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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sich gegenseitig überlagernden Meldungen aus dem kleinen Lautsprecher:
    ... rücken auf die große Wiese vor. Brauche dringend mehr Leute, um ... Ich habe acht von ihnen hier, aber ich kann sie nicht mehr lange festhalten. Wenn nicht bald Verstärkung kommt, hauen die mir einfach ab ...
    Verdammt noch mal, wo bleibt denn der Krankenwagen, den ich vor zehn Minuten angefordert habe? Wir haben Verletzte, einer davon schwer ... Großer Gott, im südlichen Quadranten kommen immer noch Penner herauf ...
    Hayward schaltete das Funkgerät aus und steckte es zurück in das Futteral an ihrem Gürtel. Dann bedeutete sie Carlin mit einer Handbewegung, ihr zum Streifenwagen zu folgen, der an der nächsten Kreuzung stand.
    Neben dem Wagen war ein Polizist mit Helm und Schild postiert und beobachtete mit einer Schrotflinte in der Hand die Straße.
    »Wer hat das Kommando über diese Operation, Officer?« fragte Hayward.
    Der Polizist schob das Visier seines Helms nach oben und sah sie an. »Im Belvedere muß es wohl so eine Art vorgeschobenen Kommandoposten geben«, antwortete er. Jedenfalls habe ich das von der Zentrale gehört Aber hier geht alles drunter und drüber, deshalb würde ich mich nicht unbedingt drauf verlassen.«
    »Wir müssen zum Belvedere Castle«, sagte Hayward zu Carlin und lief los.
    Als sie nebeneinander die Straße entlangtrabten, fühlte sich Hayward unwillkürlich an eine Tour erinnert, die sie vor zwei Jahren in einem Filmstudio in Hollywood einmal gemacht hatte. Dort war sie durch eine Kulisse gegangen, die eine Straße in Manhattan zeigte und in der unzählige Musicals und Gangsterfilme gedreht worden waren. Alles hatte man täuschend ähnlich nachgebaut: die Fassaden, die Schaufenster, die Straßenlaternen und Hydranten – nur eines hatte gefehlt: die Menschen. Hayward hatte sich in dieser gespenstisch verlassenen Filmstraße seltsam unwohl gefühlt und sich immer wieder sagen müssen, daß sich nur wenige hundert Meter von ihr entfernt hinter den Mauern des Studiogeländes die lebendige Stadt Los Angeles befand.
    Dasselbe Gefühl hatte sie auch an diesem Abend mitten in New York. Obwohl sie in der Ferne die Hupen der Autos und das Heulen der Sirenen hörte und wußte, daß vor ihr im Central Park ihre Kollegen versuchten, mit einem randalierenden Mob fertig zu werden, bemächtigte sich ihrer angesichts der fast leeren Straße das be
    klemmende Gefühl, durch eine Geisterstadt zu laufen.
    »Großer Gott!« murmelte Carlin neben ihr und riß sie aus ihren Gedanken. »Das ist ja unglaublich.«
    Hayward vor blieb stehen und blickte nach Süden. Jenseits der 65th Street bot sich ihr und Carlin ein Bild der Verwüstung: Luxusgeschäfte mit eingeschlagenen Schaufenstern, herrschaftliche Hauseingänge mit herabgerissenen Markisen und demolierte Autos am Straßenrand legten Zeugnis davon ab, daß hier ein erbitterter Kampf getobt haben mußte.
    »Sieht aus, als hätten die Maulwürfe da ihre Wut ausgelassen«, sagte Hayward, während sie die Straße überquerte und auf den Eingang zum Park zustrebte. Nach dem Chaos, das sie eben gesehen hatte, kamen ihr die schmalen Asphaltpfade, die hinein in die Dunkelheit führten, geradezu ruhig und idyllisch vor.
    Als sie allerdings die zerstörten Parkbänke und die umgeworfenen Abfallbehälter sah, wurde ihr klar, daß auch hier vor nicht allzu langer Zeit eine wilde Schlacht stattgefunden haben mußte. Und der Lärm bewies, daß diese Schlacht in anderen Teilen des Parks noch immer andauerte.
    Auf einmal blieb Hayward stehen und packte Carlin am Arm.
    Direkt vor ihnen war eine Gruppe von Menschen – wie viele genau, konnte sie wegen der Dunkelheit nicht sehen –, die offenbar auf dem Weg zur großen Rasenfläche waren. Da sie weder Helme noch Schilde trugen, erkannte Hayward, daß es keine Polizisten waren.
    So leise sie konnte, rannte sie der Gruppe hinterher. Als sie zehn Meter hinter den Leuten war, rief sie: »Halt, Polizei!« und legte die rechte Hand an den Griff ihres Dienstrevolvers.
    Die Gruppe kam zu einem abrupten Halt und drehte sich zu ihr um. Es waren vier, nein, fünf jüngere Männer, die Jacketts und Polohemden trugen. Hayward registrierte, daß zwei von ihnen Baseballschläger aus Aluminium dabeihatten und einer ein großes Messer, das wohl aus seiner Küche stammte.
    Die Männer starrten sie grinsend an.
    »Was gibt's?« fragte einer von ihnen und trat auf sie zu.
    »Bleiben Sie stehen!« befahl Hayward. Der Mann hielt inne.
    »Und jetzt sagt mir

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