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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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komischen Akzent, etwa so wie Ihrer. Nichts für ungut!«, fügte Malek hastig hinzu. »Ehrlich gesagt, hat er Ihnen sogar irgendwie ähnlich gesehen.«
    »Wie war der Mann gekleidet?«
    Der Angestellte kramte angestrengt in seinem Gedächtnis. »Ich erinnere mich nur an einen dunklen Mantel. Lang.«
    »Hat er noch etwas anderes getan, außer zu zahlen?«
    »Ich glaube, er ist ein bisschen zwischen den Gängen rumgeschlendert. Hat allerdings nichts gekauft.«
    In Pendergasts Augen zuckte es. »Ich nehme an, Sie haben in den hinteren Gängen Überwachungskameras?«
    »Na klar.«
    »Ich würde mir gern die Bänder von gestern Nacht ansehen.«
    Der Mann zögerte. »Das System recycelt die Bänder im 30Stunden-Rhythmus, dabei werden die alten Aufnahmen gelöscht…«
    »Dann halten Sie Ihr Sicherheitssystem an, und zwar sofort. Ich muss das Band sehen.«
    Der Mann sprang auf, um dem Wunsch nachzukommen, und eilte in einen Raum hinter dem Laden.
    »Sieht so aus, als hätten wir endlich eine Spur«, sagte D’Agosta.
    Als sich Pendergast zu ihm umwandte, war alles Feuer in seinem Blick erloschen. »Im Gegenteil. Diogenes hat gehofft, dass wir diese Raststätte finden.«
    »Woher wissen Sie das?«
    Schnaufend kam der Mann mit einem Videoband in der Hand aus dem Hinterzimmer zurück. Pendergast nahm den Kinofilm aus dem Videorecorder und schob das Band der Überwachungskamera ein. Das Bild zeigte den kleinen Verkaufsraum, in der linken unteren Ecke waren Datum und Zeit eingeblendet. Pendergast drückte auf die Rückspultaste, stoppte, spulte wieder zurück. Binnen einer Minute hatte er die Zeitmarke für 3 Uhr morgens am 28. Januar gefunden. Um die Fehlerquote zu berücksichtigen, spulte er das Band eine halbe Stunde weiter zurück. Dann fingen sie an, sich das Video im schnellen Vorlauf anzusehen.
    Die Qualität der Schwarzweißbilder war miserabel. Die Gänge des Verkaufsraums waren nur unscharf zu erkennen und flimmerten. Hin und wieder flitzte eine gebeugte Gestalt über den Bildschirm, wie eine Flipperkugel, hüpfte herum, griff sich irgendwelche Waren aus den Regalen, verschwand dann wieder.
    Plötzlich erschien wieder eine dunkle Gestalt auf dem Bildschirm, und Pendergast drückte auf die Wiedergabetaste, wodurch er das Band auf normale Geschwindigkeit brachte. Die Gestalt schlenderte den Gang entlang, während sie mit den Augen – verschiedene Schattierungen von Grau – die Überwachungskamera suchte und fixierte.
    Es war Diogenes. Ein Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, als er lässig die Hand in die Manteltasche steckte und einen Zettel hervorzog. Er faltete ihn auseinander und hielt ihn in die Kamera:
     
    BRAVO, FRATER! SCHAU MORGEN BEI 466 VORBEI UND FRAGE NACH VIOLA. DIES WIRD UNSERE LETZTE KOMMUNIKATION SEIN. MÖGEN UNSERE NEUEN LEBEN BEGINNEN! VALEAS.
     
    »Vier sechs sechs?«, sagte D’Agosta. »Das ist doch keine Notfallnummer…« Dann stutzte er. Es war auch gar keine Telefonnummer, sondern eine Adresse. An der First Avenue vierhundertsechsundsechzig lag der unterirdische Eingang des Bellevue Hospital Center, der zum New Yorker Leichenschauhaus führte.
    Pendergast erhob sich, holte das Videoband aus dem Gerät und steckte es sich in die Tasche.
    »Sie können das Band behalten«, sagte der Angestellte hilfsbereit, als sie gingen.
    Pendergast setzte sich hinters Steuer und startete den Camry, fuhr aber nicht los. Sein Gesicht war grau, die Augen waren halb geschlossen. Es entstand eine erschreckende Stille. D’Agosta wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte fast das Gefühl, körperlich krank zu sein. Das hier war noch schlimmer als im Dakota – denn in den letzten zwölf Stunden hatten sie wenigstens Hoffnung gehabt. Nur eine kleine, aber dennoch eine Hoffnung.
    »Ich hör mal den Polizeifunk ab«, sagte D’Agosta steif. Eine hilflose Geste, einfach nur etwas, um sich beschäftigt zu halten. Aber selbst das Geschnatter im Polizeifunk über die ausgeschriebene Fahndung war diesem furchtbaren Schweigen vorzuziehen.
    Pendergast erwiderte nichts, als D’Agosta das Funkgerät einschaltete.
    Aus dem Lautsprecher drangen aufgeregte, sich überschneidende Stimmen. Instinktiv blickte D’Agosta aus dem Fenster. Hatte man Pendergast und ihn entdeckt? Aber die Straßen um die Raststätte herum lagen verlassen da.
    Er beugte sich vor und wechselte die Frequenz. Noch mehr hektische Stimmen.
    »Was zum Teufel ist da los?« Er drückte auf den Knopf und wechselte immer wieder die Frequenz. Fast

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