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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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nach. Niemand außer mir kann ermessen, wie schwer es ihm gefallen ist, seinen Fehler zuzugeben, dachte sie. D'Agosta folgte Horlocker und Waxie hinaus in den Korridor.
    An der Tür blieb er stehen und fragte Margo: »Was halten Sie von der Sache, Dr. Green?«
    Margo schüttelte den Kopf und wirkte, als wäre sie in Gedanken ganz weit weg gewesen. »Ich weiß nicht so recht. Einerseits verstehe ich, daß Horlocker keine Zeit mehr verlieren möchte, andererseits muß ich daran denken, was damals passierte, als ...« Sie zögerte. »Ich wünschte, Pendergast wäre hier«, sagte sie dann.
    Das Telefon klingelte, und sie hob ab. »Hier Margo Green«
    Sie hörte eine Weile schweigend zu, dann legte sie auf.
    »Sie sollten vielleicht besser mitkommen«, sagte sie zu D'Agosta. »Das war meine Laborassistentin. Sie will mir etwas Wichtiges zeigen.«
     

41
    Smithback schob einen Mann im Leinenanzug zur Seite, rammte einem anderen den Ellenbogen in die Rippen und versuchte, sich so einen Weg durch die immer dichter werdende Menschenmenge zu bahnen. Er hatte ihre schiere Masse schlichtweg unterschätzt: Die Leute stauten sich schon drei Blocks weit die Fifth Avenue hinunter, und jede Minute kamen neue hinzu. Mrs. Wishers Eröffnungsrede hatte er bereits verpaßt, und jetzt wollte er wenigstens noch bei der ersten Mahnwache dabeisein, bevor sich der Demonstrationszug wieder in Bewegung setzte.
    »Drängle nicht so, du Arschloch«, schnauzte ein junger Mann, der gerade einen silbernen Flachmann von den Lippen nahm.
    »Schieb dir doch eine Aktie in den Arsch«, gab Smithback zurück. Aus dem Augenwinkel beobachtete er, wie Polizisten erfolglos versuchten, wenigstens die Fahrbahn frei zu bekommen. Inzwischen waren mehrere Fernsehteams eingetroffen, deren Kameramänner auf die Dächer ihrer Kleinbusse stiegen, um von oben die Menge zu filmen. Sie kamen, ebenso wie die Polizei, viel zu spät. Mrs. Wisher hatte die Stadt wieder einmal überrumpelt.
    »He, Smithback!« hörte der Journalist auf einmal eine Stimme hinter sich rufen. Er drehte sich um und sah Clarence Kozinsky, den Börsenreporter der Post . »Das hier ist wirklich unglaublich. Hat sich herumgesprochen wie ein Lauffeuer.«
    »Ich schätze, das liegt wohl an meinem Artikel«, antwortete Smithback stolz.
    Kozinsky schüttelte den Kopf »So leid's mir tut, Smithback, aber dein Artikel ist erst vor einer halben Stunde erschienen. Die Aufforderung zur Demo lief aber schon am Nachmittag über die verschiedenen Börsennetze.
    Sieht so aus, als wäre die Finanzwelt komplett auf Mrs. Wisher abgefahren. Fast scheint es so, als wäre diese Frau die Lösung für alle Sorgen, die unsere armen Broker so plagen.« Kozinsky kicherte kurz und trocken.
    »Es geht jetzt nicht mehr bloß um die Bekämpfung der Kriminalität, sondern um alles, was nach Meinung der Finanzwelt in dieser Stadt sonst noch schief läuft. In den einschlägigen Bars spricht man schon davon, daß Mrs. Wisher die Fürsorge kappen, die Obdachlosen von den Straßen bringen, die Dodgers zurück nach Brooklyn holen und wieder einen Republikaner ins Weiße Haus bringen wird. Und das alles auf einmal.«
    Smithback sah sich um. »Ich wußte gar nicht, daß es so viele Finanztypen auf der Welt gibt, geschweige denn in Manhattan.«
    Kozinsky kicherte abermals. »Die Leute halten den typischen Börsenmenschen eben noch immer für einen Retro-Yuppie in einem langweiligen Anzug, der rund um die Uhr arbeitet und in irgendeiner Vorstadt in New Jersey mit seiner Frau und zweieinhalb Kindern am Wochenende ein stinklangweiliges Familienleben führt.
    Niemand denkt daran, daß die Wall Street auch so etwas wie einen Unterleib hat. Da gibt es Devisenhaie, Zinstrickser, Geldwäscher und Leute, die ihr Geld mit dem Verschieben von Schweinebäuchen machen. Das sind keine Oberklassenyuppies, sondern Typen, die an der Wall Street die Drecksarbeit machen. Außerdem rekrutiert diese Wisher ihre Leute schon längst nicht mehr nur in der Börse allein. Zur Zeit laufen sämtliche Handys, Pager und Faxgeräte heiß, damit auch die kleinen Angestellten der Banken und Versicherungen was von dem Spaß haben.«
    Als Smithback auf einmal einige Meter vor sich Mrs. Wisher entdeckte, verabschiedete er sich von Kozinsky und drängte weiter. Mrs. Wisher stand direkt vor dem Bergdorf Goodman-Kaufhaus und blickte, flankiert von einem katholischen und einem protestantischen Priester sowie einem Rabbi, auf einen riesigen Haufen frischer Blumen. Daneben

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