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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Dunkelheit, aber die tiefe Stille dort wurde nur vom leisen Geräusch tropfenden Wassers unterbrochen, das an mehreren Stellen durch die Decke sickerte. Auch der Rundumblick mit dem Nachtsichtgerat zeigte keine weißen Punkte, die im Infrarotspektrum das Vorhandensein eines warmen Körpers signalisiert hätten.
    Trotzdem wurde der ziegenartige Gestank immer stärker.
    Mit langsamen Schritten ging Pendergast nun auf den Umriß in der Mitte des Raumes zu, der auf den grünlich leuchtenden Monitoren der VisnyTek-Brille immer mehr Gestalt annahm.
    Je näher er kam, desto deutlicher sah er, daß es sich um eine krude, aus weißen Steinen erbaute, runde Hütte handelte. Erst als Pendergast direkt davorstand, bemerkte er, daß ihre Wände aus aufeinandergetürmten menschlichen Schädeln bestanden.
    Der FBI-Agent nahm ein paar tiefe Atemzüge von seirnem Sauerstoff, bevor er die Totenköpfe genauer betrachtete. Ihre Gesichter zeigten alle nach außen, aber durch die Augenhöhlen sah er, daß in den meisten Hinterköpfen große Löcher klafften. Überschlagsmäßig schätzte Pendergast, daß die makabre Behausung aus etwa vierhundertfünfzig Schädeln bestehen müßte. Die meisten von ihnen waren, wie man an der daran klebenden Kopfhaut erkennen konnte, noch ziemlich frisch.
    Pendergast ging einmal um die Hütte herum und verharrte dann mehrere Minuten lang regungslos vor ihrem Eingang, vor dem sämtliche Trampelpfade zusammenliefen. Auf dem Schädel direkt über der Türöffnung erkannte er drei mit einer dunklen Flüssigkeit geschriebene japanische Schriftzeichen:

    Schließlich, nachdem er über längere Zeit weder ein Geräusch noch eine Bewegung bemerkt hatte, holte er noch einmal tief Luft, bückte sich und trat ein.
    Das Innere des runden Raumes war leer bis auf viele entlang der Wand auf dem Boden aufgereihte tönerne Trinkbecher, die offenbar irgendwelchen zeremoniellen Zwecken dienten.
    Pendergast schätzte ihre Zahl auf mindestens hundert. Rasch verließ er die Hütte wieder und besah sich den runden Steintisch direkt vor dem Eingang. Er war etwas mehr als einen Meter hoch, maß einen knappen Meter im Durchmesser und war von einem niedrigen Zaun umgeben, zu dem man menschliche Arm und Beinknochen mit Lederbändern zusammengebunden hatte. Auf der glatten Tischplatte lagen einige merkwürdig aussehende Gegenstände, die in einer Art Muster angeordnet und mit verwelkten Blumen geschmückt waren.
    Pendergast nahm einen und betrachtete ihn erstaunt. Es war ein flaches Stück Metall mit einem abgenutzten Gummigriff, von dem er nicht wußte, wozu es dienen sollte. Auch die anderen Gegenstände gaben ihm keinen Hinweis auf ihre Herkunft. Er beschloß, ein paar von ihnen mitzunehmen und später an der Oberfläche in Ruhe zu untersuchen.
    Kaum hatte er die Metallstücke in die Tasche gesteckt, da huschte etwas Weißes über die Monitore seines Nachtsichtgeräts. Rasch ging Pendergast hinter dem Tisch in Deckung. Als er sich von dort aus umsah und nichts entdecken konnte, fragte er sich, ob er sich wohl getäuscht hatte. Manchmal tiefen bestimmte Luftschichtungen auf dem Infrarotschirm falsche Signale hervor.
    Dann aber sah er es wieder, und diesmal deutlicher als zuvor: Es war eine menschliche – oder zumindest fast menschliche – Gestalt, die vom Bahnhof her durch den Torbogen gerannt kam und auf den Infrarotmonitoren eine weiße Wärmeschleppe hinter sich herzog. Sie kam beängstigend schnell näher, und Pendergast sah, daß sie im Laufen etwas Großes, Rundes an ihre Brust drückte.
    In der dichten Finsternis des alten Wartesaals hob Special Agent Pendergast lautlos Pistole und Blitzlampe und machte sich bereit.
     

40
    Margo hatte die Ellenbogen auf den Tisch des Konferenzraums gestützt und massierte sich mit den Fingerspitzen die Schläfen. Nach Frocks Abgang hatte Horlocker mehrere Minuten lang den Raum verlassen, um mit dem Bürgermeister zu telefonieren, und war dann zusammen mit einem Ingenieur von den Stadtwerken namens Hausmann wieder zurückgekommen. Jetzt war der Konferenz auch noch Jack Masters zugeschaltet, der Chef des Spezialeingreifkommandos der New Yorker Polizei, der dem geplanten Unternehmen ziemlich skeptisch gegenüberzustehen schien.
    »Meine Leute haben fast eine halbe Stunde gebraucht, um herauszubekommen, daß es diese Astortunnels überhaupt gibt«, hörte man seine verzerrte Stimme aus der Freisprechanlage krächzen »Jetzt muß ich erst einmal prüfen, wie ich einen Trupp dort

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