Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
auf, und Nora stöhnte. »Wenn du jetzt anfängst herumzutelefonieren, gehe ich nach Hause.«
    »Komm schon, Nora. Nur noch ein Anruf, dann gehen wir schnell rüber zum Rattlesnake Café und essen was. Diesen einen Anruf muss ich noch machen. Es ist schon nach fünf, und ich muss mich beeilen, wenn ich die Leute noch vorm Feierabend erwischen will.«
    Schnell wählte er die Auskunft an, erhielt eine Nummer, tippte sie ein. »Amt für Gesundheit und Soziales.«
    Nachdem man ihn ein bisschen herumgereicht hatte, wurde er schließlich mit dem gewünschten Labor verbunden.
    »Sentinel Labor«, meldete sich eine Stimme.
    »Mit wem spreche ich, bitte?«
    »Richard. Und mit wem spreche
ich?
«
    »Hi, Richard, hier ist William Smithback von der
Times
. Sind Sie der Leiter des Labors?«
    »Zurzeit ja. Der Chef ist gerade nach Hause gegangen.«
    »Glück für Sie. Darf ich Ihnen ein paar Fragen stellen?«
    »Sie sagten, Sie seien Reporter?«
    »Das ist richtig.«
    »Na dann, meinetwegen.«
    »Hat Ihr Labor das Paket untersucht, das heute Morgen im Museum abgegeben wurde?«
    »So ist es.«
    »Was war drin?«
    Smithback hörte ein Schnauben. »Diamantensplitt.«
    »Kein Korund?«
    »Nein. Diamanten.«
    »Haben Sie den Splitt persönlich untersucht?«
    »Ja.«
    »Wie sah er aus?«
    »Auf den ersten Blick wie ein Sack mit braunem Sand.«
    Smithback überlegte einen Moment. »Wie haben Sie herausgefunden, dass es sich um Diamantensplitt handelt?«
    »Durch den Brechungsindex der Teilchen.«
    »Verstehe. Und eine Verwechslung mit Korund ist ausgeschlossen?«
    »Völlig ausgeschlossen.«
    »Sie haben den Splitt doch sicher auch unter einem Mikroskop untersucht, oder?«
    »Ja.«
    »Wie sah er aus?«
    »Wunderschön. Wie ein Haufen kleiner farbiger Kristalle.«
    Smithback fühlte plötzlich ein Kribbeln im Nacken. »Farbig? Was meinen Sie damit?«
    »Splitter und Teilchen in allen Farben des Regenbogens. Ich hatte keine Ahnung, dass Diamantensplitt so schön ist.«
    »Kam Ihnen das nicht seltsam vor?«
    »Viele Dinge, die hässlich sind, wenn man sie mit bloßem Auge betrachtet, sehen unter dem Mikroskop wunderschön aus. Brotschimmel zum Beispiel. Oder Sand, was das betrifft.«
    »Aber Sie sagten, der Splitt sei braun gewesen.«
    »Nur, wenn man ihn zusammenmischte.«
    »Verstehe. Was haben Sie mit dem Paket gemacht?«
    »Wir haben es an das Museum zurückgeschickt und die Sache als Fehlalarm abgehakt.«
    »Vielen Dank.«
    Smithback klappte langsam sein Handy zu.
Unmöglich. Daskonnte nicht sein
. Er blickte auf und stellte fest, dass Nora ihn mit eindeutig verärgerter Miene ansah. Er griff nach ihrer Hand. »Es tut mir wirklich leid, aber ein Telefonat muss ich noch erledigen.«
    Sie verschränkte die Arme. »Und ich dachte, wir wollten uns einen netten Abend machen.«
    »Nur noch
einen
Anruf. Bitte. Ich lass dich mithören. Glaub mir, das wird interessant.«
    Noras Wangen färbten sich rosa. Smithback wusste, was das zu bedeuten hatte: Seine Frau wurde allmählich sauer.
    Schnell wählte er noch einmal die Nummer des Museums und drückte den Lautsprecherknopf des Handys. »Dr. Sherman?«
    »Ja?«
    »Hier ist noch einmal Smithback von der
Times

    »Mr. Smithback«, kam die schrille Antwort. »Ich habe Ihnen bereits alles gesagt, was ich weiß. Und jetzt entschuldigen Sie mich bitte, sonst verpasse ich meinen Zug.«
    »Ich weiß, dass es kein Korundsplitt war, der heute Morgen im Museum abgegeben wurde.«
    Schweigen.
    »Ich weiß, was es
wirklich
war.«
    Wieder Schweigen.
    »Die Diamantensammlung des Museums.«
    In dem erneut einsetzenden Schweigen traf ihn Noras durchdringender Blick.
    »Dr. Sherman, ich komme rüber ins Museum, um mit Ihnen zu sprechen. Wenn Dr. Collopy noch da ist, wäre es gut, wenn er sich zu uns gesellen würde – oder zumindest telefonisch zur Verfügung stehen könnte. Ich weiß nicht, was Sie meinem Kollegen Harriman erzählt haben, aber ich lasse mir dieses Märchen nicht auftischen. Schlimm genug, dass dem Museum eine Diamantenkollektion – die wertvollste der Welt – gestohlen wurde. Ich bin sicher, das Kuratorium wäre wenig begeistertdavon, wenn direkt im Anschluss an die Enthüllung, dass ebendiese Sammlung gerade zu industriellem Schleifpulver zerstampft wurde, ein Vertuschungsskandal aufgedeckt würde. Haben wir uns verstanden, Dr. Sherman?«
    Die Stimme, die schließlich aus dem Handy ertönte, klang sehr schwach und zittrig. »Wir wollten nichts vertuschen. Das versichere ich Ihnen. Die

Weitere Kostenlose Bücher