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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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knappe Notiz, daß der Tote in Potter’s Field auf Hart Island beigesetzt worden war.
    Auch am zweiten Tatort, einer aufgelassenen Toilette im Bahnhof Columbus Circle, hatten sie nicht viel entdeckt, nur eine Menge Unrat und die Spuren halbherzig entfernten Blutes auf schmutzigen Waschbecken und gesprungenen Spiegeln. Von dem Mann, der hier gestorben war, wußte man nicht einmal den Namen: Er war enthauptet worden, den Kopf hatte man nie gefunden.
    D'Agosta vernahm einen unterdrückten Fluch von der anderen Seite der verrosteten Tür, durch die sich kurz darauf der dicke Leib von Jack Waxie zwängte. Der Captain sah sich um, wobei sein teigiges, schweißnasses Gesicht einen angewiderten Ausdruck annahm. »Großer Gott, Vinnie«, schnaufte er, während er schwankend über die Gleise stieg und auf D'Agosta zukam. »Was, zum Teufel, machen wir bloß hier unten? Habe ich dir nicht gesagt, daß das kein Job für einen Polizei-Captain ist? Noch dazu an einem Sonntagnachmittag.« Er bewegte den Kopf in Richtung auf den dunklen Eisenbahntunnel. »Die Kleine hat dich dazu überredet, stimmt's? Ist ja ein süßes Ding, das muß ich zugeben. Tolle Titten, findest du nicht? Stell dir vor, ich habe ihr einen Job als meine persönliche Assistentin angeboten, und was macht sie? Besteht darauf, weiter hier unten auf Streife zu gehen und besoffene Penner aus ihren Schlupflöchern zu vertreiben.«
    Kein Wunder, dachte D'Agosta, der sich gut vorstellen konnte, was es für eine so attraktive Frau wie Hayward bedeutete, für einen Mann wie Waxie arbeiten zu müssen.
    »Und jetzt spinnt auch noch mein verfluchtes Funkgerät«, beklagte sich Waxie gereizt.
    D'Agosta deutete mit dem Finger nach oben. »Hayward meint, daß die Dinger hier unten nicht funktionieren.
    Zumindest nicht zuverlässig.«
    »Na toll. Und wie fordern wir dann bitte schön Verstärkung an?«
    »Gar nicht. Wir sind hier auf uns allein gestellt.«
    »Na toll«, knurrte Waxie abermals.
    D'Agosta musterte den Captain. Auf seiner Oberlippe standen dicke Schweißperlen, und seine sonst so prallen Wangen wirkten eingefallen. »Das hier ist dein Zuständigkeitsbereich, Jack, nicht meiner. Denk einfach dran, wie gut sich das ausnimmt, wenn aus der Sache doch noch was werden sollte: Captain Waxie begibt sich ausnahmsweise mal als erster an den Ort des Geschehens.« D'Agosta griff in seine Jackentasche, um sich eine Zigarre zu angeln, überlegte es sich dann aber doch anders. »Aber denk vor allen Dingen daran, wie schlecht es sich machen würde, wenn diese toten Obdachlosen am Ende doch etwas miteinander zu tun hätten und die Presse über dich schreiben würde, du hättest dich einen Dreck um das alles gekümmert«
    »Na und? Ich kandidiere schließlich nicht als Bürgermeister, Vinnie«, maulte Waxie und warf D'Agosta einen bösen Blick zu.
    »Davon rede ich ja auch gar nicht Aber wenn es hart auf hart kommt, dann kannst du wenigstens sagen, du hättest etwas getan.«
    Waxie brummte vor sich hin und schien ein wenig besänftigt zu sein.
    D'Agosta sah, wie der Lichtstrahl von Haywards Taschenlampe die Gleise entlang auf sie zukam. »Wir sind fast da«, erklärte sie, als sie die beiden Männer erreicht hatte. »Wir müssen nur noch eine Ebene nach unten.«
    »Nach unten?« fragte Waxie. »Ich dachte, das hier wäre die unterste Ebene, Sergeant«
    Hayward sagte nichts.
    »Und wie geht es da hinunter?« wollte D'Agosta wissen.
    Hayward deutete in die Richtung, aus der sie gerade gekommen war. »Wir müssen etwa vierhundert Meter an den Gleisen entlang nach Norden, dort gibt es rechts eine weitere Treppe.«
    »Und wenn ein Zug kommt?« fragte Waxie.
    »Das hier ist eine stillgelegte Strecke«, antwortete Hayward.
    »Hier ist schon lange kein Zug mehr gefahren.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    Ohne ein Wort zu sagen, beleuchtete Hayward die Schienen vor ihren Füßen. Sie waren von hellbraunem Rost überzogen.
    D'Agosta blickte Hayward ins Gesicht. Sie sah nicht besonders glücklich aus.
    »Ist was mit der nächsten Ebene?« fragte er ruhig.
    Hayward schwieg einen Augenblick, dann sagte sie: »Normalerweise gehen wir nur hier oben Streife. Aber man hört so dies und das. Je tiefer man kommt, desto verrücktere Typen laufen herum.« Weder hielt sie inne. »Deshalb habe ich vorgeschlagen, mehr Leute mitzunehmen.«
    »Ja leben denn Menschen hier unten?« fragte Waxie und ersparte damit D'Agosta eine Antwort auf Haywards Bemerkung.
    »Natürlich«, sagte Hayward, deren Ton keinen

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