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Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens

Titel: Pendergast 04 - Ritual - Höhle des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Maisstängel abgebrochen. Für ihn sah das aus, als hätte sich jemand hastig durch das Maisfeld gezwängt und die Straße überquert, um seinen irgendwie gehetzt aussehenden Kurs auf der anderen Seite fortzusetzen.
    Tad stieg mit einem flauen Gefühl im Magen aus und sah sich den Boden unter den abgeknickten Maisstängeln an. Kein Zweifel, die Spuren in der ausgedörrten Erde sahen aus, als wäre jemand hier entlanggerannt und dabei stellenweise kreuz und quer durch die Reihen der Maispflanzen gebrochen. Ein Stück weiter bestätigten abgebrochene, verstreute Fruchtkolben seine Vermutung.
    Den Blick fest auf den Boden gerichtet, verfolgte er die Spuren weiter. Es war nicht einfach, auf dem trockenen, klumpigen Boden irgendetwas zu erkennen, aber es gab ein paar Stellen, an denen er Vertiefungen ausmachen konnte, die von Fußabdrücken stammen mussten.
    Die Spuren führten weiter. Sie verliefen merkwürdigerweise hin und wieder in einem Zickzackkurs, und sie stammten ohne Zweifel von zwei Personen. Tad versuchte eine Weile, die logischen Schlussfolgerungen zu verdrängen, die sich darausergaben. Aber das Spurenmuster deutete immer eindeutiger auf eine Verfolgungsjagd hin.
    Mein Gott, es sah wirklich nach einer nächtlichen Menschenjagd aus! Er ging weiter und hoffte bei jedem Schritt inbrünstiger, eine andere Erklärung zu finden.
    Doch dann kam er an eine Stelle, an der der Boden regelrecht aufgewühlt aussah. Gut ein Dutzend abgebrochene Maisstängel lagen herum, dazu ein paar abgeknickte Fruchtkolben. Ein wildes Durcheinander, das auf eine gewalttätige Auseinandersetzung schließen ließ.
    Tad schluckte. Die Fußspuren zeichneten sich immer deutlicher ab. Und es war nur noch eine, die Spur eines Barfußläufers. Oh Gott, dachte er und merkte, dass sein Magen zu rebellieren begann. Und als er nach dem Funkgerät langen wollte, hatte er Mühe, seine zitternde Hand ruhig zu halten.

21
    Corrie Swanson wirbelte eine mächtige Staubwolke auf, als sie den Gremlin auf den unbefestigten Parkplatz vor Kraus’ Kavernen lenkte, aber der Staub stieg rasch auf und verwehte in der Abendbrise. Es war genau halb sieben, heute konnte Pendergast ausnahmsweise mal nicht meckern. Sie würgte die ohrenbetäubende Musik ab, stieß die Wagentür auf und überflog, während sie auf das Wohnhaus zuging, die Eintragungen in ihrem nagelneuen Notizbuch.
    Es dauerte eine Weile, bis jemand auf den Türklopfer reagierte: Pendergast persönlich. »Miss Swanson – meine Anerkennung, auf die Minute pünktlich! Miss Kraus und ich sind dagegen bedauerlicherweise etwas spät dran. Ich habe immer noch Schwierigkeiten, mich an die frühen Essenszeiten in Kansas zu gewöhnen.«
    Corrie folgte dem Agent ins Esszimmer. Auf dem Tischbrannten Kerzen, Winifred Kraus und Pendergast hatten offenbar gerade ein opulentes Mahl beendet.
    »Bitte, nehmen Sie Platz!«, sagte der Agent einladend. »Kaffee oder Tee?«
    »Weder noch, danke.«
    Pendergast schenkte Miss Kraus und sich aus einer altmodischen gusseisernen Kanne eine heiße grünliche Flüssigkeit ein. »Nun, Miss Swanson, darf ich davon ausgehen, dass Sie das Gespräch mit Andy Cahill geführt haben?«
    Corrie nickte und versuchte, auf dem unbequemen Stuhl eine Stellung zu finden. Als sie ihr Notizbuch vor sich auf den Tisch legte, hob der Agent fragend die Augenbrauen. »Was ist denn das?«
    »Mein Notizbuch«, sagte Corrie und wunderte sich selber, warum ihr das so streitlustig herausrutschte. »Sie wollten, dass ich Erkundigungen einziehe. Da habe ich mir natürlich Notizen gemacht.«
    »Ausgezeichnet! Dann lassen Sie mal hören, was dabei herausgekommen ist.«
    Corrie kam sich, als sie das Notizbuch aufschlug, ein bisschen wichtigtuerisch vor. Und als Winifred Kraus auch noch säuselnd bewunderte, was für eine entzückende Handschrift sie habe, beschlich sie der Verdacht, dass die beiden sich womöglich über sie lustig machten.
    »Danke«, rang sie sich ab, obwohl sie der Schwatztante am liebsten an die Gurgel gegangen wäre. »Also, ich konnte erst gestern Abend mit Andy sprechen, weil seine Klasse tagsüber einen Ausflug zum Jahrmarkt in Kansas gemacht hatte. Ich habe ihm gesagt, dass sein Hund tot ist, ihn aber in dem Glauben gelassen, er sei von einem Auto überfahren worden. Andy war untröstlich, er hat seinen Jiff sehr geliebt.«
    Es machte sie nervös, dass Pendergast wie üblich mit halb geschlossenen Augen dasaß. Man kam bei ihm nie dahinter, ob er überhaupt zuhörte oder schon

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