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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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lenken?«
    »’tschuldigung.« Sie bremste den Wagen ab. »Ich habe gedacht, ihr Jungs vom FBI dürft so schnell fahren, wie ihr wollt.«
    »Ich bin im Urlaub.«
    »Sheriff Hazen hat immer mindestens hundert Sachen drauf, auch wenn er nicht im Dienst ist. Und wenn’s im
Wagon Wheel
frische Eclairs gibt, legt er noch zwanzig drauf.«
    Pendergast verzichtete auf einen Kommentar, und als sie eine Weile stumm nebeneinander gesessen hatten, deutete er nach vorn. »Sehen Sie, wo der Sheriff seinen Wagen abstellen will? Parken Sie bitte dahinter!«
    Corrie runzelte die Stirn. Hazen parkte auf dem linken Seitenstreifen, allerdings mit eingeschaltetem Blaulicht. Ungefähr vierhundert Meter entfernt sah sie die Truthahngeier über dem Feld kreisen. Und da ging ihr plötzlich ein Licht auf. »Oh Gott, doch nicht schon wieder ein Mord?«
    »Das wird sich herausstellen.«
    »Kann ich mitkommen?«
    »Nein, besser nicht.«
    Corrie lenkte den Gremlin hinter den Streifenwagen. Pendergast stieg aus. »Es kann eine Weile dauern.«
    »Macht nichts, ich hab ein Buch dabei.«
    Sie sah Pendergast nach, bis er im Maisfeld verschwunden war. Dann kramte sie in dem Bücherstapel auf den Rücksitzen. Lauter leichtes Lesefutter – Science-Fiction, ein Horrorroman und eine zu Herzen gehende Teenagerromanze, die sie wie ihren Augapfel hütete. Nicht etwa, weil es ihr Lieblingsbuch gewesen wäre, sie wollte nur nicht, dass jemand den seichten Schund bei ihr entdeckte.
    Als sie den Stapel durchgewühlt hatte, warf sie sämtliche Bücher enttäuscht auf die Rückbank. Irgendwie kam ihr die Vorstellung, mutterseelenallein hier draußen im Auto zu sitzen, nicht gerade reizvoll vor. Unwillkürlich schielte sie immer wieder zu den Geiern. Sie kreisten inzwischen höher, vermutlich fühlten sie sich gestört. Wetten, dass der Sheriff sie verscheucht hatte?
    Corrie platzte fast vor Neugierde. Und solange das Maisfeld nicht zum Tatort erklärt und entsprechend markiert war, konnte ihr niemand verwehren, sich ein bisschen umzusehen. Sie stieß die Tür auf und stieg aus.
    Die Spuren waren leicht auszumachen: Hazens lächerlich große Elefantentreter, stellenweise von den schmaleren und flacheren Abdrücken überlagert, die sein Deputy Tad in den Boden getreten hatte, und ein Stück seitlich versetzt die Spur von Pendergasts leichtem, immer ein wenig schwebend wirkendem Schritt.
    Es war sehr heiß in dem Feld, und weil die Stängel hoch über Corries Kopf hinausragten, verspürte sie ein wenig Platzangst. Sooft sie eine der Maispflanzen streifte, regneten Staub und Pollen auf sie nieder. Der Himmel barg noch einen Rest Licht in sich, aber hier unten schien die Nacht bereits angebrochen zu sein. Allmählich kamen ihr Zweifel, ob ihr eigenmächtiger Ausflug wirklich eine gute Idee gewesen war. Sie mochte die Maisfelder nicht, das sperrige, stickige Dickicht war ihr schon immer unheimlich gewesen. Ein schrecklicher Ort, angefangen von dem faulig süßlichen Geruch über den Staub, der einem in die Nase drang, bis zu den scharfen Bruchstellen der Stängel. Und all die Maiskolben landeten nicht auf den Tellern hungriger Menschen oder wenigstens in den Futtertrögen von Tieren, nein, mit dem Zeug wurden Autos angetrieben. Der ganze Aufwand und die ganze Mühe nur, um Treibstoff für Autos zu erzeugen! Was für eine irre Welt!
    Und plötzlich tat sich vor ihr eine in das Feld getrampelte Lichtung auf. Der Sheriff und Tad beugten sich im Licht ihrer Taschenlampen über irgendeinen Fund, den sie immer wieder hin und her drehten. Pendergast hielt sich ein, zwei Schritte abseits. Als Corrie die Lichtung betrat, drehte er sich zu ihr um. Seine hellen Augen schienen im Zwielicht zu leuchten.
    Corries Herz machte einen hässlichen Sprung. Sie glaubte förmlich, den nahen Atem des Todes zu spüren. Und dies musste etwas mit dem dunklen Bündel zu tun haben, über das Hazen und Tad sich gebeugt hatten. Aber als sie sich dazu zwang, genauer hinzusehen, erkannte sie, dass es nur ein toter Hund war. Sein Fell war braun, die Verwesungsgase hatten seinen Körper unförmig aufgebläht. Ein widerlich süßlicher Geruch hing in der Luft, und bis auf das unablässige Summen unzähliger Fliegen schienen alle nächtlichen Laute verstummt zu sein.
    Der Sheriff drehte sich zu dem Agent um und sagte in selbstgefälligemTon: »Nun, Pendergast, es scheint, als hätten wir uns völlig umsonst hierher bemüht.« Dann fiel sein Blick über Pendergasts Schulter auf Corrie, und während

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