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Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd

Titel: Pendergast 06 - Dark Secret - Mörderische Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston
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rausziehen …«
    »Das ist mir klar«, schnauzte Hayward ihn an. »Haben Sie den Tatort in ursprünglichem Zustand gesehen?«
    »Nein. Die Sanitäter hatten schon alles ruiniert, als ich hier ankam.«
    »Steht die Identität des Opfers fest?«
    »Nicht, dass ich wüsste, wenigstens noch nicht. Ich könnte im Krankenhaus anrufen.«
    »Gibt’s irgendwelche Leute, die den Tatort im ursprünglichen Zustand gesehen haben?«
    Barris nickte. »Einen. Ein Techniker, er heißt Enderby. Larry Enderby.«
    Hayward drehte sich um. »Holen Sie ihn her.«
    »Hier rein?«
    »Das waren meine Worte.«
    Schweigen, während Hayward sich umschaute. Sie hielt sich völlig ruhig, ihre dunklen Augen waren das Einzige, was sich bewegte. Sie begutachtete die Blutspritzer und stellte Schätzungen hinsichtlich deren Bewegung, Geschwindigkeit und Ursprung an. Langsam begann sich in ihrem Kopf eine ge nerelle Vorstellung zu bilden, wie sich das Verbrechen abgespielt haben könnte.
    »Captain? Mr Enderby ist so weit.«
    Als Hayward sich umwandte, sah sie einen überraschend jungen, pickligen Mann mit schwarzen Haaren und einer schmächtigen 60-Kilo-Statur. Ein T-Shirt, eine Baseballkappe mit dem Aufdruck »Mets« und eine zerschlissene Jeans vervollständigten das Bild. Zuerst glaubte sie, seine Basketballstiefel wären rot eingefärbt – bis sie sich die Schuhe näher ansah. Ein Polizist führte den Mann nach vorn.
    »Sie haben das Opfer gefunden?«
    »Ja, Madam… ich meine, Officer.«
    »Sie können mich mit ›Captain‹ anreden«, sagte sie besänftigend. »Welche Position bekleiden Sie hier im Museum, Mr Enderby?«
    »Ich bin Systemtechniker, Gehaltsstufe eins.«
    »Was haben Sie um drei Uhr morgens im Ausstellungssaal getan?« Seine Stimme klang so hoch und zittrig, dass sie sich fast überschlug. Es sind immer die Furchtsamsten, die die Totesten finden, hatte ihr früherer Professor für forensische Psychologie an der New York University gewitzelt. Hayward bemühte sich, ihre Stimme einfühlsam klingen zu lassen. Es brachte gar nichts, wenn Enderby jetzt die Nerven verlor und zusammenbrach.
    »Ich habe die Installierung des neuen Sicherheitssystems überprüft.«
    »Verstehe. Hat die Alarmanlage für die Säle funktioniert?«
    »Größtenteils. Wir hatten die Updates von ein paar Softwareprogrammen durchlaufen lassen, und es gab da einen Störimpuls. Und da hat mein Chef…«
    »Wie heißt er?«
    »Walt Smith.«
    »Fahren Sie fort.«
    »… da hat mein Chef mich runtergeschickt, damit ich nachschaue, ob der Strom abgeschaltet war.«
    »War er das?«
    »Ja. Jemand hatte ein Stromkabel durchtrennt.«
    Hayward warf Harris einen Blick zu.
    »Wir wissen darüber Bescheid, Captain. Offenbar hat der Täter das Kabel durchtrennt, um die Notbeleuchtung zu unterbrechen, damit er das Opfer besser in einen Hinterhalt locken konnte.«
    »Also, wie sieht dieses neue Sicherheitssystem aus?«, fragte Hayward und wandte sich wieder Enderby zu.
    »Na ja, es operiert auf mehreren Stufen und mit Redundanzen. Wir haben da Bewegungsmelder, Videoüberwachung, Kreuz-Infrarot-Laserstrahlen, Vibrations- und Luftdrucksensoren.«
    »Klingt beeindruckend.«
    »Ist es auch. In den letzten sechs Monaten hat das Museum die Sicherheitsvorkehrungen in jeder Halle aufgerüstet, eine nach der anderen, und jetzt ist die neueste Version des Systems installiert.«
    »Was ist damit verbunden?«
    Enderby holte tief Luft. »Kopplung des Systems mit den Sicherheitsfirmen, Neukonfiguration der Überwachungssoftware, Testläufe, solche Sachen eben. Und das alles in einem engen Zeitplan, der nach einer Atom-Satellitenuhr kalibriert ist. Und das alles muss nachts laufen, wenn das Museum geschlossen ist.«
    »Verstehe. Sie sind also hier runtergekommen, um den Stromausfall zu überprüfen, und da haben Sie die Leiche gefunden.«
    »Genau.«
    »Wenn es Ihnen möglich ist, Mr Enderby, könnten Sie sich vielleicht den Tatort hier anschauen und mir genau beschreiben, in welcher Stellung das Opfer auf dem Boden lag?«
    »Na ja … die Leiche … lag genauso, wie es hier auf dem Boden eingezeichnet ist, der eine Arm war zur Seite gestreckt, wie Sie es hier sehen. Unten im Rücken steckte ein Messer mit Elfenbeingriff, die Klinge war nicht mehr zu sehen.«
    »Haben Sie das Messer angefasst oder herauszuziehen versucht?«
    »Nein.«
    Hayward nickte. »Die rechte Hand des Opfers – war sie offen oder geschlossen?«
    »Äh, kam mir vor, als wäre sie offen gewesen.« Enderby hatte offenbar

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