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Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens

Titel: Pendergast 03 - Formula - Tunnel des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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wann meine Zweifel begonnen haben. Ich denke, es war um die Zeit, als ich eine gewisse Geheimniskrämerei bei ihm zu beobachten glaubte. Obwohl er mir zugesagt hatte, mich in groben Zügen über die Ergebnisse seiner Experimente zu unterrichten, bin ich, abgesehen von dem kurzen Zusammentreffen bei der Unterzeichnung des Mietvertrags, nie wieder zu ihm in den dritten Stock eingeladen worden. Er schien sich im Laufe der Jahre immer eigenbrötlerischer auf seine Studien zu konzentrierten, sodass ichgezwungen war, einen großen Teil der Kuratoriumsarbeit selber zu erledigen.
    Ich hatte Leng stets bei allem, was er tat, eine gewisse Feinfühligkeit zugetraut. Sie erinnern sich gewiss an den Vortrag über Körpersäfte, den er im Bildungszirkel gehalten hat und der nicht sonderlich gut angekommen ist, einige Zuhörer haben sogar wiederholt gekichert. Fortan hat er sich bei der Wahl seiner Themen nie mehr auf Experimente eingelassen, sondern sich, wenn ich es so ausdrücken darf, an den konventionellen Pfaden der Wissenschaften orientiert. Ich habe daher zunächst vermutet, seine plötzliche Schweigsamkeit, wenn es um seine Arbeit ging, habe etwas mit dieser Erfahrung zu tun. Erst später ist mir klar geworden, dass hinter der vermuteten Scheu des in sich gekehrten Wissenschaftlers in Wahrheit wohl begründete Geheimniskrämerei steckte.
    Im diesem Frühjahr hatte ich spätabends noch im Kabinett zu tun, Unterlagen zu ordnen und Platz für meine letzte Neuerwerbung zu schaffen – das Kind mit den zwei Gehirnen, von dem ich Ihnen erzählt habe. Das hat mich länger in Anspruch genommen, als ich gedacht hatte, und so war ich ziemlich überrascht, als ich die Rathausglocke Mitternacht schlagen hörte. Während ich noch den Glockenschlägen nachlauschte, mischte sich auf einmal ein anderes Geräusch dazu. Es kam von oben, aus dem dritten Stock, eine Art Wuchten und Schieben, als werde eine schwere Last über den Boden geschleift. Ich weiß nicht, warum, aber irgendetwas an dem Geräusch ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken kriechen. Ich habe weiter gelauscht, doch das Geräusch wurde schwächer, und die Schritte über mir verloren sich in einem weiter entfernten Raum.
    Ich konnte natürlich nicht nachfragen, und als ich am nächsten Morgen darüber nachdachte, war ich bereitsanzunehmen geneigt, meine Nerven hätten mir einen Streich gespielt. Ich erklärte mir das Ganze damit, dass ich wohl ein wenig überarbeitet gewesen war, und sah daher keinen Grund, Leng auf die Sache anzusprechen. Aber einige Wochen später, am fünften Juli, um genau zu sein, ereignete sich abermals etwas so Seltsames, dass ich es Ihrer besonderen Aufmerksamkeit bei der Lektüre dieser Zeilen empfehle.
    Die Umstände waren ähnlich, ich blieb abends noch im Kabinett, um an meinem Beitrag für das Journal des Bildungszirkels zu arbeiten. Wie Sie wissen, tue ich mich stets schwer damit, Formulierungen zu finden, die dem intellektuellen Anspruch eines gehobenen Leserkreises gerecht werden, sodass ich mich streng an bestimmte Gepflogenheiten halte, die es mir leichter machen, mich der Herausforderung zu stellen. An meinem alten Schreibtisch aus Teakholz zu sitzen, das Pergamentpapier zu benutzen, das auch jetzt vor mir liegt, und die Feder in die fuchsienrote Tinte aus dem Hause M. Dupin in Paris zu tauchen – all diese Kleinigkeiten tragen dazu bei, dass mir die Arbeit leichter von der Hand geht. Und tatsächlich, die Inspiration stellte sich an dem besagten Abend schneller als gewöhnlich ein. Wie auch immer, etwa um halb elf musste ich eine Schreibpause einlegen, um zunächst einige Federn anzuspitzen, zu welchem Behuf ich den Schreibtisch für kurze Zeit verließ. Als ich zurückkam, bemerkte ich zu meinem großen Erstaunen auf der Seite, an der ich gerade gearbeitet hatte, ein paar kleine Tintenflecke, zum Glück nur sehr wenige.
    Ich pflege mit der Feder äußerst sorgfältig umzugehen, sodass ich mir nicht erklären konnte, wie diese Flecke aufs Papier gekommen waren. Erst bei dem Versuch, sie wegzuschaben, bemerkte ich, dass sie eine Spur heller waren als meine französische Tinte. Als ich sie mit Hilfedes Messers entfernen wollte, fiel mir zudem auf, dass sie etwas zähflüssiger, dicker waren. Und nun stellen Sie sich mein namenloses Erschrecken vor, als plötzlich – ich war gerade dabei, das Messer beiseite zu legen – ein frischer Tropfen auf mein Handgelenk fiel!
    des Messers entfernen wollte, fiel mir zudem auf, dass sie etwas

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