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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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sind, was sich in diesem Fall als Vorteil erweisen dürfte, eine in MedicineCreek nicht sonderlich angesehene Außenseiterin. Außerdem schätze ich Sie so ein, dass Sie mir immer unverblümt Ihre Meinung sagen. Stimmen Sie meiner Beschreibung zu?«
    Corrie überlegte. Eine nicht sonderlich angesehene Außenseiterin? So ernüchternd die Erkenntnis war, Pendergast hatte mitten ins Schwarze getroffen.
    »Mit der neuen Stellung ist eine Gehaltsanhebung auf hundertfünfzig Dollar pro Tag verbunden. Den Vertrag und einen vorläufigen Dienstausweis habe ich im Wagen liegen. Als Gegenleistung erwarte ich die strikte Befolgung meiner Anweisungen. Wenn ich sage, Sie sollen im Wagen warten, dann tun Sie das in Zukunft. Über sonstige Pflichten sprechen wir später.«
    Corrie nagte an der Unterlippe. »Wer bezahlt mich eigentlich? Das FBI?«
    »Ich komme für Ihr Gehalt aus eigener Tasche auf.«
    »Oh Mann, Sie wissen doch genau, dass ich keine hundertfünfzig Dollar am Tag wert bin! Wollen Sie Ihr Geld zum Fenster rauswerfen?«
    Pendergast sah sie ernst an. »Eins weiß ich jetzt schon: Wir haben es mit einem äußerst gefährlichen Mörder zu tun, darum ist Eile geboten. Ohne Ihre Hilfe verliere ich vielleicht zu viel Zeit. Was ist es denn Ihrer Meinung nach wert, auch nur ein einziges Leben zu retten?«
    Die Eindringlichkeit seiner farblos hellen Augen ließ ihr ein Schaudern über den Rücken laufen. »Alles schön und gut, aber wie kann ich Ihnen denn helfen? Der Sheriff hat völlig Recht, ich bin eine dumme Gans, und straffällig bin ich auch geworden.«
    »Werden Sie nicht albern, Miss Swanson! Also was ist, sind wir handelseinig?«
    Corrie sah ihn lauernd an. »Aber es bleibt alles in den Grenzen eines Arbeitsverhältnisses? Wie ich schon mal gesagt habe: Kommen Sie ja nicht auf dumme Gedanken!«
    »Ich fürchte, ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
    »Ach, hören Sie auf! Sie sind ein Mann und wissen ganz genau, wovon ich rede!«
    Pendergast machte eine unwillige Handbewegung. »Miss Swanson, Ihre Vermutungen sind völlig abwegig. Sie beweisen mir, dass wir in zwei verschiedenen Welten leben. Das liegt nicht nur am Altersunterschied, es hat auch etwas mit der Erziehung und dem persönlichen Umfeld zu tun. Eine engere Beziehung zwischen uns könnte vielleicht reizvoll und unterhaltsam sein, aber es gibt Grenzen, die ich nie überschreiten würde. Allein ihre gepiercte Zunge würde mich davon abhalten. Um es auf einen kurzen Nenner zu bringen: Es wäre höchst unklug.«
    Die breit gefächerte Palette seiner Argumente verwirrte Corrie. »Was stört Sie denn an meiner Zunge?«
    »Grundsätzlich nichts. Die Frauen des Wimbu-Stammes auf den Andamanen durchstechen sich zum Beispiel die Schamlippen und befestigen Kaurimuscheln daran. Die kann man dann beim Gehen unter ihren Röcken klimpern hören. Die Männer finden das höchst attraktiv.«
    »Ich würde es eher pervers nennen.«
    Der Agent schmunzelte. »Sehen Sie, das habe ich erwartet! Bei vermeintlich rückständigen Kulturen legen Sie offenbar andere Maßstäbe an.«
    »Ach, hören Sie auf!«, sagte Corrie verärgert. »Sie wollen sowieso immer das letzte Wort behalten. Sie sind total bescheuert.«
    »Ich gebe zu, Miss Swanson, dass ich der Alternative keinen Reiz abgewinnen kann.« Er nahm Corrie die Stablampe weg und richtete den Lichtstrahl auf den toten Hund. »Und nun können Sie sich zum ersten Mal als meine Assistentin nützlich machen und mir verraten, was Sie über den Hund wissen.«
    Sie blickte angewidert auf den aufgeblähten Kadaver. »Er heißt Jiff. Gehört Andy, Swede Cahills Sohn.«
    »Hat Jiff ein Halsband getragen?«
    »Ja.«
    »Ist er normalerweise frei herumgelaufen?«
    »Das tun die meisten Hunde hier. Obwohl in der Stadt eigentlich Leinenzwang gilt.«
    Pendergast nickte. »Sehen Sie, mein Vertrauen in Sie war absolut berechtigt.«
    Corrie grinste. »Sie sind ein ziemlich harter Knochen!«
    »Danke. Es scheint Gemeinsamkeiten zwischen uns zu geben.« Er ließ den Lichtstrahl noch einmal über den so grausam verstümmelten Hund gleiten.
    Corrie war nicht ganz sicher, ob die Bemerkung ein Kompliment oder ein Vorwurf sein sollte. Aber das zählte jetzt nicht, sie war in Gedanken längst bei Andy. Dem armen Jungen würde es das Herz brechen, wenn er erfuhr, dass Jiff tot war. Irgendjemand musste es ihm sagen. Der Sheriff war bestimmt nicht der Richtige dafür. Und Tad, sein Deputy, erst recht nicht. Der würde sich in seiner Tollpatschigkeit womöglich

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