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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Ort gesucht, der hauptsächlich von der Landwirtschaft lebt und an dem die Anbaubedingungen dem Landesdurchschnitt entsprechen. Bei einer computergesteuerten Studie – die uns übrigens zweihunderttausend Dollar gekostet hat – wurden die Kriterien von einhundert Orten in Westkansas ermittelt. Bei dieser Vorauswahl wurden Deeper und Medicine Creek ermittelt. Vorgespräche mit leistungsfähigen landwirtschaftlichen Großbetrieben haben bereits stattgefunden, nun muss nur noch die Entscheidung getroffen werden. Das werde ich am Montag tun und dann bekannt geben.«
    Ludwig schrieb eifrig mit, obwohl er längst den Eindruck gewonnen hatte, dass Chauncy ihm im Grunde nichts erzählte, was die Druckerschwärze wert wäre.
    »Und welchen persönlichen Eindruck haben Sie von unserer Stadt gewonnen, Stan?«
    Ludwig sah Chauncy an, dass er sich von dieser Frage irgendwie überrumpelt fühlte. Darum dauerte es auch eine Weile, bis er sich zu einer Antwort durchrang.
    »Nun, es ist natürlich ein gewisses Manko, dass es hier kein Hotel gibt. Und die einzige private Zimmervermietung wurdevon einem anscheinend etwas schwierigen Gentleman mit Beschlag belegt, der sich strikt weigert, einen der von ihm angemieteten Räume abzugeben. Deshalb muss ich jetzt jeden Morgen und jeden Abend fünfundzwanzig Meilen zwischen Deeper und hier hin und her fahren. Um das Bild abzurunden: Irgendwelche Zerstreuungen hat Medicine Creek, von der Bowlingbahn und einem…nun ja, Speiselokal abgesehen, auch nicht aufzuweisen. Keine öffentliche Bücherei, keine kulturellen Veranstaltungen, kein Museum und kein Konzertsaal. Offen gesagt, Medicine Creek hat absolut nichts, wodurch es sich empfiehlt.«
    Ludwig fühlte sich aufgerufen, eine Lanze für seine Heimatstadt zu brechen. »Wir sind eine anständige, solide Kleinstadt, die sich den althergebrachten amerikanischen Werten verpflichtet fühlt. Das ist doch auch etwas.«
    Chauncy wand sich sichtlich. »Zweifellos. Und wenn ich meine Entscheidung getroffen habe, werden Sie als einer der Ersten davon erfahren. Und nun nehmen Sie’s mir bitte nicht übel, ich habe wichtige Dinge zu erledigen und muss gehen.« Er stand auf und streckte Ludwig die Hand hin. »Den Entwurf Ihres Artikels können Sie unserer Public-Relations-Abteilung per E-Mail oder Fax zur Prüfung zuschicken. Sie bekommen dann Ende der Woche Bescheid.«
    Ende der Woche? Was bildete der bornierte Affenarsch sich eigentlich ein? Ludwig drückte sich ebenfalls aus seinem Sessel hoch, und als sie sich die Hand gaben, sah er aus den Augenwinkeln, dass Dale Estrem und zwei andere Farmer am Eingang zur Bowlingbahn Stellung bezogen hatten. Offenbar mit der Absicht, den Professor der Kansas State University abzufangen und zur Rede zu stellen. Ludwig grinste hämisch. Chauncy musste sich auf einen heißen Tanz gefasst machen. Estrem gehörte zu den Leuten, die ihre Worte nicht auf die Goldwaage legten.
    Ach, zum Teufel mit Chauncy, Ridder und Sheriff Hazen! Ludwig gab eine Zeitung heraus. Er war nur der Wahrheitund seinen Lesern verpflichtet. Und weil das so war, würde in der nächsten Ausgabe der Artikel über den toten Hund dennoch erscheinen, basta!

20
    Kaum war die Tür des
Wagon Wheel
hinter ihm zugefallen, schlug Tad Franklin der Feueratem dieses unbarmherzigen Sommers entgegen. Dabei hätte er sich die ganze Mühe sparen können; im Hinterzimmer schlief niemand seinen Rausch aus, und schon gar nicht Willie Stott. Trotzdem hatte der kleine Ausflug sich gelohnt. Er schob sich ein zweites Pfefferminzbonbon in den Mund, um die Bierfahne zu übertönen. Das eiskalte Coors, das Swede ihm – vorsichtshalber unter dem Tresen versteckt – hingestellt hatte, war an so einem heißen Tag eine Wohltat. Swede Cahill war wirklich ein verdammt netter Bursche.
    Tads Streifenwagen brütete vor dem Sheriffsbüro in der Sonne. Der Deputy sah zu, dass er möglichst schnell hineinrutschte, ehe er durchgeschwitzt war. Wenn er eines Tages einen Bürojob in Topeka oder Kansas City ergatterte, hatte das verhasste Wechselbad zwischen brütender Hitze und zugiger Kaltluft aus der Klimaanlage ein Ende.
    Er schaltete sein auf die Countyfrequenz eingestelltes Funkgerät ein. »Einheit zwanzig ruft Zentrale.«
    »He, Tad«, meldete sich LaVerne von der Tagesschicht. Sie war immer sehr nett zu ihm. Und Tad hätte glatt mit ihr angebandelt, wenn sie zwanzig Jahre jünger gewesen wäre.
    »Gibt’s was Neues?«, fragte Tad.
    »Jemand von Gro-Bain hat eben gemeldet, dass

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