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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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besprechen. Alles, was Sie möglicherweise an privaten Dingen vorbringen möchten, hat hier nichts zu suchen.«
    D’Agosta sah sie an. Ihre Antwort war nicht fair. »Laura, bitte…«
    Ihre Gesichtszüge wurden weicher, aber nur einen Augenblick lang. Dann sagte sie mit leiser Stimme: »Vincent, tu mir das nicht an – und auch nicht dir selbst. Vor allem nicht jetzt. Ich muss dir etwas sehr, sehr Kompliziertes zeigen.«
    Das hatte Wirkung.
    »Bitte setz dich doch.«
    »Ich bleibe stehen.«
    Ein kurzes Schweigen. Sie sah ihn forschend an. »Pendergast ist am Leben.«
    Ihm wurde kalt. Er hatte nicht gewusst, warum sie ihn zu sich gerufen hatte, er hatte nicht gewagt, Vermutungen anzustellen, aber hiermit hatte er nun wirklich nicht gerechnet. »Wie hast du das herausgefunden?«, platzte es aus ihm heraus.
    Ihr Gesicht straffte sich vor unterdrücktem Zorn. »Also hast du es gewusst!«
    Abermals angespanntes Schweigen. Dann nahm Hayward ein Blatt Papier in die Hand und hielt es ihm hin. D’Agosta sah, dass es sich um eine Liste mit handschriftlichen Notizen handelte. Was ging hier eigentlich vor? Er hatte Laura noch nie so wütend erlebt.
    »Am 19. Januar wurde Professor Torrance Hamilton in einem Hörsaal vor zweihundert Studenten während seiner Vorlesung an der Louisiana State University vergiftet und verstarb eine Stunde später. Die einzigen nützlichen Indizien, die man am Tatort gefunden hat, einige schwarze Fasern aus seinem Büro, werden in diesem Bericht analysiert.« Sie ließ eine schmale Akte auf den Schreibtisch fallen.
    D’Agosta warf einen Blick auf die Akte, nahm sie aber nicht zur Hand.
    »In dem Bericht heißt es, dass die Fasern aus einem sehr teuren Stoff aus Cashmere- und Merino-Wolle stammen, der nur wenige Jahre in den Fünfzigern in einer Fabrik bei Prato in Italien hergestellt wurde. Beim einzigen Geschäft, das diesen Stoff in den USA verkauft hat – dem einzigen –, handelt es sich um einen kleinen Laden in der Rue Lespinard in New Orleans. Ein Geschäft, das die Familie Pendergast zu seinen Kunden zählte.«
    In D’Agosta keimte Hoffnung. War es vielleicht doch möglich, dass Laura ihm glaubte? Dass sie Diogenes überprüft hatte? »Laura, ich…«
    »Lieutenant, lassen Sie mich bitte ausreden. Meine Kriminaltechniker haben Pendergasts Wohnung im Dakota durchsucht – zumindest jene Räume, in die wir reinkamen – und Faserproben genommen. Darüber hinaus haben wir in einem Wandschrank zwei Dutzend identische schwarze Anzüge gefunden. Die Anzüge und die Fasern stammen alle aus derselben Quelle: demselben Ballen Cashmere-Merino-Wolle, schwarz gefärbt. Es handelt sich praktisch um eine einmalige Faser. Wir können uns nicht geirrt haben.«
    D’Agosta kroch ein sehr seltsames Gefühl den Rücken hinauf. Plötzlich hatte er eine Ahnung, wohin das hier alles führen könnte.
    »Am 22. Januar stürzte Charles Duchamp aus seiner Wohnung im Appartementgebäude an der Ecke 65th und Broadway. Wieder war der Tatort ungewöhnlich clean. Trotzdem konnte unsere Spurensicherung ein paar weitere von den gleichen schwarzen Fasern sicherstellen, die auch beim Mord an Torrance gefunden worden waren. Ferner war der Strick, mit dem Duchamp erhängt wurde, aus einem seltenen Typ grauer Seide geflochten. Wir haben schließlich rausgefunden, dass es sich um einen speziellen Typ von Strick handelt, der bei religiösen Zeremonien in Bhutan verwendet wird. Die Mönche knoten diese Seile aus Seide zu unglaublich komplizierten Knoten, und zwar zu meditativen und kontemplativen Zwecken. Es sind einzigartige Knoten, die man nirgendwo sonst auf der Welt findet.«
    Hayward hielt inne und legte D’Agosta ein Foto des Seils vor, mit dem Duchamp erhängt worden war und das den blutverschmierten Knoten zeigte. »Dieser besondere Knoten ist unter dem Namen Ran t’ankha durdag, ›der verschlungene Pfad zur Hölle‹ bekannt. Es ist mir zu Ohren gekommen, dass sich Special Agent Pendergast in einem gewissen Zeitraum in Bhutan aufgehalten hat, und zwar bei den Mönchen, die diese Knoten herstellen.«
    »Es gibt da eine einfache Antwort…«
    »Vincent, wenn du mich noch einmal unterbrichst, lass ich dich abführen.«
    D’Agosta hielt den Mund.
    »Am folgenden Tag, am 23. Januar, wurde FBI Special Agent Michael Decker in seinem Haus in Washington, D. C. ermordet: Er wurde mit einem alten Bajonett aus dem amerikanischen Bürgerkrieg erstochen, durch den Mund. Dieser Tatort war ebenso sauber. Die Kriminaltechniker

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