberücksichtigt und tastete sich zum Schreibtisch zurück. Draußen ertönten immer noch Rufe. Er zog den Sessel wieder an den Tisch heran und setzte sich, und seine Beine zitterten weiterhin. »Er behauptete, Geld bezahlt zu haben«, sagte er und wusste ganz genau, was los war, dass die Formulare von Coledy stammten und zu jedem Preis verkauft wurden, der beim Vertrieb zu erzielen war. »Er hat eine schlechte Akte bei der Station, und ich kann ihm keinen Pass besorgen. Was beabsichtigen Sie damit, wenn Sie ihm eine derartige Zusicherung verkaufen?«
Coledy ließ den Blick langsam von ihm zu dem Mann auf dem Boden schweifen und wieder zurück. »Nun, jetzt hat er bei uns eine schlechte Eintragung, und das ist schlimmer. Bringt ihn von hier weg! Bringt ihn den Gang hinab, die andere Richtung!«
»Ich kann keine Leute mehr sehen«, ächzte Kressich und stützte den Kopf wieder in die Hände. »Schafft sie weg!«
Coledy ging hinaus auf den Korridor. »Freimachen!« konnte Kressich ihn die Protestrufe und das Schluchzen überschreien hören. Ein paar von Coledys Männern trieb die Menschen fort - einige der Sicherheitsleute waren mit Metallstangen bewaffnet. Die Menge wich zurück, und Coledy kehrte ins Büro zurück. Redding wurde gerade zur anderen Tür hinausgebracht, wobei sie ihn schüttelten, um ihn zum Gehen zu bringen, denn er kam wieder zu sich, blutete an der Schläfe; sein Gesicht war von einer roten Flut bedeckt;
Sie werden ihn umbringen,
dachte Kressich. Irgendwann während der weniger verkehrsreichen Stunden würde eine Leiche ihren Weg irgendwohin finden, um von der Station entdeckt zu werden.
Redding wusste das sicherlich. Er versuchte sich zu wehren, aber sie schafften ihn hinaus, und die Tür ging wieder zu.
»Aufwischen«, befahl Coledy einem der Zurückgebliebenen, und der Mann suchte nach etwas, womit er den Boden reinigen konnte. Coledy setzte sich wieder auf die Tischkante.
Kressich langte darunter und brachte eine der Weinflaschen zum Vorschein, mit denen ihn Coledy versorgte. Er goss zwei Gläser voll, nippte an dem Downerwein und versuchte, sich die Glieder zu erwärmen, damit das Zittern aufhörte und die Schmerzstiche in der Brust.
»Ich bin zu alt für so was«, beschwerte er sich.
»Sie brauchen sich keine Gedanken mehr über Redding zu machen«, sagte Coledy und hob sein Glas.
»Sie können einfach nicht derartige Situationen schaffen«, schnauzte Kressich. »Ich weiß, worauf Sie aus sind. Aber verkaufen Sie keine Pässe dorthin, wo ich keine Möglichkeit habe, sie zu besorgen.«
Coledy grinste, ein äußerst unangenehmer Ausdruck. »Redding hätte früher oder später darum gebeten. Auf diese Weise hat er für die Ehre bezahlt.«
»Ich will es gar nicht wissen«, meinte Kressich bitter. Er trank einen großen Schluck Wein.
»Nennen Sie mir nicht die Einzelheiten.«
»Wir bringen Sie am besten in Ihre Wohnung, Mr. Kressich, und behalten Sie etwas im Auge. Nur bis diese Sache geregelt ist.«
Er nahm sich Zeit, um den Wein zu leeren. Einer der Jünglinge von Coledys Bande hatte den Papierstapel aufgelesen, den der Kampf über den Boden verstreut hatte, und legte ihn wieder auf seinen Tisch. Daraufhin erhob sich Kressich mit immer noch schwachen Knien, wandte den Blick von dem Blut ab, das sich auf den Bodenmatten ausgebreitet hatte.
Coledy und vier seiner Männer begleiteten ihn durch die selbe Hintertür, die Redding und seine Bewachung verschluckt hatte. Sie gingen den Korridor entlang bis in den
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