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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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ich Ihr Verhalten als widerrechtliches Eindringen werten und den Sicherheitsdienst verständigen.«
    Als der Agent wieder nicht reagierte, drückte Boot die Gegensprechanlage zu seinem Vorzimmer. »Kathy, schicken Sie zwei Männer vom Sicherheitsdienst zu mir, damit sie Mr. Pendergast zum Ausgang begleiten können.« Er versuchte, sich wieder auf das Memo für den Leiter der Finanzabteilung zu konzentrieren, aber es entging ihm natürlich nicht, dass der Agent weiter ungerührt in seinem Sessel sitzen blieb und offensichtlich amüsiert der Dinge harrte, die da kommen sollten. Ein penetranter Kotzbrocken!
    Ein kurzes Knacken, dann meldete seine Sekretärin über die Gegensprechanlage: »Die Männer vom Sicherheitsdienst sind jetzt hier, Mr. Boot.«
    Bevor Boot weitere Anweisungen geben konnte, drückte sich Pendergast mit einer geschmeidigen Bewegung aus dem Sessel hoch, war mit zwei, drei raschen Schritten bei Boot und flüsterte ihm eine Nummer ins Ohr: »Zwei-drei-null, null-fünf-sieben, sechs-sieben, null-null.«
    Boot sah ihn irritiert an. Dann ging ihm auf, dass und woher ihm die Nummer bekannt vorkam. Auf einmal hatte er das merkwürdige Gefühl, dass sich seine Haarspitzen zu kräuseln begannen. Er überhörte das harte Klopfen an der Tür. Erst als die beiden Männer mit gezogener Waffe hereinstürmten, erwachte er aus seiner Erstarrung.
    »Ist das der Mann, Sir?«
    Pendergast winkte ab. »Mr. Boot bedauert, dass sich ein kleines Missverständnis eingeschlichen hat. Er benötigt Ihre Hilfe nicht mehr.«
    Die Männer sahen Boot fragend an. Der Manager nickte wie in Trance. »Sie haben es ja gehört. Ich brauche Sie tatsächlich nicht mehr.«
    Pendergast bedachte die beiden Männer mit einem gewinnenden Lächeln. »Sind Sie so liebenswürdig, hinter sich die Tür zu schließen? Mr. Boot und ich möchten bei unserer Unterredung nicht gestört werden. Und sagen Sie seiner Sekretärin, dass sie in den nächsten Minuten keine Anrufe durchstellen soll.«
    Die Männer starrten ihren Chef unschlüssig an.
    »Ja«, bestätigte Boot mit belegter Stimme, »wir möchten nicht gestört werden.«
    Als die beiden Männer gegangen waren, wandte sich Pendergast aufgeräumt an den Manager. »Darf ich vorschlagen, verehrter Mr. Boot, dass wir jetzt noch mal auf das Thema der Kronjuwelen zurückkommen?«
    Zehn Minuten später schlenderte Pendergast mit einer Papprolle unterm Arm zu seinem Rolls-Royce, öffnete die Tür, legte die Rolle auf den Beifahrersitz, startete den Motor und schaltete die Klimaanlage ein. Während die Temperatur langsam sank, warf er einen prüfenden Blick auf den Inhalt der Papprolle.
    Die Karte übertraf seine kühnsten Erwartungen. Mit einem Schlag waren alle Rätsel gelöst, die sich bisher um die Legende von den Geisterkriegern, das Massaker an den Fünfundvierzig und das scheinbar unerklärliche Auftauchen und spurlose Verschwinden des Serienmörders gerankt hatten. Und im Übrigen, sozusagen als Bonuseffekt, wusste er nun auch, woher Medicine Creek sein vorzügliches Leitungswasser bekam.
    Er griff zum Autotelefon, schaltete den Zerhacker ein und gab die Vorwahl von Cleveland, Ohio, und eine bestimmte Nummer ein. Nahezu sofort meldete sich eine sehr leise weibliche Stimme. »Ja – bitte?«
    »Ich wollte mich bedanken, Mime. Nachdem ich ihm die Nummer auf den Kaimaninseln genannt hatte, ist er in den Knien eingeknickt. Ich vermute, er wird in nächster Zeit ziemlich unruhig schlafen.«
    »Schön, dass ich dir behilflich sein konnte.« Ein kurzes Klicken, die Verbindung war unterbrochen.
    Pendergast legte auf und widmete sich wieder, diesmal ausführlicher, dem Studium der Karte. Sie enthüllte ein wahres Labyrinth aus unterirdischen Stollen und Laufgängen.
    »Hochinteressant«, murmelte er vor sich hin.
    Seine Meditationsübung war also kein Reinfall gewesen, im Gegenteil, die Karte bestätigte all das, was er von Anfang an vermutet hatte. Er hatte lediglich das eine oder andere Detail falsch interpretiert. Er rollte die Karte zusammen und schob sie in die Papprolle zurück.
    Nun wusste er genau, wie es den Geisterkriegern möglich gewesen war, scheinbar aus dem Nichts aufzutauchen und im Nirgendwo zu verschwinden.

45
    In New York City konnten die Menschen einen warmen, sonnendurchfluteten Spätnachmittag genießen, wovon Wren freilich nichts merkte, als er die nach Moder riechenden Gewölbe unter dem Haus am Riverside Drive durchwanderte. Hier unten herrschte immer Mitternacht.
    Er huschte wie

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