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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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ich höre, kursieren Gerüchte über diesen Fluch«, sagte Viola.
    »Die Wachleute haben sie in Umlauf gebracht. Inzwischen redet man im ganzen Museum davon. Einige Mitarbeiter des technischen Personals weigern sich schlichtweg, nach der regulären Arbeitszeit das Grab zu betreten.«
    Sie gingen an einem Pfeiler vorbei – und stießen auf eine Frau in grauem Schutzanzug, die auf dem Steinfußboden kniete, Staub aus einer Ritze kratzte und in ein Teströhrchen schüttete. In der Nähe sortierte augenscheinlich ein Mann in weißem Kittel Proben in einem kleinen tragbaren Chemielabor.
    »Was um alles in der Welt macht die Frau da?«, flüsterte Viola. Nora hatte sie noch nie gesehen. Sie sah ganz bestimmt nicht wie eine Museumsangestellte aus. Vielmehr wie eine Polizistin.
    »Kommen Sie, finden wir es heraus.« Nora ging zu der Frau hinüber. »Hallo, ich bin Nora Kelly, die Kuratorin der Ausstellung.«
    Die Frau erhob sich. »Susan Lombardi, vom Gesundheitsamt.«
    »Darf ich fragen, was Sie da tun?«
    »Wir prüfen, ob es hier Umweltgefahren gibt – Giftstoffe, Mikroben, solche Sachen.«
    »Ah ja. Und warum ist das nötig?«
    Lombardi hob die Schultern. »Soviel ich weiß, kam die Anfrage von der New Yorker Polizei. Ein Eilauftrag.«
    »Verstehe. Vielen Dank.«
    Nora drehte sich um, und die Frau machte sich wieder an die Arbeit.
    »Das ist ja merkwürdig«, sagte Viola. »Macht sich die Polizei womöglich Sorgen, dass im Grab irgendwelche gefährlichen Krankheitserreger hausen? Von manchen ägyptischen Gräbern ist ja bekannt, dass sie alte Viren und Pilzsporen beherbergen.«
    »Das nehme ich an. Komisch, dass mir niemand Bescheid gegeben hat.«
    Aber Viola hatte sich abgewandt. »Oh, schauen Sie mal – was für ein fabelhaftes Salbengefäß! Es ist schöner als alles im Britischen Museum!« Sie lief zu einer großen Glasvitrine mit einem Exponat aus weißem Alabaster, das farbig bemalt und mit einem auf dem Deckel thronenden Löwen verziert war. »Da ist ja die Kartusche von Thutmosis drauf!« Sie kniete sich hin und untersuchte das Exponat voll gespannter Aufmerksamkeit.
    Viola Maskelene hatte etwas erfrischend Spontanes, ja sogar Rebellisches an sich. Nora betrachtete die arg strapazierte Leinenhose, das fehlende Make-up und das staubige Arbeitshemd und fragte sich, ob das Maskelenes üblicher Museumsdress war. Sie entsprach so gar nicht dem Bild einer überkorrekten britischen Archäologin.
    Viola … Viola Maskelene.
Ein merkwürdiger Name, der ihr irgendwie bekannt vorkam … Hatte Menzies den nicht schon mal erwähnt? Nein, nicht Menzies … jemand anderer …
    Und da fiel es ihr ein, ganz plötzlich.
    »Sie sind doch damals von dem Juwelendieb entführt worden!« Der Satz war Nora entschlüpft, noch ehe sie Zeit zum Nachdenken gehabt hatte. Sofort wurde sie rot im Gesicht.
    Viola erhob sich gelassen und wischte sich den Staub von den Knien. »Ja. Das bin ich.«
    »Entschuldigen Sie, ich wollte Ihnen das nicht so an den Kopf werfen.«
    »Ehrlich gesagt, bin ich froh, dass Sie es erwähnt haben. Besser, man hält mit seiner Meinung nicht hinterm Berg, sondern spricht sie frei aus.«
    Nora bekam flammend rote Wangen.
    »Ist schon in Ordnung, Nora – wirklich. Offen gestanden, war die Entführung ein Grund, weshalb ich den Job hier angenommen habe und nach New York zurückgekehrt bin.«
    »Tatsächlich?«
    »Für mich ist das etwa so wie vom Pferd fallen – man muss sofort wieder aufsitzen, wenn man jemals hoffen will, wieder zu reiten.«
    »Es ist gut, wenn man das Ganze so betrachten kann … Sie sind also Agent Pendergasts Freundin?«
    Jetzt wurde Viola Maskelene rot. »So könnte man sagen.«
    »Mein Mann, Bill Smithback, und ich sind mit Special Agent Pendergast gut befreundet.«
    Viola sah sie mit neu erwachtem Interesse an. »Tatsächlich? Wie haben Sie sich denn kennengelernt?«
    »Vor einigen Jahren habe ich bei einem seiner Fälle mitgeholfen. Es tut mir wahnsinnig leid, was mit ihm passiert ist.« Nora verschwieg allerdings die Aktivitäten ihres Mannes, die – wie er ihr gesagt hatte – absolut geheim bleiben mussten.
    »Agent Pendergast ist noch ein Grund, warum ich zurückgekehrt bin«, sagte Viola mit leiser Stimme. Dann verfiel sie in Schweigen.
    Nachdem die beiden Frauen sich in der eigentlichen Grabkammer alles angesehen hatten, überprüften sie noch kurz die Exponate in den Seitenkammern. Nora sah auf die Uhr. »Es ist eins. Möchten Sie etwas essen? Wir sind bestimmt noch bis Mitternacht

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