Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
Dollar, keinen Cent mehr!«, dröhnte Marge Richtung Fernsehapparat.
    Pendergast sah sie verdutzt an. »Wie meinen?«
    »Nichts weiter.« Marge riss sich von dem ohnehin stumm geschalteten Bildschirm los.
    »Wie ich gehört habe, sind Sie die kommunale Ansprechstelle für die Bürger von Medicine Creek«, startete Pendergast einen zweiten Versuch.
    Marge nickte. »Richtig. Viel fällt da aber nicht an. Ein typischer Teilzeitjob.«
    »Sind Sie nicht auch für den Einsatz der städtischen Arbeiter zuständig?«
    »Ja, aber das bedeutet in der Praxis nur, dass ich Buch über Henry Flemings Arbeitsstunden führe. Wenn mal bei einer Straßenlampe der Leuchtkörper ausgewechselt werden oder im Winter der Schneepflug eingesetzt werden muss.«
    »Und Sie erheben, wenn ich richtig unterrichtet bin, die städtische Grundsteuer.«
    Marge nickte grimmig. »Darum werde ich nie zu Klick Rasmussens Canastapartys eingeladen.«
    »Man könnte also sagen, dass Sie der Motor für den Herzschlag der Stadt sind, nicht wahr?«
    Marge grinste breit. »Ich hätte es nicht schöner formulieren können. Sheriff Hazen und Art Ridder sehen das allerdings vermutlich anders.«
    Sie hatte offenbar der Versuchung nicht widerstehen können, wenigstens einen ganz kurzen Blick auf den flimmernden Bildschirm zu werfen, anders konnte sich Pendergast ihr gemurmeltes »Die Dicke hat ins Schwarze getroffen, ich rieche das förmlich!« nicht erklären. Er klappte sein Ledermäppchen auf und hielt Marge das goldfarbene FBI-Wappen vor die Nase. »Nur damit Sie sich davon überzeugen können, dass ich wirklich für das FBI arbeite, Mrs. Tealander.«
    »Och, das weiß ich doch längst! Beim Friseur haben sie neulich über nichts anderes geredet.«
    »Mir läge sehr daran, mir ein genaueres Bild über die Einwohner von Medicine Creek machen zu können. Aus administrativer Sicht, sozusagen. Wo sie wohnen, wie sie ihren Lebensunterhalt bestreiten, wie es um ihre finanziellen Verhältnisse bestellt ist – und dergleichen.«
    »Dann sind Sie bei mir goldrichtig. Ich kann Ihnen alles sagen, einschließlich der Höhe des letzten Strafmandats.«
    Pendergast wiegte den Kopf. »Ihnen ist natürlich bekannt, dass solche Ermittlungen eigentlich nur auf richterliche Anordnung zulässig sind.«
    Marge machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich sehe keinen vernünftigen Grund, dem Vertreter einer Bundesbehörde Auskünfte zu verweigern. Zumal es ja nicht um persönliche Geheimnisse geht. Und an Zeit mangelt’s mir auch nicht. Bis zum zweiundzwanzigsten August ist mein Terminkalender so gut wie leer. Dann müssen die Steuerbescheide für den Immobilienbesitz verschickt werden.«
    »Nun, so lange werden wir sicher nicht brauchen.«
    Marge ließ wieder ihre meckernde Lache hören. »Das war mal ein guter Witz!«
    Sie gab ihrem Drehstuhl so viel Schwung, dass er erst unmittelbar vor dem massiven, an den Kanten mit Blattgold verzierten Ungetüm von Safe ausrollte. Mit der ganzen Routine ihrer Berufsjahre gab sie die Kombination ein, stemmte die Verriegelung hoch und zog die Stahltür auf. Mit Hilfe des Schlüssels, den sie um den Hals trug, öffnete sie eine Stahlkassette, entnahm ihr einen Holzkasten und katapultierte den Drehstuhl so zentimetergenau zurück, dass sie wieder an ihrem Arbeitsplatz landete.
    »So, das wär’s auch schon«, verkündete sie nicht ohne Stolz.
    »In diesem Kasten sind alle kommunalen Unterlagen gesammelt. Womit wollen wir anfangen?«
    Pendergasts Blick huschte skeptisch über den Holzkasten.
    »Tja, da müssten Sie mir erst Ihr System erklären.«
    Abermals ein Grund für Marge, ihr meckerndes Lachenhören zu lassen. »Denken Sie etwa, für das bisschen Papierkram, das in Medicine Creek anfällt, braucht man einen Computer?« Sie tippte sich an die Schläfe. »Glauben Sie mir, das meiste hebe ich sowieso hier auf.« Sie öffnete den Kasten, zog aufs Geratewohl eine mit winzigen handschriftlichen Eintragungen versehene Karteikarte heraus und hielt sie Pendergast vor die Nase. »Sehen Sie? Das ist die Karte von Dale Estrem. Genauso ein Querkopf wie sein Vater, vom Großvater ganz zu schweigen. Moderne Landwirtschaft war für die Estrems schon immer ein rotes Tuch. Dale und seine Freunde von der Farmergenossenschaft halten den Fortschritt immer noch für eine Art Teufelswerk.« Sie tippte mit dem Zeigefinger auf die Karteikarte. »Hier können Sie alles schwarz auf weiß nachlesen. Dass Dale mit den Steuern zwei Quartale im Rückstand ist, dass sein

Weitere Kostenlose Bücher