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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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befragen und weitere Spuren zu sichern. Zumindest hatte sie das von der Großfahndung abgelenkt, die sechzig Meilen entfernt stattfand, und davon, was D’Agosta auf Long Island tat – was er dort anrichtete. Der Gedanke an ihn, an die ganze Lage, bereitete ihr nichts als Schmerz. Sie würde nie verstehen, warum er das getan hatte, warum er sich so und nicht anders entschieden hatte. Sie hatte ihm ein Ultimatum gestellt, ein in Anbetracht der Umstände unglaublich faires Ultimatum. Sie hatte ihm die Gelegenheit gegeben, das Richtige zu tun, wieder an Bord zu kommen. Und nicht nur das Richtige als Polizist, sondern als Mensch und als Partner. Zwar hatte sie es nicht direkt ausgesprochen, aber es war auch so klar genug gewesen: Entweder ich oder Pendergast.
    D’Agosta hatte seine Wahl getroffen.
    Rocker räusperte sich. »Agent Coffey hat mich gebeten, dieses Treffen einzuberufen, um über die Morde an Duchamp und Green zu sprechen. Ich habe Captain Singleton dazugebeten, da beide Morde in seinem Revier verübt wurden.«
    Hayward nickte. »Das freut mich, Sir. Wir haben reichlich wenig Informationen vom FBI über den Stand der Großfahndung erhalten, und…«
    »Entschuldigen Sie, Captain«, unterbrach Rocker sie ruhig. »Was Agent Coffey zu besprechen wünscht, ist die Übergabe der Akten Duchamp und Green.«
    Das verschlug Hayward erst einmal die Sprache. »Übergabe der Akten?«, brachte sie schließlich mühsam heraus. »Wir haben Ihnen das ganze gesammelte Material offengelegt.«
    Coffey schlug ein baumstammdickes Bein über das andere. »Wir übernehmen die Ermittlungen in den Fällen Duchamp und Green, Captain.«
    Einen Augenblick herrschte fassungsloses Schweigen.
    »Das können Sie nicht tun«, sagte Hayward.
    »Es ist Captain Haywards Fall«, warf Singleton ein, an Rocker gewandt, mit ruhiger, aber kraftvoller Stimme. »Sie hat Tag und Nacht daran gearbeitet. Sie hat herausgefunden, dass es eine Verbindung zwischen den Morden hier und dem Mord in New Orleans gibt. Sie hat die Spuren ermittelt, sie hat Pendergast als Täter identifiziert. Zudem fällt Mord nicht in die Zuständigkeit der Bundesbehörde.«
    Rocker seufzte. »Das ist mir alles bekannt. Aber …«
    »Ich erklär das mal«, unterbrach Coffey ihn mit einer her rischen Handbewegung. »Der Täter gehört dem FBI an, eines seiner Opfer ebenfalls, der Fall überschreitet Bundesgrenzen, und der Verdächtige ist aus Ihrem Zuständigkeitsbereich geflohen. Ende der Diskussion.«
    »Agent Coffey hat Recht«, sagte Rocker. »Es ist ein Fall fürs FBI. Natürlich werden wir gern Amtshilfe leisten …«
    »Wir haben keine Zeit für langes Gelaber«, unterbrach Rabiner ihn. »Machen wir mit den Einzelheiten der Aktenübergabe weiter.«
    Hayward warf einen Blick auf Singleton. Er war rot angelaufen. »Wenn Captain Hayward nicht gewesen wäre«, sagte er, »würde es gar keine Fahndung geben.«
    »Wir freuen uns ja auch alle wie die Schneekönige über Captain Haywards Polizeiarbeit«, sagte Coffey. »Aber die Sache ist die: Der Fall liegt nicht mehr in der Zuständigkeit der New Yorker Polizei.«
    »Geben Sie den Herren einfach, was sie brauchen, Captain, bitte«, sagte Commissioner Rocker, einen Anflug von Gereiztheit in der Stimme.
    Hayward warf ihm einen Blick zu und erkannte, dass die Entwicklung der Dinge ihn stinkwütend machte, er aber nichts dagegen unternehmen konnte. Sie hätte es kommen sehen sollen. Die Jungs vom FBI waren hinter der Goldmedaille her, und zudem schien dieser Coffey eine persönliche Abneigung gegenüber Pendergast zu hegen. Gott stehe ihm und D’Agosta bei, wenn das FBI sie schließlich schnappte.
    Hayward wusste, sie hätte Empörung empfinden sollen. Aber sie war wie betäubt, und alles, was sie an Gefühlen aufbringen konnte, war ein Aufwallen von Müdigkeit. Das und einen so heftigen Widerwillen, dass sie es einfach nicht ertragen konnte, noch einen Augenblick länger mit Coffey im selben Raum zu bleiben. Also stand sie unvermittelt auf.
    »Gut«, sagte sie knapp. »Ich werde alles veranlassen. Sie bekommen die Akten, sobald die nötigen Papiere unterzeichnet sind. Ist noch etwas?«
    »Captain?«, sagte Rocker. »Ich bin Ihnen sehr dankbar. Sie haben großartige Arbeit geleistet.«
    Sie nickte, drehte sich um und verließ den Raum. Rasch ging sie zum Fahrstuhl, schwer atmend und mit gesenktem Kopf, als ihr Handy losdudelte. Sie wartete, bis sie ihren Atem wieder unter Kontrolle hatte. Kurz darauf klingelte das Handy

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