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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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auf der Bankette der Zufahrtsstraße ein Wagen parkt. Vom Fahrer ist nichts zu sehen.«
    »Was für ein Modell?«
    Nach dem Hersteller brauchte Tad nicht erst zu fragen, bis auf Art Ridders Caprice und die gebraucht von den Troopers gekauften 91er Mustangs waren hier alles AMCs. Bis vor kurzem hatte es weit und breit keine andere Autofirma gegeben. Aber auch diese Vertretung hatte, wie so viele Geschäfte, inzwischen dichtgemacht.
    »Ein Hornet. Kennzeichen Whisky Echo Foxtrott zwoneunsieben.«
    »Danke«, sagte Tad. »Einheit zwanzig fährt hin.« Er legte das Funkgerät weg.
    Das musste Stotts Hornet sein. Wetten, dass er auf der Rückbank lag und schlief? Wäre nicht das erste Mal gewesen. Von Zeit zu Zeit machte Willie Stott sich einen schönen Abend zu zweit. Was heißen sollte: nur er und eine Flasche Old Grand-Dad.
    Tad legte den Gang ein und fuhr los. Nach fünfzehn Sekunden lag die Stadt hinter ihm, vier Minuten später bog er in die Zufahrtsstraße zum Gro-Bain-Gelände ein. Vor ihm zuckelte ein riesiger Transporter mit lebenden Truthähnen die Straße entlang. Das Federvieh kackte die Straße voll, der Gestank war bestialisch. Tad sah zu, dass er den Stinker so schnell wie möglich überholte. Die in enge Käfige gepferchten Tiere waren so verstört, dass ihnen buchstäblich die Augen aus dem Kopf traten.
    Tad hatte hin und wieder dienstlich mit Gro-Bain zu tun gehabt. Das erste Mal war er kurz vor Thanksgiving dort gewesen. Nachdem er seiner verwitweten Mutter erzählt hatte, wie es bei Gro-Bain zuging, gab es bei ihnen zu Thanksgiving nur noch knusprigen Schweinebraten.
    Aha, da stand ja Stotts Hornet! So dicht am Straßenrand, dass Tad ihn im Schatten der Maiskolben beinahe übersehen hatte. Er hielt an, schaltete das Blaulicht ein und stieg aus. Jedes Fenster war offen, das Innere leer, der Zündschlüssel abgezogen.
    Der Truthahnlaster fuhr an ihm vorbei, Tad konnte vonGlück sagen, dass der Dienstwagen keine Kackspritzer abbekommen hatte. Er griff zum Funkgerät.
    »Jaaa?«, meldete sich Hazens Stimme.
    »Ich bin bei Stotts Wagen. Steht an der Zufahrtsstraße zu Gro-Bain. Das Auto ist leer, keine Spur von Stott.«
    »Hab ich mir gedacht. Pennt wahrscheinlich im Maisfeld.«
    Tad ließ den Blick skeptisch über die dürren Maisstängel wandern. Er konnte sich nicht vorstellen, dass jemand ausgerechnet hier seinen Rausch ausschlief, egal wie betrunken er war. »Glauben Sie das wirklich, Sir?«
    »Na klar. Was denn sonst?«
    »Na ja…«, sagte Tad zögernd.
    »Ach, Tad, hör auf, dir Schauergeschichten einzureden!
    Nicht jeder, der vermisst gemeldet wird, ist ermordet und verstümmelt worden. Sieh mal, ich bin hier draußen bei dem Hund. Und weißt du was?«
    »Was denn?« Tad hatte das Gefühl, dass sich ihm die Kehle zuschnürte.
    »Es ist ganz einfach ein Hund, den ein Auto erwischt hat. Der Schwanz ist dran, und alles andere auch. Hör zu, du kennst Willie so gut wie ich. Sein Auto ist stehen geblieben, und er hat sich zu Fuß zum
Wagon Wheel
aufgemacht. Unterwegs hat er schon mal einen Schluck aus dem Fläschchen genommen, das er immer mit sich rumschleppt. Dann ist ihm die Idee gekommen, ein Nickerchen im Maisfeld zu machen. Und genau dort wirst du ihn finden. Fahr ein Stück Richtung Medicine Creek und halt die Augen offen, vielleicht schläft er seinen Rausch auch im Straßengraben aus. Aber sei vorsichtig, hörst du? Er kann ziemlich rabiat werden.«
    »Mach ich, Sheriff.«
    Auf dem Weg zum Streifenwagen sah er etwas Gläsernes am Rand des Maisfeldes in der Sonne glitzern. Und tatsächlich, da lag Stotts Flachmann. Tad schnupperte daran: eindeutig Bourbon. Er verwahrte das Fläschchen in einem Plastikbeutelund markierte die Fundstelle. Sheriff Hazen legte Wert auf Gründlichkeit, auch bei Kleinigkeiten.
    Hazen hatte wieder mal die richtige Nase gehabt. Er war eben ein guter Cop. Tad konnte dankbar sein, für ihn arbeiten zu dürfen. Zumal Hazen immer wie ein Vater zu ihm war.
    Er stieg in den Streifenwagen. Als er losfahren wollte, rumpelte wieder ein Truck an ihm vorbei, diesmal stadteinwärts. Es war ein geschlossener Kühltransporter, vermutlich bis zur Decke mit tiefgekühlten Truthahnkeulen beladen. Eine absolut saubere Angelegenheit, da stank nichts und kackte nichts. Der Fahrer winkte ihm fröhlich zu.
    Tad winkte zurück, wendete den Streifenwagen und machte sich auf die Suche nach Stott. Nach knapp hundert Metern hielt er bereits wieder an. Links und rechts von ihm waren eine Menge

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