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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Rot eins.«
    Coffey konnte sehen, wie der Commander sich hinunterbeugte und die Sprengladung befestigte. Seine Leute und die Sanitäter warteten hundert Meter weiter hinten auf dem Dach. Unten auf der Straße heulte eine Sirene los.
    »Ladung scharf«, sagte der Commander. Er stand auf und ging vorsichtig rückwärts, während er einen langen Draht ausrollte.
    »Zünden Sie, wenn Sie soweit sind«, murmelte Coffey.
    Er beobachtete, wie sich alle auf dem Dach flach hinlegten. Dann war ein kurzer Blitz zu sehen, erst einen Augenblick später erreichte der scharfe Knall der Sprengung Coffeys Ohren. Der Commander wartete einen Augenblick, dann ging er wieder nach vorn.
    »Rot eins an Mutter, wir haben eine Öffnung im Dach.«
    »Gehen Sie rein!« befahl Coffey.
    Das Sondereinsatzkommando verschwand, gefolgt von den Sanitätern, durch das Loch im Dach.
    »Wir sind drinnen«, ertönte die Stimme des Commanders aus dem Funkgerät. »Befinden uns im Korridor des vierten Stocks und gehen wie besprochen weiter vor.«
    Coffey blickte ungeduldig auf seine Uhr. Es war fünfzehn Minuten nach neun. Die Leute waren jetzt schon eineinhalb Stunden ohne Strom da drinnen eingesperrt, und diese neunzig Minuten kamen Coffey wie die längsten seines gesamten Lebens vor. Ständig spukte ihm das Bild des Bürgermeisters, der mit aufgerissenen Gedärmen irgendwo tot im Keller lag, höchst unwillkommen im Kopf herum.
    »Jetzt sind wir an der Nottür zu Zelle drei im vierten Stock, Sektion vierzehn. Bereit zum Anbringen der Sprengladung.«
    »Anbringen!« sagte Coffey.
    »Befestige Sprengladung.«
    D’Agosta und seine Gruppe hatten sich seit über einer halben Stunde nicht mehr gemeldet. Und wenn dem Bürgermeister wirklich etwas zugestoßen sein sollte, dann würde sich niemand einen feuchten Dreck drum scheren, wessen Fehler das wirklich gewesen war. Er, Coffey, wäre derjenige, dem man alle Schuld in die Schuhe schieben würde. So war das nun mal hier in dieser Stadt. Mit viel Geduld und Vorsicht hatte Coffey sich in seine jetzige Stellung emporgearbeitet, und nun würden die Schweine ihm alles wieder wegnehmen. Das war einzig und allein die Schuld von diesem Pendergast. Wenn der sich nicht hier im Revier anderer Leute wichtig gemacht hätte, dann –
    »Ladung angebracht.«
    »Zünden Sie, sobald Sie fertig sind«, sagte Coffey noch einmal. Pendergast hatte die Sache verbockt, nicht er. Er, Coffey, hatte ja erst gestern die Leitung dieses Falles übernommen. Möglicherweise würde man vielleicht doch nicht ihm dieses Desaster zum Vorwurf machen. Besonders dann, wenn Pendergast nichts mehr sagen konnte. Der Bursche konnte einen ja völlig durcheinanderbringen.
    Aus dem Funkgerät war eine Weile nichts zu hören, und hier draußen auf der Straße, unter der klatschnassen Plane, konnte Coffey den Knall der Explosion auch nicht hören.
    »Rot eins an Mutter, wir sind durch«, sagte der Commander plötzlich.
    »Dann geht rein, und legt das Scheißvieh um«, sagte Coffey.
    »Wie bereits besprochen, Sir, ist unsere oberste Priorität zunächst die Rettung der Verletzten«, sagte der Commander mit tonloser Stimme.
    »Ich weiß! Aber beeilen Sie sich, in Gottes Namen!«
    Coffey drückte wild auf den Sprechknopf des Funkgeräts.
     
    Der Commander trat aus dem Treppenhaus und sah sich vorsichtig um, bevor er seinen Leuten das Zeichen zum Nachkommen gab. Eine nach der anderen erschienen die, wegen ihrer schwarzen Overalls in den Schatten kaum sichtbaren Gestalten mit den hoch auf die Stirnen geschobenen Gasmasken im Gang. An ihren M- 16 Sturmgewehren hatten sie die Bajonette aufgepflanzt, und weiter hinten trug ein stämmiger Mann einen sechsschüssigen Granatwerfer vom Kaliber vierzig Millimeter. Die schwere Waffe sah aus wie eine zu groß geratene, schwangere Maschinenpistole. »Wir sind jetzt im dritten Stock«, funkte der Commander hinaus zum Koordinator. »Bauen jetzt den Infrarot-Signalgeber auf. Direkt vor uns liegt die Halle der Primaten.«
    »Gehen Sie zwanzig Meter in südlicher Richtung in die Halle hinein, dort finden sieben Meter weiter westlich eine Tür in der Wand.«
    Der Commander nahm ein kleines, schwarzes Kästchen von seinem Gürtel und drückte einen Knopf daran. Ein roter Laserstrahl, so dünn wie eine Bleistiftmine, schoß aus dem Kästchen. Der Commander ließ den Strahl durch die Halle wandern und las an dem Kästchen die Entfernung ab. Dann ging er vor, blieb stehen und wiederholte die Prozedur, wobei er den Laser nach

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