Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
Vom Netzwerk:
Katzenaugen erwiderte. DieSpannung im Konferenzraum stieg rapide; D’Agosta spürte, wie sich die Härchen auf seinen Unterarmen aufstellten.
    Schließlich antwortete Pendergast: »Dieses Herumspionieren in meinem Privatleben überschreitet die Grenzen Ihres Auftrags bei weitem.«
    Glinn erwiderte nichts darauf.
    »Ich wende die Erinnerungsüberschreitung in strikt unpersönlicher Weise an – als ein forensisches Mittel zur Wiedererschaffung des Tatorts eines Verbrechens oder eines lange zurückliegenden Ereignisses. Das ist alles. Sie wäre von keinerlei Wert in einer solch … persönlichen Angelegenheit.«
    »Keinerlei Wert?« Skepsis hatte sich in Glinns Stimme geschlichen.
    »Darüber hinaus handelt es sich um eine überaus schwierige Meditationstechnik. Der Versuch, sie in diesem Fall anzuwenden, wäre pure Zeitverschwendung. Genau wie jenes kleine Spielchen, das Dr. Krasner mit mir zu spielen versuchte.«
    Wieder beugte sich Glinn in seinem Rollstuhl vor und blickte Pendergast forschend an. Als er schließlich etwas sagte, hatte seine Stimme einen Tonfall der Dringlichkeit angenommen.
    »Mr. Pendergast, kann es sein, dass das gleiche Ereignis, das Ihren Bruder so schrecklich gezeichnet hat, dass es ihn in ein Ungeheuer verwandelte, auch bei Ihnen tiefe Narben hinterlassen hat? Kann es sein, dass Sie es so gründlich aus Ihrer Vorstellung verbannt haben, dass Sie sich nicht mehr bewusst daran erinnern können?«
    »Mr. Glinn …«
    »Sagen Sie mir«, Glinns Stimme wurde lauter, »kann das sein?«
    Pendergast sah ihn aus seinen blitzenden grauen Augen an. »Ich nehme an, dass eine sehr geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass dem so sein könnte.«
    »Wenn es sein kann und wenn diese Erinnerung
tatsächlich
existiert und wenn diese Erinnerung uns helfen kann, das letzte fehlende Glied in der Kette zu finden, und wenn wir dadurch Menschenleben retten und Ihren Bruder besiegen können …, ist es dann nicht zumindest einen
Versuch
wert?«
    Die beiden Männer starrten einander nicht einmal eine Minute lang an, doch D’Agosta kam es wie eine Ewigkeit vor. Schließlich senkte Pendergast den Blick. Seine Schultern sackten nach vorn. Wortlos nickte er.
    »Dann müssen wir jetzt anfangen«, fuhr Glinn fort. »Was brauchen Sie?«
    Einen Moment lang erwiderte Pendergast nichts. Dann schien er sich zusammenzureißen. »Den Schutz meiner Privatsphäre.«
    »Wird das Berggasse-Zimmer genügen?«
    »Ja.«
    Pendergast legte seine Hände auf die Stuhllehnen und erhob sich. Ohne die anderen im Zimmer anzusehen, drehte er sich um und begab sich zurück in den Raum, aus dem er gekommen war.
    »Agent Pendergast …?«, sagte Glinn.
    Die Hand auf dem Türknauf, wandte sich Pendergast um.
    »Ich weiß, wie schwierig das nun Folgende für Sie sein wird. Aber es ist nicht die Zeit für halbe Sachen. Es darf jetzt kein Zurückhalten mehr geben. Worum auch immer es sich handelt, Sie müssen sich ihm in seiner Gesamtheit stellen und ins Auge sehen. Einverstanden?«
    Pendergast nickte.
    »Dann viel Glück.«
    Ein eisiges Lächeln huschte über das Gesicht des Agenten. Dann öffnete er ohne ein weiteres Wort die Tür zum Berggasse-Zimmer und verschwand.

48
     
    Die Leiterin der Mordkommission Laura Hayward stand links vom Eingang zur Ägyptischen Halle und ließ den Blick über die Menschenmenge schweifen. Sie hatte ein schwarzes Kostüm angezogen, um sich besser unters Volk mischen zu können, nur das kleine Abzeichen auf ihrem Revers wies auf ihre offizielle Funktion hin. Ihre Waffe, eine einfache Smith & Wesson Kaliber 38, steckte im Holster unter ihrer Kostümjacke.
    Das Bild, das sich ihr bot, zeugte von Sicherheitsmaßnahmen wie aus dem Lehrbuch. Ihre Leute, in Zivil und in Uniform, waren alle auf ihren Posten. Es waren die besten, die sie hatte – wirklich die besten Polizeibeamten New Yorks. Die Museumswachleute waren ebenfalls alle da, bewusst auffällig, und vermittelten zumindest den Eindruck erhöhter Sicherheit. Manetti hatte sich bislang als absolut kooperativ erwiesen. Auch der Rest des Museums war penibel gesichert worden. Hayward hatte im Geist Dutzende Katastrophen-Szenarios durchgespielt und Pläne entworfen, um auf alle Entwicklungen reagieren zu können, selbst die unwahrscheinlichsten: Selbstmordattentat, Feuer, Fehlfunktionen im Sicherheitssystem, Stromausfall, Versagen des Computersystems.
    Die einzige Schwachstelle war das Grab selbst – es besaß nur einen Ausgang. Allerdings handelte es sich um einen großen

Weitere Kostenlose Bücher