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Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels

Titel: Pendergast 05 - Burn Case - Geruch des Teufels Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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durchtrainiert. Sie strahlte eine natürliche Sexualität aus, die ihn in Entzücken versetzt hatte. Bei der Konversation sprühte sie vor Charme, wie er es noch bei keiner anderen Frau erlebt hatte. Sie barst vor Vitalität. Wo immer sie hinkam, verbreitete sie Wärme. Er war sicher, dass ihr das auch in seiner Burg gelingen würde. Er hörte ein Geräusch, ein Rascheln, fast so, als sei ein welkes Blatt auf den Steinboden gefallen. Es schien aus dem dunklen Flur hinter dem Kaminzimmer zu kommen. Er setzte das Glas ab, das er gerade an die Lippen führen wollte. Dann stand er auf und ging bedächtigen Schritts auf den langen Flur. Nur das Mondlicht und eine der spärlichen Glühbirnen beleuchteten seinen Weg. An der Wand reihten sich alte Waffen aneinander, die im diffusen Licht schimmerten, als glühten sie. Nichts.
    Fosco machte nachdenklich kehrt. Die Burg war voller Ratten, es wurde höchste Zeit, den Gärtner anzuweisen, die lästige Brut auszuräuchern.
    Er kehrte zum Kaminzimmer zurück. Es war ihm, als schlüge ihm ein kalter Hauch entgegen, der sich mit der gewohnten feuchtkalten Luft nicht erklären ließ.
    Dann blieb er plötzlich stehen. Es gab etwas, das ihm das Gemüt aufheitern würde, dessen war er sicher. Er machte sich auf den Weg zu einer schmalen Tür, die in sein privates Arbeitszimmer führte, tastete sich durch den dunklen Raum, schlängelte sich an den Labortischen und dem bereitstehenden Zubehör vorbei und war schließlich bei einem versteckten Wandschrank angekommen. Er kniete sich auf den Boden, fühlte die Wandtäfelung ab und stieß auf eine winzige Arretierung. Als er darauf drückte, sprang ein Teil der Vertäfelung über ihm mit leisem Klicken auf. Er erhob sich. Hinter der Vertäfelung lag ein Tresor. Er tippte den Code ein, griff vorsichtig und mit geziemender Ehrfurcht in die dunkle Öffnung und zog den kleinen hölzernen Koffer heraus, in dem Stradivaris Stormcloud lag. Er trug den Koffer in den Speisesaal und legte ihn auf den Tisch an der Außenwand, fern des Feuers aus dem Kamin. Er ließ ihn geschlossen, damit er sich langsam an die veränderte Temperatur anpassen konnte. Dann nahm er wieder in seinem bequemen Sessel Platz. Verglichen mit dem Eishauch in seinem Labor war es vor dem Kamin geradezu paradiesisch warm. Er griff nach dem Port, nahm einen Schluck und überlegte, was er spielen sollte. Eine Chaconne von Bach? Oder etwas Beschwingtes von Paganini? Nein, etwas Schlichtes, was das Herz erfrischte. Vivaldi, den Frühling aus den Vier Jahreszeiten.
    Nach ein paar Minuten stand er auf, ging zum Violinenkoffer hinüber, öffnete den Verschluss und lüpfte den Deckel. Er fing nicht an zu spielen, noch nicht. Es dauerte noch mindestens zehn Minuten, bis das Instrument sich der Temperatur und der Luftfeuchtigkeit angepasst hatte. Er begnügte sich damit, den wunderbaren und geheimnisvollen Schwung der Linien zu bestaunen. Die Violine nur anzusehen erfüllte ihn mit großer Freude. Das schöne Gefühl, etwas Vollkommenes zu bewundern, durchflutete ihn. Wieder kehrte er zu seinem Sessel zurück, lockerte die Krawatte und knöpfte die Weste auf. Die Stormcloud war in den Schoß der Familie zurückgekehrt – an den Ort, an den sie gehörte. Er hatte sie den Klauen des Vergessens entrissen. Es war den Aufwand, die Recherchen, die Gefahren und die Menschenleben wert gewesen. Als er in die warme, rot flackernde Glut des Kamins starrte, war es ihm, als könne dieses wundervolle Instrument nicht von dieser Welt sein. Es war wie eine Stimme, ein Lied, das von einer späteren, besseren Welt erzählte.
    Es war sehr warm in dem Raum. Er griff nach einem Schürhaken, drückte die Holzscheite ein wenig zurück und drehte den Sessel so, dass er die Hitze nicht gar so stark spürte. Der Frühling. Vivaldis liebliche, beschwingte Melodie kreiste in seinem Gehirn, als könne er sie hören. Fünf Minuten später nahm der die Krawatte ab und lockerte den obersten Hemdknopf.
    Ein Holzscheit knackte laut in den Flammen. Er erschrak, richtete sich so abrupt auf, dass das Glas mit dem Port umfiel und die offene Weste bekleckerte.
    Er lehnte sich zurück und grübelte, was ihn wohl so unruhig mache. Es mussten die Nerven sein, die aufregenden Ereignisse hatten ihm offenbar mehr zugesetzt, als er sich eingestehen wollte. Sein Magen stieß ein wenig auf. Grund genug, sich wieder einen Port einzuschenken. Vielleicht sollte er etwas Stärkeres zu sich nehmen, einen Schluck Calvados, einen Grappa … Oder

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