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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Sonne wanderte weiter, und der Sims versank wieder im Dämmerdunkel über dem faulig stinkenden Kanal. Minuten vergingen, bis das Geräusch eines tieffliegenden Helikopters die Stille durchdrang. Der Hubschrauber flog langsam den Humboldt Kill entlang, drehte eine Schleife und blieb dann über der noch immer bewegungslos am Rand des Wassers liegenden Gestalt in der Luft stehen. Kurz darauf waren in der Häuserschlucht über dem Kanal andere Geräusche zu hören: das tiefe Tuckern eines kräftigen Dieselmotors und das Klatschen von Wellen an den algenüberzogenen Betonmauern.
    D'Agosta stand wie eine Galionsfigur am Bug des Polizeiboots und starrte hinaus auf das ölige Wasser. »Da ist sie!« rief er plötzlich und deutete nach vorn. »Sagen Sie dem Piloten, daß er verschwinden soll!« wandte er sich an den Steuermann des Bootes. »Mit seinen Rotorblättem peitscht er ihr den ganzen Gestank in die Nase. Außerdem benötigen wir vielleicht einen Rettungshubschrauber.«
    Der Mann am Ruder blickte hinauf zu den rußgeschwärzten Häusern und machte ein skeptisches Gesicht.
    Smithback kam nach vorne und stellte sich neben D'Agosta an die Reling. »Wie heißt dieses Gewässer?«
    fragte er, wobei er sich ein Taschentuch vor die Nase hielt.
    »Das ist der Humboldt Kill«, erwiderte D'Agosta knapp und sagte an den Steuermann gewandt: »Legen Sie an, damit der Atzt sich um sie kümmern kann, Smithback musterte D'Agosta von der Seite. Er wußte, daß der Lieutenant einen braunen Anzug trug – er trug immer braune Anzüge –, aber jetzt war seine Kleidung so voller Schlamm, Blut und Öl, daß man ihre ursprüngliche Farbe auch beim besten Willen nicht mehr erahnen konnte. Auch D'Agostas Gesicht war total verdreckt, so daß die Wunde über seinem Auge wie ein dünner roter Strich herausleuchtete. Der Lieutenant wischte sich mit dem Ärmel seiner Anzugjacke über die Stirn und murmelte so leise, daß Smithback es kaum hören konnte:
    »Hoffentlich ist sie noch am Leben.«
    Der Steuermann drosselte den Motor, und das Boot ging langsam an dem Ziegelsims längsseits. Es hatte noch nicht richtig angelegt, als D'Agosta und der Atzt schon an Land sprangen und auf Margo zuliefen.
    Pendergast blieb an Bord und verzog sein Gesicht sorgenvoll.
    Als die beiden Männer über ihr knieten, schreckte Margo hoch. Von Panik getrieben versuchte sie, sich aufzusetzen, sank aber mit einem lauten Stöhnen wieder zurück und legte sich eine Hand auf die Stirn.
    »Margo!« flüsterte D'Agosta. »Ich bin's, Lieutenant D'Agosta«
    »Bleiben Sie ganz ruhig liegen«, sagte der Arzt und tastete vorsichtig ihren Nacken ab.
    Margo ignorierte seine Anweisungen und richtete ihren Oberkörper auf. »Wo bleibt ihr denn so lange, verdammt noch mal?« fragte sie. Gleich darauf wurde sie von einem heftigen Hustenanfall geschüttelt.
    »Haben Sie sich etwas gebrochen?« wollte der Atzt wissen.
    »Ich glaube das linke Bein«, antwortete Margo mit schmerzverzerrtem Gesicht.
    Der Arzt holte eine Schere aus seinem Koffer und schnitt damit Margos schlammverkrustete Jeans auf.
    Nachdem er zuerst das Bein und dann auch ihren restlichen Körper abgetastet hatte, sagte er etwas zu D'Agosta.
    »Bis auf ein gebrochenes Bein ist sie okay!« rief der Lieutenant hinüber zum Boot. »Sagen Sie dem Rettungshubschrauber, er soll drüben auf dem Dock landen.«
    »Sie haben meine Frage noch nicht beantwortet«, murmelte Margo. »Wo waren Sie?«
    »Wir mußten alle Kanalausgänge am Hudson absuchen«, antwortete Pendergast, der inzwischen ebenfalls vom Schiffgestiegen war. »So was dauert seine Zeit. Als eine Ihrer Flossen in der Kläranlage gefunden wurde, haben wir schon das Schlimmste befürchtet ...«
    »Hat sie sich was gebrochen?« rief Smithback vom Boot aus.
    »Vermutlich eine Fraktur am linken Unterschenkel«, antwortete der Arzt. »Reichen Sie mir doch bitte die Trage herunter.«
    Margo setzte sich auf. »Das ist nicht nötig, ich kann alleine ...«
    »Hören Sie auf den Arzt«, bat sie D'Agosta mit väterlichem Stirnrunzeln.
    Nachdem Smithback und der Steuermann die Trage über die Bordwand nach unten gelassen hatten, sprang der Journalist an Land und half den anderen, Margo ins Boot zu hieven. »Und jetzt nichts wie weg hier«, sagte D'Agosta, als alle wieder auf dem Schiff waren.
    Der Steuermann gab Gas, und das Polizeiboot glitt rückwärts zurück in den Humboldt Kill. Margo legte ihren Kopf auf das aufblasbare Kissen der Trage und ließ sich von Smithback mit einem

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