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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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bevorsteht. Vielleicht morgen. Vielleicht heute Abend. Daher auch die Notwendigkeit, Sie umgehend aus Herkmoor zu befreien.«
    Einen Moment lang schwieg Pendergast. »Ich vermag nicht zu erkennen, wie ich Ihnen helfen kann«, sagte er mit einem Anflug von Verbitterung in der Stimme. »Wie Sie sehen, habe ich mich in der Vergangenheit immer wieder geirrt.«
    »Agent Pendergast, Sie sind die
einzige
Person, die uns helfen kann. Und Sie wissen auch, wie.«
    Als Pendergast nicht sofort darauf antwortete, fuhr Glinn fort. »Wir hatten gehofft, dass unsere Fallanalyse über Vorhersagekraft verfügt – dass sie uns einen Eindruck davon vermitteln würde, welche Straftaten Diogenes in Zukunft begehenwird. Und das hat sie auch … bis zu einem gewissen Grad. Wir wissen, dass er von einem starken Gefühl der Viktimisierung motiviert ist, dem Gefühl, dass ihm ein furchtbares Unrecht geschehen ist. Wir glauben, dass er mit seinem perfekten Verbrechen versuchen wird, an einer großen Anzahl von Personen ein ähnliches Unrecht zu begehen.«
    »Das ist richtig«, unterbrach ihn Krasner. »Ihr Bruder will dieses Unrecht
verallgemeinern,
es öffentlich machen, andere dazu zwingen, dass sie seinen Schmerz mit ihm teilen.«
    Glinn beugte sich über den Tisch und schaute Pendergast an. »Und wir wissen noch etwas.
Sie
sind es, der Ihrem Bruder dieses Leid zugefügt hat – jedenfalls in seinen Augen.«
    »Das ist absurd«, sagte Pendergast.
    »Irgendetwas ist zwischen Ihnen und Ihrem Bruder vorgefallen, als Sie beide noch sehr jung waren: etwas so Fürchterliches, dass es seinen bereits gestörten Geist noch mehr zerstörte und die Ereignisse in Gang setzte, mit denen wir es jetzt zu tun haben. Unserer Analyse fehlt jedoch eine entscheidende Information: Was hat sich zwischen Ihnen und Diogenes ereignet? Und die Erinnerung an dieses Geschehnis ist
dort
eingeschlossen.« Glinn zeigte auf Pendergasts Kopf.
    »Das hatten wir doch alles schon einmal«, antwortete Pendergast steif. »Ich habe Ihnen bereits alles mitgeteilt, was an wichtigen Dingen zwischen meinem Bruder und mir vorge fallen ist. Ich habe mich sogar einem recht merkwürdigen Gespräch mit dem guten Dr. Krasner hier unterzogen – ohne Ergebnis. Es gibt keine verborgene Greueltat. Ich hätte mich daran erinnert: Ich habe ein fotografisches Gedächtnis.«
    »Verzeihen Sie, wenn ich widerspreche, aber dieses Ereignis hat stattgefunden. Es muss stattgefunden haben. Es gibt keine andere Erklärung.«
    »Dann tut es mir leid. Denn selbst wenn Sie recht hätten, ich habe keine Erinnerung an ein solches Ereignis – und es gibtzweifelsfrei keine Möglichkeit, dass ich mich daran erinnere. Sie haben es bereits versucht und sind damit gescheitert.«
    Glinn legte die Fingerspitzen aneinander und sah auf seine Hände. Einen Augenblick lang war es absolut still im Zimmer.
    »Ich glaube, es gibt doch eine Möglichkeit«, sagte er, ohne aufzublicken.
    Als er darauf keine Antwort erhielt, schaute er wieder auf. »Sie wurden in einer bestimmten alten Lehre, einer geheimen mystischen Philosophie ausgebildet, die ein sehr kleiner Mönchsorden in Bhutan und Tibet praktiziert. Eine Facette dieser Lehre ist spirituell-geistiger Natur. Eine andere physischer Natur: eine komplizierte Reihe ritualisierter Bewegungen, die ein wenig den
Kata
des Shotokan-Karate ähneln. Und noch eine andere Facette ist verstandesmäßiger Natur: eine Form der Meditation, der Konzentration, die es dem Ausübenden gestattet, das volle Potenzial des menschlichen Geistes zu entfesseln. Ich spreche von den Geheimritualen des Dzogchen und seiner noch selteneren Praktik, dem
Chongg Ran.
«
    »Wie sind Sie an diese Information herangekommen?«, fragte Pendergast derart kühl, dass D’Agosta fast das Blut in den Adern gefror.
    »Agent Pendergast, bitte. Der Erwerb von Wissen ist unser hauptsächliches Metier. Um mehr über Sie zu erfahren – wodurch wir versucht haben, Ihren Bruder besser zu verstehen –, haben wir mit sehr vielen Personen gesprochen. Unter an derem auch mit Cornelia Delamere Pendergast, Ihrer Großtante. Derzeitige Wohnadresse:
Mount Merci Hospital
– Hochsicherheitsbereich. Dann war da noch eine gewisse Partnerin von Ihnen, Miss Corrie Swanson, die an der
Phillips Exeter Academy
studiert. Sie war zwar ein recht schwieriger Mensch, aber am Ende haben wir doch herausbekommen, was wir wissen mussten.« Glinn betrachtete Pendergast mit seinem sphinxartigen Blick – den Pendergast mit seinen blassen

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