Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
Vom Netzwerk:
Mantel ruiniert.«
    Sie fing an, die Stimme erneut zu umkreisen, und hatte vor, ein zweites Mal zuzuschlagen. Jetzt war er in der Defensive. Wenn sie ihm eine Verletzung zufügen, ihn beschäftigt halten konnte, würde sie vielleicht Zeit gewinnen und könnte in die Ausstellung zurücklaufen. Wenn es ihr gelang, ein halbes Dutzend Säle zwischen sich und diese böse, körperlose Stimme zu legen, würde der Mann sie in dieser Dunkelheit nie finden. Dann könnte sie abwarten, bis die Wachmänner ihren nächsten Rundgang machten.
    Margo vernahm ein kehliges Kichern. Gleichzeitig schien es, als umkreise der Mann sie. »Margo, Margo, Margo. Du hast doch nicht wirklich geglaubt, dass du mich aufgeschlitzt hast, oder?«
    Wieder holte sie mit dem Teppichmesser aus, aber ihr Arm fegte nur durch Luft.
    »Gut, sehr gut«, hörte sie die Stimme, die erneut trocken kicherte. Sie kicherte und kicherte, hinein ins Dunkel, umkreiste sie langsam.
    »Wenn du mich nicht in Ruhe lässt, bring ich dich um.« Margo wunderte sich selbst, wie ruhig ihre Stimme klang.
    »Wie tapfer!«
    Im selben Augenblick schleuderte Margo ihre Handtasche in die Richtung der Stimme, hörte, wie die Tasche ihr Ziel fand, und schickte einen blitzschnellen Hieb hinterher, der auf einen so starken Widerstand stieß, dass sie wusste, sie hatte getroffen.
    »Na, so was; noch ein guter Trick. Du bist ja viel gefährlicher, als ich vermutet habe. Und jetzt hast du mich tatsächlich geschnitten.«
    Als sie sich umwandte und loslaufen wollte, spürte Margo plötzlich eine jähe Bewegung – mehr als dass sie sie hörte; sie sprang zur Seite, aber der Mann packte sie am Handgelenk, mit einer enorm schmerzhaften Drehung, die sie am ganzen Leibe durchrüttelte, so dass ihr das Teppichmesser in hohem Bogen aus der Hand fiel. Margo schrie und wehrte sich, obwohl ihr der unerträgliche Schmerz bis in den Arm hinaufschoss. Der Mann drehte noch einmal, und da kreischte sie und trat mit dem Fuß nach ihm und landete mit der freien Hand einen Fausthieb, aber der Mann zog sie mit einer brüsken Bewegung an sich, so dass sie wegen der Schmerzen im Handgelenk fast ohnmächtig wurde. Sein Griff fühlte sich an, als läge eine Stahlkette um ihren Arm, während sein heißer Atem, der leicht nach feuchter Erde roch, über sie hinwegstrich.
    »Du hast mich getroffen«, flüsterte er.
    Mit einem heftigen Stoß ließ er sie los und trat einen Schritt zurück. Margo, die jetzt kurz davor war, vor Schreck und Schmerz ohnmächtig zu werden, sank auf die Knie, drückte ihr gebrochenes Handgelenk fest an den Körper und versuchte, ihre fünf Sinne beisammen zu halten, damit sie herausfinden konnte, wohin das Teppichmesser gefallen war.
    »Ich bin zwar ein grausamer Mensch«, hörte sie die Stimme, »aber du sollst nicht leiden.«
    Noch eine rasche Bewegung, wie das sausende Geräusch einer riesengroßen Fledermaus über ihr. Dann spürte sie einen betäubenden Schlag, der sie zu Boden streckte. Und während sie dalag, dämmerte ihr, dass der Mann ihr ein Messer in den Rücken gebohrt und somit einen Todesstoß versetzt hatte. Trotzdem stützte sie sich hoch und versuchte aufzustehen. Mit schierer Willenskraft gelang es ihr, sich auf die Knie zu setzen. Es hatte keinen Sinn. Irgendetwas Warmes rann ihr den Arm hinunter und tropfte auf den Boden, während eine andere Art Schwärze von allen Seiten auf sie einstürmte. Das Letzte, was sie hörte und das aus weiter Ferne zu ihr drang wie aus einem Traum, war ein leises, durchdringendes Kichern …

34
     
    Als Laura Hayward mit langen Schritten die große Halle des Museums durchquerte, warf die Morgensonne breite, parallele Lichtfahnen durch die hohen, bronze getönten Fenster. Sie durchschritt diese Lichtbänder höchst energisch, als könnte der bloße körperliche Vorgang des Gehens sie auf das Bevorstehende vorbereiten. Neben ihr ging Jack Manetti, der Sicherheitschef – er musste fast hüpfen, um mit ihr Schritt zu halten. Ihnen folgte eine stumme, aber rasch vorrückende Phalanx, bestehend aus Detektiven der New Yorker Mordkommission und Museumsangestellten.
    »Mr Manetti, ich nehme an, dass die Ausstellung elektronisch gesichert ist. Richtig?«
    »Das Sicherheitssystem befindet sich auf dem neuesten Stand der Technik. Wir beenden soeben eine komplette Aufrüstung.«
    »Aufrüstung? War die Alarmanlage denn nicht eingeschaltet?«
    »Doch. Wir haben in jede Sicherheitszone neue Redundanzen einbauen lassen. Das Merkwürdige ist nur, dass

Weitere Kostenlose Bücher