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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sprichwörtliche Ruhe vor dem Sturm.
    Corrie schielte zu Pendergast hinüber. Welches Spielchen versuchte er jetzt wieder einzufädeln? Der Trick mit der Assistentin rief das alte Misstrauen in ihr wach. Erst tun die Kerle Wunder wie freundlich, und dann wollen sie einem ans Höschen, das kennt man ja!
    Auch der Sheriff musterte den Agent misstrauisch. »Assistentin? Meinen Sie damit die straffällig gewordene Schülerin, die sich wohl demnächst wegen Diebstahls vor einem Gericht des Staates Kansas verantworten muss?«
    »Wir sprechen beide von Miss Swanson.«
    Der Sheriff nickte grimmig. »Ich bin ein geduldiger Mensch«, sagte er in ungewohnt sanftem Ton. »Aber ich will Ihnen etwas sagen, und ich sage es nur einmal: Meine Geduld hat irgendwo Grenzen!«
    Pendergast ging nicht weiter darauf ein. »Miss Swanson,wären Sie so freundlich, meine Lampe zu halten, während ich den Kadaver des Hundes nochmals untersuche?«
    Corrie nahm die Stablampe, drehte ihren Kopf aber so, dass sie möglichst wenig von dem Verwesungsgeruch abbekam, und folgte mit dem Lichtstrahl jeder Bewegung ihres Arbeitgebers. Wobei sie die ganze Zeit das Gefühl nicht loswurde, Hazens stechenden Blick im Nacken zu spüren.
    Schließlich unterbrach Pendergast seine Untersuchung, ging zu Hazen und legte ihm versöhnlich die Hand auf die Schulter. So wie der Sheriff auf die Hand des Agent starrte, konnte es nur noch eine Frage von Sekunden sein, bis er sie unwirsch abschüttelte.
    »Sheriff Hazen«, sagte Pendergast eindringlich, »Sie mögen den Eindruck haben, dass ich Sie nur bei der Arbeit störe. Aber ich versichere Ihnen, dass hinter allem, was ich tue, gute Gründe stecken. Daher hoffe ich, dass Sie mir weiterhin mit der gleichen bewundernswerten Geduld begegnen wie bisher und diese Geduld auch meinen unorthodoxen Methoden und meiner unorthodoxen Assistentin gegenüber zeigen. Wenigstens noch eine Weile.«
    Das schien den Sheriff zu besänftigen, er war auf einmal wie ausgewechselt. »Damit wir uns richtig verstehen«, sagte er in fast kumpelhaftem Ton, »mir gefällt Ihre Art, an diesen Fall ranzugehen. Ihr Jungs vom FBI scheint nur alle zu vergessen, dass wir Straftäter nicht nur schnappen, sondern auch
überführen
müssen. Sie wissen ja, wie das heute ist: Ohne hieb- und stichfeste Beweise platzt der Prozess, und die Kerle kommen ungeschoren davon. Und noch was…« Er sah zu Corrie hinüber. »Es wäre gut, wenn sie eine Art Dienstausweis bekäme.«
    »Den bekommt sie.«
    »Und denken Sie auch daran, was sie vor Gericht für einen Eindruck machen wird, wenn sie dort mit diesen schreiend roten Haaren auftaucht und mit diesem Hundehalsband mit spitzen Stacheln, das sie als Schmuck trägt, ganz zuschweigen von ihrem Strafregister, das ja nicht mehr ganz jungfräulich ist.«
    »Wir werden diese Hindernisse rechtzeitig aus dem Weg räumen, soweit sich das als notwendig erweist.«
    Der Sheriff gab sich Mühe, eine gestrenge Amtsmiene aufzusetzen. »Also gut, ich werde Sie nicht an der Fortsetzung Ihrer verdeckten Ermittlungen hindern. Denken Sie an meine Worte!« Ein kurzes Kopfnicken, dann wandte er sich an seinen Deputy. »Gehen wir, Tad! Wird Zeit, die Anrufe zu erledigen.«
    Pendergast und Corrie sahen ihm nach, wie er, den Deputy im Schlepptau, durch das Maisfeld davonstapfte. Natürlich nicht, ohne sich gleich nach den ersten Schritten eine Zigarette anzuzünden.
    Corrie konnte den Verwesungsgeruch kaum noch ertragen, und da sie ohnehin ein Wörtchen mit dem Agent zu reden hatte, trat sie ein paar Schritte zurück.
    Sie holte tief Luft. »Special Agent Pendergast, was soll der Scheiß mit der Assistentin?«
    »Nun, Miss Swanson, aus der Tatsache, dass Sie mich bereitwillig hierher gefahren haben und mir sogar ohne ausdrückliche Aufforderung ins Maisfeld gefolgt sind, habe ich den Schluss gezogen, dass Ihrerseits ein gewisses Interesse an den forensischen Aspekten eines Verbrechens besteht.«
    Der Mann wollte sie wohl auf den Arm nehmen? »Hören Sie, ich hab’s nicht gern, wenn man mir was vormacht. Ich hab keinen blassen Schimmer von Detektivarbeit. Und wenn Sie denken, ich spiele die Tippse oder den Vorzimmerdrachen für Sie, dann haben Sie sich geschnitten!«
    »Dergleichen werde ich nicht von Ihnen verlangen. Es mag Sie überraschen, aber ich bin nach reiflicher Überlegung zu der Überzeugung gelangt, dass Sie eine hervorragende Assistentin sein werden. Sie kennen sich in der Stadt aus, kennen die Leute samt ihren Geheimnissen und

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