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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Matratzen, und immer wieder scheuchte das Licht der Taschenlampe fette Ratten auf, die sich nur träge und langsam zwischen den überall herumliegenden Abfallhaufen verkrochen. Menschen waren nirgendwo zu sehen.
    Hayward blieb stehen, nahm ihre Uniformmütze ab und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. »In dem Bericht stand, daß die Leiche in der Nische neben einem zusammengebrochenen Eisensteg lag«, erklärte sie.
    D'Agosta hielt sich die Hand vor den Mund, und als auch das nicht gegen den Gestank half, lockerte er seine Krawatte und zog sich den Kragen seines Hemdes wie eine Art Maske über Mund und Nase.
    »Da ist es.« Haywards Taschenlampe beleuchtete einen rostigen Haufen aus Metallstreben und T-Trägern.
    Dann wanderte der Lichtstrahl zur anderen Seite des Tunnels und traf auf eine Nische, die auf den ersten Blick genauso aussah wie alle anderen auch: zwei Meter lang und eineinhalb Meter tief und etwa einen halben Meter über dem Boden des Ganges in den Felsen gehauen.
    D'Agosta kam heran, warf einen Blick in die Nische hinein und sah eine dick mit getrocknetem Blut überkrustete Matratze.
    Auch die Wände waren voller Blut, und dazwischen klebten Dinge, deren Herkunft D'Agosta sich lieber nicht ausmalen wollte. Neben der Matratze lag eine von den allgegenwärtigen Obstkisten, die jemand umgeworfen und halb zertrümmert hatte. Aus der Nische, deren Boden dick mit Zeitungen ausgelegt war, drang ein unbeschreiblicher Gestank.
    »Auch diese Leiche wurde ohne Kopf gefunden«, flüsterte Hayward. »Aber man konnte sie anhand der Fingerabdrücke identifizieren: ein Mann namens Sasheen Walker, zweiunddreißig Jahre alt. Hatte ein ellenlanges Vorstrafenregister wegen Drogendelikten.«
    Bei jeder anderen Gelegenheit hätte D'Agosta eine flüsternde Polizistin lächerlich gefunden, hier aber war er froh, daß Hayward nicht lauter sprach. Eine ganze Weile sagte er nichts, während er mit seiner eigenen Taschenlampe die Nische ableuchtete. »Hat man denn seinen Kopf gefunden?« fragte er schließlich.
    »Nein«, antwortete Hayward.
    In dem übelriechenden Loch deutete nichts darauf hin, daß hier eine polizeiliche Durchsuchung stattgefunden hatte. Obwohl es ihm mächtig grauste, griff D'Agosta in die Nische, um die dreckstarrende Wolldecke von der Matratze zu ziehen. Er spürte einen gewissen Widerstand, und dann löste sich aus den Falten der Decke eine braune Kugel und rollte gefährlich nahe an den Rand der Nische heran. Es war ein Kopf, dessen halbverwester Mund wie zu einem lautlosen Schrei geöffnet war.
    »Ihre Kollegen haben wohl nicht allzu gründlich danach gesucht«, sagte D'Agosta und hörte ein unterdrücktes Stöhnen von Waxie. »Alles in Ordnung, Jack?« fragte er und drehte sich nach dem Captain um.
    Waxie sagte nichts. Sein Gesicht nahm sich im Licht der Taschenlampen wie ein bleicher Vollmond aus.
    D'Agosta leuchtete wieder den Kopf an. »Wir sollten so schnell wie möglich die Spurensicherung herholen«, meinte er und griff nach seinem Funkgerät, bevor ihm plötzlich einfiel, daß es hier unten ja nicht funktionierte.
    Hayward trat neben ihn. »Lieutenant?«
    »Ja?«
    »Die Maulwürfe haben diesen Ort bisher aus Ehrfurcht vor dem Toten in Ruhe gelassen. Sie sind ziemlich abergläubisch, zumindest einige von ihnen. Aber sobald wir wieder weg sind, werden sie alle Spuren beseitigen und den Kopf so verstecken, daß Sie ihn garantiert nie wieder finden. Sie hassen es, wenn die Polizei hier unten herumschnüffelt«
    »Aber woher wollen sie denn wissen, daß wir hier waren?«
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, daß sie überall sind. Um uns herum. Sie hören jedes Wort, das wir reden.«
    D'Agosta leuchtete mit seiner Taschenlampe in dem Gang herum. Nirgends war etwas zu sehen oder zu hören. »Was schlagen Sie vor, daß wir jetzt tun sollen, Sergeant Hayward?«
    »Wenn Sie den Kopf wollen, dann müssen Sie ihn jetzt mitnehmen.«
    »Mist«, schnaufte D'Agosta. »Okay, Sergeant, dann müssen wir eben improvisieren. Schnappen Sie sich das Handtuch da drüben.«
    Hayward trat vor den wie erstarrt dastehenden Captain Waxie, nahm ein schmutziges durchfeuchtetes Handtuch, das neben der Matratze lag, und breitete es neben dem Kopf auf dem Boden der Nische aus. Dann zog sie den Ärmel ihrer Uniform über ihre rechte Hand und rollte den Kopf langsam in die Mitte des Handtuchs.
    Mit einer Mischung aus Ekel und Bewunderung sah D'Agosta zu, wie Hayward die Enden des Handtuchs zusammenschlug.
    Er blinzelte mit den

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