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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Werkzeug?«
    »Das vermuten wir. Die Art des Aufpralls, hier und hier, stützt diese Annahme. Und die Höhe der Spritzer an der Wand deutet wohl auf einen Schlag auf den Kopf. Dem Verlauf der Blutspuren nach zu urteilen – sehen Sie die Tröpfchen, die sich auf dem Teppich entlangziehen – ist das Opfer ein, zwei Meter weitergewankt und dann zusammengebrochen, dort, wo die Blutlache markiert ist. Auch die Blutmenge deutet auf eine Kopfverletzung hin – Sie wissen ja, wie stark die bluten.«
    »Eine Waffe wurde nicht gefunden, nehme ich an?«
    »Nein. Was immer der Täter verwendet hat, er hat es mitgenommen.«
    Singleton nickte langsam. »Erzählen Sie mehr.«
    »Allem Anschein nach hat der Angreifer das betäubte Opfer dann zum Sofa geschleift, wo er – und das ist merkwürdig – die Wunde verarztet hat, die er dem Opfer kurz zuvor zugefügt hatte.«
    »Verarztet?«
    »Er hat die Wunde mit Verbandsmull aus dem Medizinschränkchen im Badezimmer betupft. Wir haben mehrere leere Packungen neben dem Sofa gefunden, ein paar blutige Läppchen wurden in den Mülleimer geworfen.«
    »Irgendwelche Fingerabdrücke?«
    »Die Jungs haben in der ganzen Wohnung rund fünfzig abgenommen. Haben sogar ein paar vom Blut des Opfers, Duchamp, abgenommen, mit einer Amido-Black-Entfärbelösung. Sämtliche Fingerabdrücke stimmen mit denen von Duchamp, seiner Haushaltshilfe oder uns bekannten Freunden überein. Andere gibt es nicht: weder am Medizinschränkchen noch am Türgriff noch an den Packungen mit Verbandsmull.«
    »Der Mörder hat Handschuhe getragen?«
    »Chirurgenhandschuhe, den Spuren zufolge. Das Labor kann das bis morgen früh bestätigen.« Hayward deutete auf das Sofa. »Danach wurde das Opfer gefesselt, die Hände mit einer Reihe kunstvoller Knoten auf den Rücken gebunden. Das gleiche schwere Tauwerk wurde benutzt, um die Schlin ge zu knüpfen. Ich hab den Forensikern gesagt, sie sollen den Strick von der Leiche abnehmen und hier lassen. So was wie diese Knoten habe ich noch nie gesehen.« Mit einem Kopfnicken deutete sie auf eine Reihe überdimensionaler Plastikbeutel, die, mit Etiketten versehen und versiegelt, auf einem blauen Sammelbehälter für Beweismittel lagen.
    »Die Stricke sehen auch seltsam aus.«
    »Es sind so ungefähr die einzigen Beweismittel, die der Täter zurückgelassen hat. Das und ein paar Fasern seiner Kleidung.« Was die einzigen guten Neuigkeiten in diesem ganzen Fall sind, dachte Hayward bei sich. Stricke hatten fast so viele Merkmale wie Fingerabdrücke: wie sie gedreht waren, wie viele Drehungen per Zentimeter, die Anzahl der Stränge, die Eigenschaften der Fasern. Das konnte, neben dem besonderen Typ und Stil des Knotens, Bände sprechen.
    »Als Duchamp das Bewusstsein wiedererlangte, war er vermutlich schon gefesselt. Der Mörder hat den langen Schreibtisch da unter dem Fenster in Position geschoben. Dann hat er sein Opfer gezwungen, auf den Schreibtisch zu steigen und sich in den Tod zu stürzen, so wie früher Seeleute über eine Schiffsplanke ins Meer getrieben wurden. Vereinfacht gesagt: Der Mann ist aus dem Fenster gesprungen und hat sich dabei erhängt.«
    Singleton runzelte die Stirn. »Sind Sie da sicher?«
    »Sehen Sie sich mal den Schreibtisch an.« Hayward zeigte ihm eine Reihe von blutigen Fußabdrücken auf der Schreibtischplatte, von denen jeder einzelne mit einer kleinen Flagge und einem Schildchen versehen war. »Duchamp ist auf dem Weg zum Schreibtisch durch sein eigenes Blut gegangen. Schauen Sie – dort drüben stand er noch still. Je näher die Abdrücke zum Fenster führen, desto größer wird die Entfernung zwischen ihnen. Und hier, bei diesem letzten Fußabdruck vor dem Fenster, hat nur noch der vordere Teil des Schuhs den Schreibtisch berührt. Das sind eindeutige Beschleunigungsspuren.«
    Singleton starrte mindestens eine Minute lang auf den Schreibtisch. Dann blickte er hinüber zu Hayward. »Die könnten nicht vielleicht gefälscht sein? Der Mörder könnte doch, sagen wir mal, Duchamp die Schuhe ausgezogen haben, die Spuren produziert und ihm dann die Schuhe wieder angezogen haben?«
    »Das habe ich mich auch gefragt. Aber die Jungs von der Spurensicherung haben gesagt, dass so etwas nicht möglich ist. Man kann Fußabdrücke nicht so fälschen. Außerdem bestätigt das Bruchmuster des Fensterglases, dass jemand da hindurchgesprungen ist und nicht hinausgestoßen wurde.«
    »Um Gottes willen.« Singleton trat vor. Das eingeschlagene Fenster sah aus wie ein

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