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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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auch mal den Mond auf!«
    Frock sah hinüber zu Waxie, der aus dem Fenster blickte, als hätte jemand die Antwort auf sämtliche noch offenen Fragen auf den Rasen des Central Parks gesprüht. Der Captain runzelte die Stirn, sagte aber nichts.
    »Wir sind uns doch wohl alle einig«, ergriff Frock das Wort, ohne die Augen von Waxie zu nehmen, »daß die beiden Skelette aus dem Humboldt Kill von einem Unwetter aus dem Regenwasserabflußkanal gespült worden sind.«
    »Stimmt, das wurden sie«, brummte Horlocker. »Aber das wissen wir schon längst. Worauf wollen Sie hinaus?«
    »Die Gebißspuren an den Skeletten sahen nicht so aus, als wären die Täter in Eile gewesen«, fuhr Frock fort.
    »Es scheint vielmehr so, als hätten die Kreaturen viel Zeit gehabt, um ihre Opfer in aller Ruhe abzunagen.
    Das wiederum läßt den Schluß zu, daß die Wesen die Leichen in ihren Bau geschleppt und sie dort gefressen haben. Für ein solches Verhalten gibt es in der Natur zahlreiche Parallelen.«
    »Und?«
    »Wenn ein starker Regenguß zwei Skelette aus diesem Bau ins Freie spülen kann, müßte man doch auch den Bau selbst unter Wasser setzen können.«
    »Genau!« rief Waxie triumphierend und trat vom Fenster zurück. »Das ist es! Wir ertränken die verdammten Scheißkerle!«
    »Das ist doch verrückt«, meinte D'Agosta.
    »Nein, ist es nicht«, widersprach Waxie und deutete aufgeregt aus dem Fenster. »Soviel ich weiß, geht der Ablauf des Wasserreservoirs im Park in die Kanalisation, und wenn die überlastet ist, läuft das Wasser in die Astortunnels, deswegen hat man sie ja schließlich aufgegeben, nicht wahr?«
    Ein paar Sekunden lang war es still im Raum. Horlocker warf dem Ingenieur einen fragenden Blick zu. »Es stimmt«, sagte Hausmann und nickte. »Theoretisch kann das Wasser aus dem Reservoir direkt in die Kanalisation geleitet werden.«
    »Und läßt sich das auch praktisch bewerkstelligen?«
    Hausmann dachte einen Augenblick nach. »Um das sicher sagen zu können, müßte ich erst mit Duffy von der Wasserversorgung sprechen. In dem Reservoir sind zweieinhalb Millionen Kubikmeter Trinkwasser gespeichert. Selbst wenn wir nur einen Teil davon – sagen wir mal dreißig Prozent – auf einen Schlag in die Kanalisation leiten würden, müßte diese vollkommen überflutet werden, und das überschüssige Wasser würde, soweit ich weiß, erst in die tiefsten Tunnels laufen und dann von dort in den Hudson.«
    Waxie nickte triumphierend. »Und das sind diese Astortunnels!«
    »Mir scheint das ein ziemlich drastischer Schritt«, warf D'Agosta ein.
    »Drastisch?« wiederholte Horlocker. »Entschuldigen Sie bitte, Lieutenant, aber gestern nacht haben diese Geschöpfe neun Menschen getötet. Sie sind enorm blutrünstig, und sie werden immer schlimmer. Vielleicht wollen Sie ja hinuntersteigen und ihnen eine gerichtliche Vorladung überbringen, bloß wird das nicht allzuviel Eindruck auf sie machen, fürchte ich. Man verlangt von uns, daß wir etwas tun, verdammt noch mal. Und damit« – er deutete aus dem Fenster in Richtung Wasserreservoir – »können wir sie tief unten in ihrem Bau unschädlich machen.«
    »Aber woher wollen wir denn wissen, wo das ganze Wasser wirklich hinfließt?« fragte D'Agosta.
    »Das kann man ziemlich genau sagen«, meldete sich Hausmann zu Wort »Es wird zunächst in die unterste Ebene des Central Park-Quadranten strömen und von dort aus durch die Überlaufkanäle im Flaschenhals hinunter in die tiefsten Regenwasserkanäle und die darunterlegenden Astortunnels, bis es schließlich das Entwässerungssystem der West Side erreicht und von dort aus in den Hudson abfließt«
    »Pendergast hat mir gesagt, daß die Tunnels südlich und nördlich vom Park schon vor Jahren zugemauert wurden«, meinte D'Agosta mehr an sich selbst als an die anderen gerichtet.
    Horlocker blickte in die Runde und verzog seine Lippen zu einem dünnen Lächeln. Margo kam es so vor, als würde der Polizeipräsident die dazu benötigten Muskeln nicht allzu häufig benutzen. »Na, ist doch wunderbar«, knurrte er. »Dann sind sie in den Tunnels unterhalb des Flaschenhalses gefangen und werden jämmerlich ersaufen. Gibt es noch irgendwelche Einwände?«
    »Bevor Sie das Reservoir ablassen, müßten Sie dafür sorgen, daß sich auch wirklich alle Kreaturen in den Tunnels befinden«, gab Margo zu bedenken.
    Horlockers Lächeln verschwand. »Mist. Daran habe ich noch gar nicht gedacht. Wie sollen wir das denn bewerkstelligen?«
    D'Agosta

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