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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Revier. Er war mit der Gegend vertraut, jedenfalls grob. Es gab bestimmt einen Fluchtweg. Er musste ihn nur finden.
    Er startete den Truck und löste die Handbremse. »Halten Sie sich fest«, sagte er.
    Pendergast, der seine Anrufe mit dem Handy offenbar erledigt hatte, schaute zu ihm hinüber. »Ich lege mein Schicksal in Ihre Hände.«
    D’Agosta atmete tief durch. Dann jagte er den Motor hoch. Der Pick-up grub sich aus der Mulde und kletterte an der Seite einer Düne hoch, wobei er riesige Sandfontänen hinter sich aufschleuderte. Sie tauchten in eine weitere Vertiefung ab, umkurvten mehrere Dünen und fuhren dann diagonal an der Flanke einer besonders großen Düne hoch, die sie vom Festland trennte. Als sie den Scheitel erreicht hatten, sah D’Agosta aus den Augenwinkeln mehrere Buggys, die etwa eine Viertelmeile hinter ihnen auf dem harten Sand entlangrasten. Mindestens zwei weitere Buggys folgten im eigentlichen Dünengebiet ihren Spuren.
    Mist. Sie waren ihnen dichter auf den Fersen, als er gedacht hatte.
    D’Agosta drückte das Gaspedal voll durch. Der Pick-up schoss über den Kamm der Düne und hob für einen Moment vom Boden ab, bevor er auf der anderen Seite tief im weichen Sand landete und sich knirschend und mit durchdrehenden Rädern durch einen Streifen dichten Strauchwerks wühlte. Dann endete das Naturschutzgebiet und vor ihnen blockierten mehrere herrschaftliche Anwesen den Weg. Während D’Agosta mit dem Lenkrad kämpfte, versuchte er rasch, sich die lokale Topographie zu vergegenwärtigen. Er wusste, dass hinter diesen Anwesen das Sumpfland von Scuttlehole begann. Wenn es ihnen irgendwie gelänge, die Grundstücke zu überqueren und es bis dorthin zu schaffen …
    Als die Dünen in ebenes Gelände übergingen, brach er mit dem Truck durch einen Lattenzaun und kam auf einer schmalen Straße heraus. Auf der anderen Seite erhob sich eine hohe Buchsbaumhecke, die eines der großen Anwesen umgab. Er raste an der Hecke entlang. In der vor ihnen liegenden Kurve entdeckte er, was er gesucht hatte – eine sklerotische Stelle im Laub – und steuerte direkt darauf zu. Nachdem der Pick-up die Hecke mit sechzig genommen und beide Außenspiegel bei dem Manöver verloren hatte, rasten sie über einen vier Hektar großen Rasen. Links davon lag eine riesige georgianische Villa, rechts eine Gartenlaube sowie ein abgedeckter Swimmingpool und vor ihnen versperrte ein italienischer Rosengarten den Weg.
    D’Agosta rauschte in halsbrecherischer Geschwindigkeit am Pool vorbei, fegte durch den Rosengarten, ließ dabei den rechten Arm einer nackten weiblichen Skulptur mitgehen und pflügte durch ein dahinterliegendes Gemüsehochbeet. Vor ihnen türmte sich wie eine grüne Wand ein weiterer Streifen undurchdringlicher Hecke auf.
    Pendergast drehte sich um und warf einen gequälten Blick durch die Heckscheibe. »Vincent, Sie hinterlassen eine Spur der Verwüstung«, sagte er.
    »Tja, jetzt kriegen sie mich auch noch wegen sexueller Belästigung einer nackten Statue dran. Trotzdem sollten Sie sich jetzt lieber festhalten.« Er raste auf die Hecke zu.
    Sie prallten mit einem gewaltigen Ruck dagegen, der den Truck fast zum Stillstand brachte. Der Motor hustete und spuckte, und einen Moment lang fürchtete D’Agosta, er würde den Geist aufgeben. Aber er hielt durch und sie kämpften sich glücklich auf der anderen Seite der Hecke heraus. Jetzt trennten sie nur noch eine schmale Straße und ein weiterer Lattenzaun vom Sumpfland von Scuttlehole Pond.
    In den vergangenen Wochen war es ziemlich kalt gewesen – saukalt, um genau zu sein. Jetzt wird sich zeigen, dachte D’Agosta, ob es kalt genug gewesen ist.
    Er raste die Straße entlang, bis er eine Lücke im Zaun fand, lenkte den Truck darauf zu und fuhr erneut von der Straße ab. Der Rand des Sumpfgebietes war mit Strauchkiefern bewachsen, die zwar nicht sehr dicht standen, ihn aber dennoch zwangen, das Tempo zu drosseln. Er konnte immer noch leise Sirenentöne hören, die sich langsam von hinten näherten. Falls er durch die Querfeldeinrallye über das Grundstück einen Vorsprung gewonnen hatte, so war er minimal.
    Die kümmerlichen Kiefern wichen allmählich flacheren Sumpfgrasflächen. Vor sich konnte er die toten Stängel von Rohrkolben und gelbem Spartgras erkennen. Der eigentliche Sumpf schien mit dem grauen Licht zu verschmelzen.
    »Vincent«, sagte Pendergast ruhig. »Ihnen ist schon klar, dass vor uns ein Gewässer liegt?«
    »Ich weiß.«
    Der Pick-up

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