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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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stemmte sich mit den Knien an der Beifahrertür ab, brachte seine Pistole in Anschlag und wartete darauf, dass der Motorradfahrer in der nächsten scharfen Kurve notgedrungen das Gas wegnehmen musste.
    »Warten Sie, bis er abgedrückt hat, Vincent!«, riet ihm Pendergast.
    D’Agosta hörte den Abschussknall, registrierte ein zerfaserndes blaues Schmauchwölkchen und ein dumpfes Geräusch. Im selben Augenblick färbte sich ihr Rückfenster opak. Ausgehend von einem perfekten 9-Millimeter-Einschussloch, zog sich ein Netz feiner Risse über die Scheibe. Sekundenbruchteile später bremste Pendergast so abrupt, dass nur der Sicherheitsgurt D’Agosta davor bewahrte, gegen das Armaturenbrett geschleudert zu werden, dann legte sich der Wagen in die nächste Kurve und beschleunigte wieder. D’Agosta legte den Gurt ab, kletterte auf den Rücksitz, kickte die Reste der Scheibe aus dem Rahmen, legte die Waffe an und feuerte. Der Motorradfahrer wich aus und blieb hinter der nächsten Kurve zurück. D’Agosta schnaufte. »Mistkerl, elender!«
    In der nächsten Kurve hatte sich Geröllsplitt angesammelt, der Fiat geriet ins Schlittern und kam dem steil abfallenden Hang gefährlich nahe. D’Agosta kniete auf dem Rücksitz und wagte kaum zu atmen. Er zielte durch das zerstörte Rückfenster und wartete darauf, dass der Motorradfahrer wieder in Sichtweite kommen würde. Als sie um die nächste Biegung schlitterten, erblickte er die Dukati etwa hundert Meter hinter ihnen.
    Pendergast schaltete in den nächst niedrigeren Gang. Der Motor heulte empört auf, die Nadel des Drehzahlmessers zuckte im roten Bereich. Als sie die Kurve hinter sich hatten, bemerkte D’Agosta, dass die Straße nun eine lange Gerade beschrieb. Auf dem Rücken eines Berges führte sie durch einen dichten Kiefernwald. Er sah wieder nach hinten. Und da kam die Dukati. D’Agosta legte die Waffe erneut an, aber es war unmöglich, einen gezielten Schuss abzugeben. Er richtete sich auf und wartete auf seine Chance. Mit heulendem Motor schoss die Maschine auf sie zu. Der Fahrer hatte seine Waffe weggesteckt. Mit beiden Händen hielt er nun den Lenker und senkte den Kopf.
    »Er versucht an uns vorbeizuziehen.«
    »Zweifelsohne.« Pendergast hielt den Fiat in der Mitte der Straße und trat das Gaspedal bis zum Boden durch. Aber das Auto konnte es mit der Dukati nicht aufnehmen. Sie kam schnell näher. D’Agosta wusste instinktiv, dass der Fahrer sich erst im letzten Augenblick entscheiden würde, an welcher Seite er sie überholen würde – und dass Pendergast keine Chance hatte, dies zu verhindern. Er legte erneut an. Er hatte seine Schießkünste in stundenlangem Training weiter verbessert, aber ihm war klar, dass es sehr schwer werden würde. D’Agosta zielte tief auf die Maschine, drückte ab – und verfehlte sein Ziel.
    Der Wagen machte eine heftige Bewegung nach links, während das Motorrad mit aufheulendem Motor rechts an ihnen vorbeizog. D’Agosta konnte noch einen Blick auf den Zwillingsauspuff werfen, dann war die Maschine hinter der nächsten Kurve verschwunden.
    »Das Rennen habe ich verloren«, bemerkte Pendergast trocken.
    Sie schossen nun selbst auf die Kurve zu, und ihre Geschwindigkeit war viel zu hoch, als dass sie auch nur hoffen konnten, einigermaßen unbeschadet hindurchzukommen. Pendergast stieg mit beiden Füßen auf die Bremse und riss das Lenkrad nach links herum.
    Der Wagen drehte sich zwei-, dreimal um die eigene Achse und blieb erst unmittelbar vor dem Abgrund stehen. D’Agosta zitterte wie Espenlaub, er brauchte ein paar Sekunden, um zu begreifen, was sich soeben abgespielt hatte. Das heißt, richtig begriff er es erst, als er in der Tiefe Rauch aufsteigen sah und ihm der scharfe Geruch von verbranntem Gummi in die Nase stieg.
    »So ein Fiat mag seine Schwächen haben«, sagte Pendergast trocken, »aber unterm Strich ist es wirklich ein braves Auto.«
    »Ich nehme an, Europcar sieht das nicht so gelassen«, murmelte D’Agosta, als er sich vom ersten Schreck erholt hatte. Pendergast trat das Gaspedal schon wieder bis zum Anschlag durch und lenkte den Wagen zurück auf die Straße. Diese führte jetzt durch ein stark ansteigendes Waldgebiet. Die folgenden Haarnadelkurven hatten nichts von ihrer Gefährlichkeit verloren. Immer höher wand sich der Wagen in die Berge. Pendergast fuhr in grimmiger Stille, seine Hände umklammerten das Lenkrad mit solcher Kraft, dass seine Fingerknöchel weiß hervortraten.
    D’Agosta verkniff es sich,

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