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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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übertönt wurde. Smithback, der in blinder Angst rückwärts krabbelte, hörte ein dumpfes Geräusch, als würde Fleisch zerhackt, gefolgt vom Knacken aus ihren Gelenken gehebelter Knochen.
    Smithback hatte inzwischen das hintere Ende des Rohres erreicht und plumpste rückwärts auf die Plattform der Pumpstation. Von Panik getrieben rappelte er sich hoch und rannte blind und ohne weiter nachzudenken in den Seitentunnel hinein. Mehrmals strauchelte er und fiel hin, aber immer wieder stand er auf und tastete sich an den feuchten, kalkverkrusteten Wänden entlang, immer tiefer hinein in die dunklen Eingeweide der Erde. Der Tunnel stieß auf einen anderen, größeren, und dieser wiederum auf einen noch größeren. Und schließlich, als er vor Erschöpfung schon mehr taumelte als lief, spürte Smithback auf einmal, wie ihn etwas aus der Dunkelheit am Arm packte und zur Seite riß. Etwas Feuchtes und unglaublich Starkes legte sich um seinen Hals, während sich eine große kalte Hand auf seinen Mund preßte.
     

55
    Eine Stunde nach dem spontanen Aufflackern der Straßenschlacht am Central Park begannen die ersten Kämpfer, deren Energie ebenso aufgebraucht war wie ihre Wut, langsam milde zu werden. Diejenigen, die von Anfang an dabeigewesen waren, bewarfen sich jetzt eher mit Beleidigungen und Drehungen und weniger mit Fäusten, Knüppeln und Wurfgeschossen. Andere strebten zum Schauplatz des Geschehens, darunter viele gewaltbereite Betrunkene, die auf jeden losgingen, dessen Nase ihnen nicht gefiel. Wo immer neue Gewalt aufflammte, stürzten sich sofort sensationslüsterne Fernsehteams auf die Szenerie. Fast noch schlimmer als die wirklichen Tätlichkeiten aber waren die Gerüchte, die sich wie ein Lauffeuer per Telefon und Fax in der ganzen Stadt verbreiteten und in die von jungen Republikanem besuchten Singlebars in der First und der Second Avenue ebenso gelangten wie ins eher linke East Village. Manche der Gerüchte besagten, daß eine große Anzahl von Obdachlosen einem brutalen Vernichtungsfeldzug der Polizei zum Opfer gefallen sei, während andere von einem Mob marxistischer Krimineller sprachen, der Banken verwüstete, unbeteiligte Bürger auf offener Straße abknallte und teure Geschäfte plünderte. Bald trafen von derlei Horrorgeschichten mobilisierte Aktivisten beider Seiten im Central Park ein, wo sie auf die letzten Gruppen von Obdachlosen stießen, die noch immer auf der Flucht vor dem Tränengas der Polizei aus dem Untergrund strömten.
    Mitten im dunklen Park hatte sich ein letztes Häuflein der ursprünglichen »Säubert New York«-Bewegung zusammengefunden. Die meisten von ihnen waren zwar längst voller Panik in ihre Häuser und Eigentumswohnungen zurückgekehrt, doch harrten diese letzten Wohlhabenden und Einflußreichen auf der großen Rasenfläche aus in der Hoffnung, daß es der Polizei endlich gelingen würde, die Kämpfe zu beenden. Was sich allerdings ziemlich schwierig gestaltete, denn die Dunkelheit im Park machte zusammen mit den vielen Möglichkeiten, sich im dichten Unterholz zu verstecken und auf verschlungenen Pfaden zu fliehen, ein effektives Eingreifen der Beamten fast unmöglich.
    Auch scheuten sich die Polizisten, massiv gegen die Kämpfenden vorzugehen, denn von ganz oben war der Befehl ergangen, nur ja niemanden von den »Säubert New York«-Demonstranten zu verletzen. Kein Polizeichef konnte es sich leisten, seine Leute mit Knüppeln und Tränengas gegen die Creme de la creme der Stadt vorgehen zu lassen.
    Hayward sah zu, wie die Sanitäter Officer Beal in einen Krankenwagen schoben; Beal stöhnte und hielt sich seinen bandagierten Kopf »Passen Sie doch auf!« fuhr Hayward die Sanitäter an. Als Beal im Krankenwagen lag, beugte sie sich hinein und fragte: »Wie geht es Ihnen?«
    »Ging schon mal besser«, erwiderte Beal mit einem schwachen Lächeln.
    Hayward nickte. »Das wird schon wieder«, meinte sie und wandte sich zum Gehen.
    »Sergeant?« rief Beal ihr hinterher. Hayward blieb stehen.
    »Miller, dieser Bastard, hat mich einfach liegenlassen. Ohne Sie und Carlin wäre ich jetzt nicht hier. Sie haben mir das Leben gerettet.«
    »Nicht der Rede wert«, sagte Hayward. »Das gehört zu unserem Job, oder etwa nicht?«
    »Kann sein«, antwortete Beal. »Trotzdem werde ich Ihnen das nie vergessen. Miller hätte mich da unten ersaufen lassen.«
    Hayward überließ Beal der Obhut der Sanitäter und ging nach vorne zum Fahrer des Krankenwagens. »Gibt es was Neues?« fragte

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