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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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fand. Aber danach wurde es vorsichtig. In den Kisten hatte es einen Vorrat an Nahrung, zumindest solange, wie das Packmaterial reichte. Vermutlich schränkte es seinen Konsum ein, schließlich kamen die Hormone in den Fasern ja in einer sehr hohen Konzentration vor. Dazu besserte das Wesen nebenbei ganz unauffällig seinen Speisezettel auf, indem es in den Kellern Ratten jagte. Ab und zu riß auch mal eine Katze aus der Abteilung für Verhaltensforschung aus, und ein, zwei Mal geriet anscheinend auch ein bedauernswerter Mensch auf der Suche nach einem trockenen Schlafplatz zu tief in die geheimen Gänge des Museums. Aber weil das Wesen immer sorgfältig darauf bedacht war, daß seine Beutezüge niemandem auffielen, konnte es mehrere Jahre so gut wie unbemerkt im unteren Keller überleben.« Frock rutschte knarzend in seinem Rollstuhl herum.
    »Und dann passierte es. Die Kisten wurden fortgebracht und in der Sicherheitszone eingeschlossen. Erst bekam die Kreatur Hunger, dann packte sie die schiere Verzweiflung. Vielleicht wurde sie auch von einer mörderischen Wut gepackt auf diejenigen, die ihr seine Pflanzen weggenommen hatten – menschliche Wesen, deren Gehirne einen, wenn auch unzureichenden, Ersatz für diese Fasern boten. Als die Wut in ihm übermächtig wurde, begann die Kreatur, diese anderen Wesen zu töten. Und dann gab es kein Halten mehr. Sie tötete immer wieder.«
    Frock tupfte sich mit dem Taschentuch die Stirn ab. »Aber dieses Wesen verlor nicht
vollständig
den Verstand«, fuhr er fort. »Denken Sie nur daran, wie es die Leiche des Polizisten in der Ausstellung versteckt hat. Obwohl sein Blutdurst geweckt war und seine Gier nach den Fasern fast übermächtig wurde, war es noch in der Lage, zu erkennen, daß die Morde eine für es höchst unwillkommene Aufmerksamkeit bedeuten mußten. Vielleicht hatte es die Leiche von Beauregard ebenfalls in seinen Bau schleppen wollen, aber vermutlich war das ein zu schwieriges Unterfangen. Die Ausstellung befand sich ja weit außerhalb seiner gewohnten Jagdgründe, und so versteckte es die Leiche statt dessen an Ort und Stelle. Schließlich war es hauptsächlich auf die Hypothalamusdrüse scharf, der Rest war lediglich Fleisch für ihn.«
    Margo erschauderte.
    »Ich habe mich schon mehr als einmal gefragt, warum das Monster wohl in die Ausstellung gegangen ist«, sagte Pendergast.
    Frock hob den Zeigefinger. »Das habe ich auch. Und ich glaube, ich kenne den Grund dafür. Denken Sie mal dran, Mr. Pendergast, was
sonst
noch in der Ausstellung war.«
    Pendergast nickte bedächtig. »Natürlich. Die Mbwun-Figur.«
    »Genau«, sagte Frock. »Die Figur war ein Abbild des Wesens selbst. Und sie war seine einzige Verbindung zu einer Heimat, die das Wesen für immer verloren hatte.«
    »So weit, so gut«, sagte Smithback, »Aber wie konnten Wright und Cuthbert wissen, daß das Ding etwas mit der Whittlesey-Expedition zu tun hatte?«
    »Das, glaube ich, kann ich Ihnen beantworten«, sagte Pendergast. »Sie wußten nämlich, warum das Schiff, das die Kisten von Belém nach New York brachte, so lange aufgehalten worden war – und zwar auf demselben Weg, wie Sie es auch herausgefunden haben, Mr. Smithback.«
    Smithback wirkte auf einmal nervös. »Nun, ich –«, begann er. »Und außerdem haben Wright und die beiden anderen Whittleseys Tagebuch gelesen. Als dann auch noch Montague verschwand, dem man aufgetragen hatte, den Inhalt der Kisten zu katalogisieren, und eine Blutpfütze in der Nähe der Kisten entdeckt wurde, brauchte man kein Hellseher zu sein, um zwei und zwei zusammenzuzählen. Und außerdem« – Pendergasts Miene verfinsterte sich – »hat mir dies alles Cuthbert mehr oder weniger bestätigt. Natürlich nur, soweit er dazu in der Lage war.«
    Frock nickte. »Die drei haben einen schrecklichen Preis bezahlt. Henry und Lavinia sind tot, und Cuthbert ist im Irrenhaus – das ist wirklich unbeschreiblich schlimm.«
    »Stimmt«, sagte Kawakita. »Aber es ist ein offenes Geheimnis, daß Sie damit der oberste Anwärter für den Posten des Museumsdirektors sind.«
    So was kann ja nur von Kawakita kommen
, dachte Margo.
    Frock schüttelte den Kopf. »Ich bezweifle, daß man ihn mir anbieten wird, Gregory. Wenn sich die Aufregung erst einmal gelegt hat, werden ganz realistische Überlegungen wieder die Oberhand gewinnen. Ich bin im Kollegenkreis viel zu umstritten für einen Direktorenposten, und außerdem bin ich auch gar nicht scharf darauf. Ich habe hier

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