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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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war es außerdem höchst zweifelhaft, dass man sie rausschmeißen würde.
    Margo stieg die Metalltreppe hinunter und betrat den großen Flur im fünften Obergeschoss, der sich über vier Häuserblocks erstreckte und als der längste in ganz New York galt. Sie ging ihn bis zum Ende, wobei ihre Absätze auf dem Marmorboden klapperten. Schließlich blieb sie vor dem Aufzug stehen und drückte den Knopf. Tief unten im Gebäude ertönte ein Rumpeln, und der Fahrstuhl kam herauf. Nach etwa einer Minute öffnete sich die Tür.
    Margo trat ein und drückte den Knopf für den zweiten Stock; sie bewunderte den einst so eleganten Lift mit seinem Messinggitter, den Beschlägen aus dem 19. Jahrhundert und seiner Täfelung aus Vogelauge-Ahorn, der das Alter und die ständige Benutzung arg zugesetzt hatten. Ächzend und knarrend fuhr der Aufzug nach unten, dann blieb er mit einem Ruck stehen, und die Tür ging rumpelnd auf. Margo durchmaß mehrere der altvertrauten Ausstellungsräume – Afrika, Die Vögel Asiens, Muscheln, der Trilobiten-Alkoven. Das Licht in den Schaukästen war ausgeschaltet worden, was ihnen ein geheimnisvolles Aussehen verlieh, da die Exponate darin in Schatten gehüllt waren.
    Margo blieb im Halbdunkel stehen. Einen Augenblick lang drohten die Erinnerungen an jene furchtbare Nacht, damals vor sieben Jahren, zurückzukehren. Sie schüttelte sie ab, beschleunigte ihre Schritte und gelangte vor die nicht gekennzeichnete Tür der Druckerei. Sie schob die Korrekturfahnen in den dafür vorgesehenen Schlitz, drehte sich um und ging zurück durch die hallenden, menschenleeren Säle.
    Oben an der Treppe im zweiten Stock blieb sie stehen. In ihrem Gespräch mit dem Stammesältesten der Tano hatte der ihr gesagt, dass die Masken, wenn sie denn schon ausgestellt werden sollten, mit dem Gesicht in eine bestimmte Richtung weisen müssten. Jede der vier Masken verkörpere den Geist einer Himmelsrichtung. Daher sei es entscheidend, dass jede Maske in die ihr zugeordnete Richtung blicke. Jede andere Anordnung würde die Welt mit Chaos bedrohen – das glaubten zumindest die Tano. Wahrscheinlicher war allerdings, dass die Aufstellung der Masken das Museum in weitere Kontroversen stürzte würde, und das wollte Margo um jeden Preis verhindern. Sie hatte das Ersuchen der Tano an Ashton weitergeleitet, aber der war überarbeitet und abweisend gewesen, und außerdem glaubte sie im Grunde sowieso nicht, dass er zustimmend reagiert hätte.
    Anstatt die Treppe zum Eingang hinabzusteigen, die dem Wachpersonal vorbehalten war, wandte sich Margo nach links, wo sich der Eingang zur Bildnisse des Heiligen-Aus stellung befand. Nach wenigen Minuten kam sie dort an. Die Tür zur Ausstellung war so gestaltet, dass sie aussah wie das Portal einer alten hinduistischen Grabstätte im Stil der Khmer, dessen aus Stein gehauene Türstürze Götter und Dämonen in einem Kampf der Titanen darstellten. Die Gestalten befanden sich in heftiger Bewegung: fliegende Himmelstänzer, tanzende Shivas, Götter mit zweiunddreißig Armen, dazu Dämonen, die Feuer spieen, und Kobras mit Menschenköpfen. Margo fand das Ganze so beunruhigend, dass sie stehen blieb und sich fragte, ob es nicht doch besser wäre, Feierabend zu machen und diesen Gang auf morgen früh zu verschieben. Aber dann würde es in den Ausstellungssälen wieder wie im Tollhaus zugehen, außerdem wäre Ashton dort, der ihr im Weg stehen und ihr vielleicht sogar, als Konsequenz ihres Editorials, den Zutritt verweigern würde.
    Margo schüttelte wehmütig den Kopf. Sie durfte den Dämonen der Vergangenheit einfach nicht nachgeben. Wenn sie jetzt kehrtmachte, hätten ihre Ängste die Oberhand gewonnen.
    Sie trat einen Schritt vor und schob ihre Magnetkarte durch das Lesegerät neben der Eingangstür; mit einem leisen Klicken öffnete sich das gut geölte Stahlscharnier, das Sicherheitslämpchen zeigte auf Grün. Sie schob die Tür auf und betrat die Halle, schloss vorsichtig die Tür hinter sich und vergewisserte sich, dass die Sicherheits-Leuchtanzeige wieder auf Rot sprang.
    In der Ausstellungshalle war es mucksmäuschenstill. Kein Mensch war zu sehen, der Raum von kleinen Deckenlampen in trübes Licht getaucht, die Schaukästen dunkel. Zwei Uhr morgens war selbst für den arbeitsamsten Kurator zu spät. Die Luft roch nach frisch gesägtem Holz, Sägespänen und Leim. Die meisten Ausstellungsstücke waren bereits an Ort und Stelle, nur einige wenige waren noch nicht aufgestellt. Da und dort stand

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