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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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Millimeter.
    Smithback holte tief Luft und riss mit aller Kraft. Aber es hatte keinen Sinn: Das Ding ließ sich einfach nicht drehen. Er stieß einen leisen Fluch aus und ging an der Mauer entlang in die andere Richtung. Nach etwa zwanzig Schritten endete die Wand, so dass er mit den Händen abermals in leerem Raum herumtastete. Smithback bog um die Ecke und blieb stehen, während ihm das Herz bis zum Hals hinaufschlug.
    Vor sich, hinter einer Biegung des Korridors, gewahrte er einen schwachen Lichtschein. Jemand musste soeben eine Lampe eingeschaltet haben. Oder war sie die ganze Zeit an gewesen?
    Smithback blieb unentschlossen stehen. Das war die Richtung, in die er gehen musste, ganz bestimmt. Außerdem lockte ihn das Licht. Aber wartete da oben jemand auf ihn? Er schlich weiter, drückte sich dabei eng an die Wand und spähte um die Ecke.
    Der Gang, der sich vor ihm auftat, wurde von einer Reihe nackter Glühbirnen erhellt, die von der Decke baumelten. Es waren nicht viele, sie waren in größeren Abständen angebracht, und das Licht, das sie spendeten, war ziemlich trüb, aber so konnte er wenigstens erkennen, wohin er ging. Das Beste jedoch war: Der Korridor war völlig leer. Das Licht war also gar nicht eingeschaltet worden, sagte sich Smithback, sondern die ganze Zeit an gewesen. Er hatte das nur nicht bemerkt. Vielleicht war er auch zu weit entfernt gewesen und hatte das Licht deshalb nicht gesehen.
    Vorsichtig schlich Smithback diesen Gang mit blanken Steinwänden entlang. Auf beiden Seiten standen uralte Türen offen: klaffende Löcher von kaum zu durchdringendem Dunkel. Er blieb stehen und spähte in einige der Räume hinein: ein Weinkeller, reihenweise Flaschen und schwere Eichenfässer, bedeckt von dicken Spinnweben; ein alter Lagerraum, Aktenschränke aus Holz, aus denen vergilbte Schriftstücke quollen; ein Billardzimmer, der Filz des Tisches zerrissen und an den Ecken gewölbt. Kurzum: Genau das, was man in einem alten Herrenhaus erwarten durfte, das in ein Irrenhaus für die Superreichen umgewandelt worden war.
    Er wurde wieder zuversichtlicher und ging weiter. Sein Plan war gut. Das Kellergeschoss konnte sich ja nicht endlos erstrecken. Bestimmt führte ihn sein Weg zur Laderampe. Er musste da hinkommen …
    Da war es wieder: dieses nagende Gefühl, verfolgt zu werden. Versuchte da nicht jemand, den Klang seiner Schritte von dem der seinen überdecken zu lassen? Unvermittelt blieb Smithback stehen. Er war sich zwar etwas unsicher, aber wenn ihn nicht alles täuschte, hatte er eben Schritte gehört – als versteckte sich da jemand im Dunkel hinter ihm und wäre plötzlich stehen geblieben. Er wirbelte herum. Der Korridor, zumindest jener Abschnitt, der von den Glühbirnen erhellt wurde, war leer.
    Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen. Er wollte schon rufen: »Pendergast?«, aber seine Kehle fühlte sich dick und trocken an, und seine Zunge schien ihm auch nicht mehr gehorchen zu wollen. Na wennschon, denn sein Bauchgefühl sagte ihm, dass da hinten tatsächlich jemand war, aber nicht Pendergast; o Gott, nein, es war nicht Pendergast …
    Smithback setzte sich wieder in Bewegung, er hatte rasendes Herzklopfen. Plötzlich empfand er die schwachen Lichtkegel der Glühbirnen nicht mehr als ein Geschenk Gottes, sondern als etwas Trügerisches, Verräterisches… Und er war sich mit einem Mal absolut sicher, dass da jemand tatsächlich das Licht eingeschaltet hatte, und zwar, damit er ihn besser sehen konnte.
    Ein Mörder ist hinter Ihnen her. Ein äußerst gefährlicher Killer von nahezu übernatürlichen Fähigkeiten…
    Smithback bekämpfte seinen Drang, loszurennen. In Panik zu geraten war auch keine Lösung. Er musste die ganze Sache in Ruhe durchdenken. Musste einen dunklen Winkel finden, einen Ort, an dem er sich verstecken konnte. Er verlangsamte seinen Schritt und bemühte sich, ganz ruhig zu bleiben. Dann drehte er sich abrupt um.
    Hinter ihm zog sich eine schemenhafte Gestalt erstaunlich leise aus dem Licht in die Dunkelheit des Kellers zurück.
    Bei diesem Anblick, mit dem er zwar gerechnet hatte, der aber dennoch eine irrsinnige Angst in ihm auslöste, war es um Smithbacks strapazierte Nerven geschehen. Er drehte sich um, flitzte wie ein aufgescheuchtes Kaninchen los und rannte den Gang hinunter, ohne darauf zu achten, ob irgendwelche Hindernisse seiner Flucht im Wege stehen könnten.
    Der Klang schwerer Stiefel, die sich ihm von hinten näherten, spornte ihn an, noch schneller zu

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