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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ist noch nie untersucht worden. Außerdem gibt es keine Forschungsliteratur darüber, obwohl es offenbar einen der vollständigsten Texte des Ägyptischen Totenbuchs enthält, die je gefunden wurden. Sehr wenige Forscher wussten überhaupt von der Existenz dieses Grabs. Ich hatte immer geglaubt, es handele sich um eine Art Gerücht, einen urbanen Mythos, ähnlich den Alligatoren in der New Yorker Kanalisation. Das hier ist eine unglaubliche Chance.«
    Lächelnd betrachtete Nora die Frau etwas genauer. Erstaunlich, dass Wicherly so rasch ersetzt werden konnte – er war doch erst seit wenigen Tagen tot. Aber schließlich stand die Eröffnung kurz bevor, und das Museum musste für die lau fende Ausstellung unbedingt einen Ägyptologen vor Ort haben.
    Viola, die den Lärm und das Chaos um sich herum gar nicht wahrzunehmen schien, sah sich begeistert um. »Dieses Grab – was für ein Schatz!«
    Maskelenes Haltung gefiel Nora. Ihr unverblümter Enthusiasmus war ihr unendlich viel lieber als das päpstliche Gerede irgendwelcher verstaubter alter Professoren.
    »Ich habe gerade die Plazierung der Exponate überprüft und schaue mir noch ein letztes Mal die Beschriftungen an. Hätten Sie Lust, mich zu begleiten? Vielleicht fallen Ihnen ja irgendwelche Fehler auf.«
    »Sehr gerne.« Maskelene strahlte übers ganze Gesicht. »Obwohl, wenn Adrian bisher daran gearbeitet hat, hat sicher alles Hand und Fuß.«
    Nora wandte sich um. »Sie kannten ihn?«
    Violas Gesichtszüge verfinsterten sich. »Wir Ägyptologen sind ein recht überschaubarer Haufen. Dr. Menzies hat mir erzählt, was passiert ist. Ich begreife das alles nicht. Das Ganze muss entsetzlich beängstigend für Sie gewesen sein.«
    Nora nickte nur.
    »Ich kannte Adrian beruflich«, fügte Viola an, leiser jetzt. »Er war ein brillanter Ägyptologe, auch wenn er sich leider für das Geschenk Gottes an die Frauen hielt. Trotzdem, ich hätte nie gedacht, dass … Was für ein furchtbarer Schock.«
    Einen Augenblick lang herrschte ein verlegenes Schweigen zwischen den beiden Frauen. Dann gab sich Nora einen Ruck.
    »Er hat ein wundervolles Vermächtnis hinterlassen – durch seine Arbeit für die Ausstellung. Und sicher, es klingt unfein, aber
the show must go on.
«
    »Ja, vermutlich«, erwiderte Viola. Dann hellte sich ihre Miene ein wenig auf. »Wie ich höre, ist die Sound-and-Light-Show sehr spektakulär.«
    »Sie beinhaltet praktisch alles, was man sich denken kann – sogar eine sprechende Mumie.«
    Viola lachte. »Das klingt wunderbar.«
    Sie gingen weiter, Nora blickte auf ihr Klemmbrett. Sie nutzte die Gelegenheit, Viola Maskelene aus dem Augenwinkel zu betrachten, während die Ägyptologin die Schaukästen mit den Exponaten in Augenschein nahm.
    Vor einem besonders aufsehenerregenden Kanopenkrug blieben sie stehen. »Ich fürchte, dieser hier stammt aus der 18. Dynastie. Er ist ein wenig anachronistisch, im Vergleich zu den anderen Stücken.«
    Nora lächelte. »Ich weiß. Wir hatten nicht alle Gegenstände aus der 19. Dynastie, die wir brauchten, deshalb haben wir den Zeitraum ein wenig ausgeweitet – frisiert sozusagen. Adrian hat erklärt, dass man den Gräbern oft Antiquitäten beigefügt hat, sogar in der Zeit der Pharaonen.«
    »Völlig richtig! Verzeihen Sie, wenn ich das Thema angesprochen habe – aber manchmal bin ich etwas pedantisch.«
    »Prima. Genau so jemanden brauchen wir.«
    Sie gingen in der Grabkammer umher, während Nora die Gegenständeeinen nach dem anderen auf ihrer Liste abhakte und Viola die Exponate mit den Beschriftungen verglich.
    »Können Sie Hieroglyphen lesen?«, fragte Nora.
    Viola nickte.
    »Was halten Sie von dem Fluch dort über der Tür, den mit dem Auge des Horus?«
    Ein Lachen. »Einer der grässlichsten, den ich je gelesen habe.«
    »Ich dachte, die wären alle grässlich.«
    »Ganz im Gegenteil. Viele ägyptische Gräber sind nicht einmal durch einen Fluch geschützt. Es war auch nicht nötig, denn alle Ägypter wussten schließlich, dass ein Raub aus einem Pharaonengrab bedeutete, die Götter selbst zu bestehlen.«
    »Warum hat man dieses Grab dann mit einem Fluch geschützt?«
    »Vermutlich weil Senef, anders als ein Pharao, kein Gott war. Möglicherweise hatte Senef das Gefühl, dass ein zusätzlicher Schutz durch den Fluch erforderlich war. Dieses Gemälde von Ammut dort … wow!« Viola erschauderte. »Goya hätte das nicht besser gekonnt.«
    Nora warf einen kurzen Blick auf das Gemälde und nickte grimmig.
    »Wie

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