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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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uns Kaffee und für Mr. Ludwig eine Portion Spiegeleier mit Schinken.«
    »Ich esse eigentlich nicht viel zum Frühstück«, wollte der Reporter abwehren.
    Aber da kam er bei Ridder schlecht an. »Unsinn, Smitty! Heute ist ein wichtiger Tag, da müssen Sie kräftig zulangen.«
    »Ein wichtiger Tag?«, wiederholte Ludwig fragend.
    »Ja. Dr. Stanton Chauncy von der Kansas University wird nämlich in einer Viertelstunde zu uns stoßen. Ich habe vor, ihm die Stadt zu zeigen.«
    Art Ridder machte eine bedeutsame Pause. Er trug ein rosa kurzärmliges Hemd und eine leichte graue Hose. Mit den Jahren war er ein wenig rundlich geworden, aber alles in allem das Sinnbild eines kerngesunden Mannes.
    »Wir haben nicht viel Zeit, Smitty, darum will ich ohne lange Umschweife zur Sache kommen. Sie wissen ja, dass man mich allgemein Mr. Direkt nennt.« Er lachte glucksend.
    »Ich weiß, Art.«
    Es entstand eine kurze Unterbrechung, weil die Bedienung Smitty den Teller mit den Spiegeleiern brachte. Er fragte sich, was ein Reporter mit Rückgrat in so einem Fall wohl machte? Aufstehen und gehen? Oder höflich danke sagen?
    »Also, Smitty, ich sag’s Ihnen geradeheraus. Sie wissen, dass der Mann Land für ein Versuchsprojekt der Regierung sucht. Deeper und wir kommen in Frage. Deeper hat ein Motel, zwei Tankstellen und liegt zwanzig Meilen näher an der Interstate. Man könnte also fragen: Warum dann noch einWettbewerb?« Art Ridder führte seinen Kaffeebecher an den Mund. »Und jetzt hören Sie gut zu! Was ich Ihnen sagen werde, entspricht nicht den offiziellen Verlautbarungen, aber es ist nun mal eine Tatsache, dass wir etwas zu bieten haben, was Deeper nicht hat. Und zwar Abgeschiedenheit!« Wieder eine bedeutsame Pause. »Wieso soll das ein Vorteil sein, könnten Sie fragen. Ich sag’s Ihnen auch so. Weil das in Frage kommende Land als Versuchsfeld für genetisch veränderten Mais genutzt werden soll.« Er summte ein paar Takte aus
Twilight Zone
und grinste breit. »Können Sie mir folgen?«
    Das war Ridders Lieblingsfloskel, Smitty hatte schon auf sie gewartet. »Nicht ganz«, sagte er lau.
    »Wir wissen alle, dass genveränderter Mais harmlos ist. Aber es gibt ein paar Ignoranten – Anrainer, Stadtvolk und notorische Liberale –, die glauben tatsächlich, er wäre schädlich.« Er spitzte schon die Lippen, vermutlich wieder zum
Twilight-Zone
-Thema, aber dann verkniff er sich das Pfeifen. »Der wahre Grund, weshalb Medicine Creek überhaupt im Rennen liegt, ist unsere Abgeschiedenheit. Keine großen Einkaufszentren, im Umkreis von hundert Meilen keine Fernseh-oder Radiostationen, kurzum, wenn jemand Protestdemonstrationen organisieren will, kann er sich kein entlegeneres Nest aussuchen. Natürlich, Dale Estrem und seine Gesinnungsbrüder von der Farmergenossenschaft haben was gegen den Regierungsplan, aber die werde ich schon in den Griff kriegen, verlassen Sie sich drauf! Können Sie mir folgen?«
    Ludwig nickte.
    »Aber es gibt da ein kleines Problem. Bei uns treibt sich irgendein beknackter Saukerl herum, der skrupellos tötet. Eine Frau und einen Hund hat er schon auf dem Gewissen, und niemand weiß, was er noch vorhat. Und das ausgerechnet jetzt, wo Chauncy sich als Projektleiter für das staatliche Förderungsprogramm in unserer Stadt umsieht! Wir alle wollen doch, dass er ein gutes Bild von Medicine Creek gewinnt. Das Bild einer ruhigen Kleinstadt, in der Recht und Ordnungherrschen. Keine Drogen, keine Hippies, keine Demonstrationen. Natürlich hat Chauncy von dem Mord gehört, aber er geht davon aus, dass der Täter kein Ortsansässiger ist. Und deshalb, Smitty, brauche ich in zwei Punkten Ihre Hilfe.«
    Ludwig sah ihn abwartend an.
    »Erstens, dass Sie vorläufig keine weiteren Artikel über diese gottverdammten Gewalttaten schreiben. Was geschehen ist, ist geschehen, darauf müssen wir nicht immer wieder rumkauen. Und bringen Sie um Himmels willen auch nicht ausgerechnet jetzt einen Bericht über den toten Köter.«
    Ludwig schluckte. »Das gehört zur Informationspflicht eines Reporters.«
    Ridder legte ihm lächelnd die Hand auf die Schulter. »Smitty, ich bitte Sie doch nur darum, mit Ihrer Informationspflicht ein paar Tage zu warten. Nur solange der Bursche von der Kansas State University hier ist. Ich verlange keineswegs, dass Sie die Story in den Papierkorb werfen oder so was.« Er drückte Ludwig herzhaft die Schulter. »Wir wissen doch beide, dass Gro-Bain in der heutigen Zeit kein unbedingt sicherer

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