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Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst

Titel: Pendergast 01 - Relic - Museum der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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meine Akten, versteht sich.« Sie lächelte ihn erwartungsvoll an.
    In Smithbacks Kopf schrillten die Alarmglocken. »Nun«, antwortete er vorsichtig, »ich würde Ihnen da ja gerne helfen, aber leider verbietet mir das mein journalistischer Ehrenkodex.« Er zuckte entschuldigend mit den Achseln. »Sie wissen ja, wie das ist.«
    Mrs. Rickmans Lächeln verflog rasch, und sie öffnete gerade den Mund, um etwas zu sagen, als zu Smithbacks Erleichterung das Telefon klingelte. Er stand auf und nahm sein Manuskript an sich. Als er gerade die Tür schloß, hörte er, wie Rickman laut hörbar einatmete.
    »Nicht
schon wieder einer!
«
    Die Tür schnappte mit einem Klicken ins Schloß.

14
    D ’Agosta konnte sich einfach nicht an die Halle der großen Affen gewöhnen, wo breitgrinsende Schimpansen mit haarigen Armen, lachhaft realistischen Pimmeln und großen, fast menschlichen Händen mit echten Fingernägeln in den künstlichen Bäumen hockten. Er fragte sich, warum die Wissenschaft so lange gebraucht hatte, um herauszufinden, daß der Mensch von den Affen abstammte. Das hätte den Forschern doch beim ersten Blick auf einen Schimpansen sofort klar sein müssen. Und irgendwo hatte er einmal gehört, daß Schimpansen sich auch genau wie Menschen benahmen, daß sie gewalttätig und leicht erregbar wären und sich ständig gegenseitig verprügelten, ja sogar ab und zu einen Mord begingen.
Mein Gott,
dachte er,
es muß doch noch einen anderen Weg in dieses Museum geben, der nicht durch diese Halle führt.
    »Hier entlang«, sagte der Wärter. »Die Treppe hinunter. Es ist ziemlich schlimm, Lieutenant. Ich kam gerade –«
    »Erzählen Sie mir das später«, sagte D’Agosta. Nach dem Mord an den Kindern war er auf alles vorbereitet. »Sie sagten, er hätte die Uniform eines Wachmanns an. Kannten Sie ihn?«
    »Ich weiß es nicht, Sir. Es ist schwer zu sagen.«
    Der Wärter deutete hinunter ins schlecht erleuchtete Treppenhaus. Unten an der Treppe führte eine Tür in eine Art Innenhof. Die Leiche lag im Schatten am Fuß der Stufen. Überall waren schwarze Spritzer und Pfützen – auf dem Boden, an den Wänden und an der Deckenleuchte. D’Agosta wußte, was diese schwarzen Spritzer waren.
    »Sie da«, sagte er, an einen der ihm folgenden Polizisten gewandt, »schaffen Sie mehr Licht her. Ich will, daß alles sofort nach Fingerabdrücken und Faserspuren untersucht wird. Ist die Spurensicherung schon unterwegs? Der Mann ist ganz offensichtlich tot, also lassen Sie vorerst keine Sanitäter hier rein. Ich will nicht, daß sie uns wieder sämtliche Spuren verwischen.«
    D’Agosta blickte erneut die Treppe hinab. »Lieber Himmel«, sagte er. »Was sind das für Fußspuren? Sieht aus, als wäre irgendein Vollidiot gerade durch eine Pfütze Blut gelaufen. Oder hat uns vielleicht der Mörder hier einen dicken Hinweis hinterlassen?«
    Alle waren still.
    »Sind das Ihre Spuren?« wandte D’Agosta sich an den Wärter.
    »Wie war doch gleich Ihr Name?«
    »Norris. Eric Norris. Wie ich schon sagte, ich –«
    »Ja oder nein?«
    »Ja, aber –«
    »Halten Sie den Mund. Hatten Sie diese Schuhe hier an?«
    »Ja. Wissen Sie, ich war –«
    »Ziehen Sie sie aus. Sie ruinieren ja den ganzen Teppich.«
Verdammte Trantüte,
dachte D’Agosta. »Bringen Sie sie zur Spurensicherung und sagen Sie, sie sollen sie in einen Plastikbeutel tun. Die wissen dann schon, wie’s weitergeht. Und Sie warten dort auf mich. Halt, nein. Warten Sie nicht auf mich. Ich rufe Sie später an. Ich habe noch ein paar Fragen an Sie. Ziehen Sie die Schuhe gleich hier aus, verdammt noch mal!« D’Agosta wollte nicht noch einmal dasselbe erleben wie mit Prine. Was war bloß in diesem Museum los? Die Leute hier schienen mit Vorliebe im Blut zu waten. »Sie müssen auf Strumpfsocken zur Spurensicherung gehen.«
    »Ja, Sir.«
    Einer der Polizisten hinter D’Agosta kicherte.
    D’Agosta blickte ihn böse an. »Finden Sie das etwa lustig? Der Mann hat das Blut hier überall herumgetreten. Das ist alles andere als lustig.«
    D’Agosta ging die Treppe halb hinunter. Der Kopf der Leiche lag mit dem Gesicht nach unten in einer dunklen Ecke. Er konnte ihn zwar nicht genau erkennen, aber er wußte, daß die Schädeldecke eingedrückt sein und das Gehirn irgendwo in diesem Durcheinander herumliegen würde. Mein Gott, in was für ein unappetitliches Chaos man einen menschlichen Körper doch verwandeln konnte.
    Hinter sich auf der Treppe hörte D’Agosta Schritte.

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