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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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uns beschattet.«
    D’Agosta richtete sich auf. »Was sagen Sie da?«
    »Nein, drehen Sie sich nicht um. Er wirkt recht unscheinbar, Mitte dreißig, blaues Hemd, dunkle Hose. Ziemlich professionell.«
    Pendergasts Waffel war fertig, und er schleckte vorsichtig daran. Plötzlich hielt er inne.
    »Er geht gerade in den Palazzo Guadagni«, sagte er, legte ein paar Euromünzen auf den Tresen und verließ das Café. D’Agosta blieb ihm dicht auf den Fersen.
    »Machen Sie sich Sorgen um die Signora?«
    »Überhaupt nicht«, widersprach Pendergast. »Aber ich fürchte um das Leben des Priesters.«
    »Nun, dann sollten wir den Burschen abfangen, wenn er aus der Pension kommt«, schlug D’Agosta vor. Pendergast schüttelte den Kopf. »Da würden wir uns nur Ärger mit der Polizei einhandeln und viel Zeit mit Vernehmungsprotokollen und anderem Papierkram verlieren. Nein, wir müssen zusehen, dass wir so schnell wie möglich das Kloster erreichen, und zwar vor ihm.«
     
    Etwa zwanzig Minuten später steuerte Pendergast ihren gemieteten Fiat durch die Hügellandschaft nordöstlich von Florenz. Er drückte ungeachtet der nicht durch Begrenzungsmauern gesicherten Haarnadelkurven das Gaspedal erbarmungslos durch. Mit jeder Spitzkehre tat sich eine wachsende Anzahl hoher Berge vor ihren Blicken auf: der Hauptkamm des Apennin.
    »Um die Wahrheit zu sagen, Vincent, ich habe schon seit einiger Zeit das Gefühl, dass wir beschattet werden. Mindestens seit wir die sterblichen Überreste von Bullard gefunden haben. Bei wichtigen Ereignissen, so wie unserer gestrigen Reise nach Cremona, ist es mir gelungen, ihn auf Abstand zu halten. Ich habe ihn bisher noch nicht damit konfrontiert, dass ich mir seiner Nähe bewusst bin, weil ich herauszufinden hoffte, wer hinter dem Ganzen steckt. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass er so offen handeln würde, wie eben auf der Piazza. Woraus ich schließe, dass wir der Wahrheit gefährlich nahe gekommen sind. Was zugleich bedeutet, dass wir und alle, mit denen wir zu haben, in Gefahr sind. Besonders Pater Zenobi.«
    Der Fiat jagte mit quietschenden Reifen so rasant in die nächste Haarnadelkurve, dass D’Agosta sich gegen die Fliehkraft anstemmen musste. Als er wieder einigermaßen ruhig durchatmen konnte, sagte er: »Ich habe oft genug miterlebt, wie geschickt Sie wildfremden Menschen sorgsam gehütete Geheimnisse aus der Nase ziehen können. Aber wenn Sie einen Priester dazu bringen, dass er ein dreißig Jahre altes Beichtgeheimnis ausplaudert, will ich zurück nach Southampton schwimmen!«
    Pendergast bog mit unvermindertem Tempo in die nächste Spitzkehre ein. D’Agosta spürte, dass ihm der kalte Schweiß ausbrach, und murmelte vorwurfsvoll: »Meinen Sie nicht, wir sollten etwas langsamer fahren?«
    »Nein, das wäre keine gute Idee«, antwortete der Agent und bedeutete dem Sergeant durch ein Geste, kurz einen Blick nach hinten zu werfen.
    Dazu kam es nicht mehr, weil in diesem Moment ein in Schwarz und Chrom gehaltenes Motorrad mit röhrendem Motor zum Überholen ansetzte. »Vorsicht!«, rief D’Agosta.
    »Da will ein Irrer vorbei!«
    Pendergast nickte. »Eine S4R, Modell Ducati Monster. Hat über hundert PS.«
    D’Agosta verrenkte sich fast den Hals. Der Motorradfahrer trug eine rote Ledermontur und einen Helm mit geschwärztem Visier. »Ist das etwa der Typ von der Piazza?«
    »Möglich, es könnte aber auch ein Komplize sein«, erwiderte der Agent.
    »Hat er’s auf uns abgesehen?«
    »Nein«, sagte Pendergast, »auf den Priester.«
    »Abhängen können wir den bestimmt nicht.«
    »Nein«, bestätigte Pendergast seelenruhig, »aber wir können dafür sorgen, dass er etwas Zeit verliert. Ziehen Sie Ihre Dienstwaffe.«
    D’Agosta traute seinen Ohren nicht. »Und was soll ich damit machen?«
    »Das überlasse ich ganz Ihrem Einfallsreichtum, lieber Vincent.«
    Das Motorrad hatte mit heulendem Motor fast bis zu ihnen aufgeschlossen, und im selben Moment riss Pendergast den Fiat so scharf in die nächste Kurve, dass der aufwirbelnde Staub dem Motorradfahrer die Sicht nahm. Aber der Bursche behielt die Nerven und versuchte hartnäckig, das Überholmanöver zu wiederholen.
    »Halten Sie sich fest, Vincent!«, rief der Agent, zog den Fiat nach rechts und drängte ihren Verfolger von der Ideallinie ab. Aber der war hartnäckig und ließ sich prompt einen neuen Trick einfallen.
    »Achtung, er will rechts vorbei!«, rief D’Agosta. »Und er ist bewaffnet!«
    Er zückte seine Dienstwaffe,

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