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Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe

Titel: Pendergast 02 - Attic - Gefahr aus der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Augen, die noch immer von dem beißenden Gestank brannten. »Gehen wir, Sergeant«, sagte er. »Sie dürfen den Kopf tragen.«
    »Kein Problem«, sagte Hayward, hob das Handtuch an und hielt es möglichst weit von ihrem Körper entfernt.
    Als D'Agosta sich umdrehte und den Gang entlang in Richtung Treppe leuchtete, hörte er auf einmal ein Pfei
    fen in der Luft und sah, wie eine leere Flasche auf sie zuflog, die nur knapp Waxies Kopf verfehlte. Nachdem sie mit einem lauten Geräusch an der Wand zerschellt war, hörte D'Agosta in der Dunkelheit vor sich ein ra
    schelndes Geräusch. »Wer ist da?« tiefer. »Halt! Polizei!«
    Eine weitere Flasche sauste durch die Dunkelheit heran.
    D'Agosta sträubten sich die Nackenhaare, als er spürte, wie sich von überall her unsichtbare Gestalten auf ihn zubewegten.
    »Wir sind nur zu dritt, Lieutenant«, hörte er Hayward mit belegter, auf einmal merklich nervös klingender Stimme sagen. »Sehen wir zu, daß wir von hier fortkommen.«
    Aus der Dunkelheit ertönte ein heiserer Schrei, gefolgt vom Geräusch rennender Füße. Waxie jaulte verängstigt auf.
    »Reiß dich zusammen, Jack!« herrschte D'Agosta ihn an.
    Waxie fing an, leise zu wimmern. Von der anderen Seite hörte D'Agosta ein zischendes Geräusch und drehte sich um. Hayward stand kerzengerade da und holte tief Luft als bereite sie sich mental auf etwas vor. Dann drehte sie sich rasch um und setzte sich in Richtung Treppe in Bewegung.
    »He, warten Sie auf mich«, jaulte Waxie.
    D'Agosta packte den Captain an der Schulter und drückte ihn vorwärts. Mit einem tiefen Stöhnen setzte sich der dicke Mann in Bewegung. Zuerst ging er langsam, dann wurde er immer schneller, bis er schließlich an Hayward vorbei in die Finsternis rannte.
    »Schnell!« rief D'Agosta und schob Hayward mit einer Hand vor sich her. Als er spürte, wie etwas haarscharf an seinem Ohr vorbeiflog, blieb er stehen und drehte sich um. Er zog die Pistole und feuerte einen Schuß an die Decke. Im Blitz des Mündungsfeuers konnte er ein Dutzend oder mehr Menschen sehen, die mit beängstigender Geschwindigkeit durch die Dunkelheit rannten und ihn einzukreisen versuchten. Er rannte zur Treppe.
    Erst als er oben und jenseits der schiefen Tür war, blieb er stehen und lauschte, nach Atem ringend, in die Dunkelheit.
    Neben ihm stand Hayward, die ebenfalls ihre Waffe gezogen hatte. Bis auf Waxie, der weit vor ihnen auf das oben einfallende Licht zulief, war nichts zu hören.
    Nach einer Weile drehte sich D'Agosta um. »Wenn Sie das nächstemal vorschlagen, Verstärkung mitzunehmen – oder irgend etwas anderes –, dann erinnern Sie mich bitte daran, daß ich mich auch danach richte, Sergeant.«
    Hayward steckte ihren Colt ins Halfter zurück. »Ich hatte schon Angst, daß Sie da unten durchdrehen, wie Captain Waxie«, sagte sie. »Aber für einen Neuling haben Sie sich ziemlich gut geschlagen, Sir.«
    D'Agosta sah sie an und bemerkte, daß sie ihn zum erstenmal wie einen Vorgesetzten angesprochen hatte.
    Fast hätte er sie gefragt, was es mit ihrer seltsamen Atemtechnik vorhin auf sich gehabt hatte, überlegte es sich dann aber doch anders. »Haben Sie den Kopf noch?« sagte er statt dessen.
    Hayward hob wortlos das Handtuch.
    »Dann sehen wir zu, daß wir hier rauskommen. Den Rest schauen wir uns ein andermal an.«
    Auf dem langen Weg nach oben hatte D'Agosta ständig ein Bild vor Augen. Merkwürdigerweise waren es weder die auf ihn zurennenden Tunnelmenschen noch die blutgetränkten Decken. Es war die frisch vollgekackte Babywindel.
     

12
    Margo wusch sich in dem tiefen Edelstahlwaschbecken die Hände und trocknete sie an dem rauhen Handtuch ab.
    Dabei blickte sie hinüber zu der Rollbahre, auf der die mit einem Tuch zugedeckten Überreste von Pamela Wisher lagen.
    Jetzt nachdem sie die Untersuchung abgeschlossen und die nötigen Proben entnommen hatten, war die Leiche zur Bestattung freigegeben worden. Hinter der Rollbahre sah Margo Brambill und Frock, die gerade dabei waren, an dem noch immer unidentifizierten zweiten Skelett einen der grotesk deformierten Hüftknochen zu vermessen.
    »Darf ich eine Bemerkung machen?« fragte Brambell, während er die Säge zur Seite legte.
    »Aber natürlich«, antwortete Frock mit seiner weichen, tiefen Stimme und machte eine großzügige Geste.
    Trotz der aufgesetzten Höflichkeit war es eindeutig, daß die beiden sich abgrundtief haßten.
    Margo wandte den Kopf zur Seite, um ihr Grinsen zu verbergen. Noch nie hatte

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