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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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Zähne«,
murmelte Coffey. Seine heitere Stimmung stellte sich schnell wieder ein. »Und nun sagen Sie mir mal, Mr. Imhof – wo hat dieser Pocho Lacarra denn derzeit seinen Hofgang?«
    »In Hof 4.«
    »Und was würde passieren, wenn Sie Agent Pendergast für seinen täglichen Hofgang nach, äh, Hof 4 verlegen würden?« Imhof runzelte die Stirn.
    »Wenn Lacarra ihn wiedererkennen würde, ergäbe das eine ganz hässliche Angelegenheit. Vielleicht sogar, wenn er ihn nicht erkennen würde.«
    »Wieso das?«
    »Lacarra … Na ja, das lässt sich nicht auf die feine Art ausdrücken: Er hält sich gern weiße Jungs.«
    Coffey überlegte einen Augenblick. »Verstehe. Bitte erteilen Sie den Befehl sofort.«
    Imhofs Stirnrunzeln wurde noch stärker. »Agent Coffey, das ist eine recht extreme Maßnahme …«
    »Ich fürchte, unser Mann lässt uns keine andere Wahl. Ich habe schon eine ganze Menge schwerer Fälle erlebt. Ich habe auch schon viel mürrische Unverschämtheit erlebt, aber nichts, was dem hier gleichkäme. Die Art und Weise, wie Pendergast den Rechtsweg, diese Haftanstalt und vor allem Sie missachtet, ist schockierend. Ist es wirklich.«
    Imhof atmete tief durch. Coffey bemerkte zu seiner Zufriedenheit, dass sich Imhofs Nasenflügel kurz blähten.
    »Stecken Sie ihn da rein«, sagte Coffey ruhig. »Aber behalten Sie die Lage im Auge. Holen Sie ihn wieder raus, wenn die Situation außer Kontrolle gerät. Aber nicht zu früh, wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Wenn dort etwas passiert, könnte das auf mich zurückfallen. Sie müssten mir dann Rückendeckung geben.«
    »Sie können auf mich zählen, Imhof. Ich stehe hinter Ihnen,was immer auch geschieht.« Und damit drehte sich Coffey um, nickte dem immer noch grinsenden Rabiner zu und verließ das Büro.

28
     
    Laura Hayward saß an ihrem Schreibtisch und blickte auf den Wust von Papieren, der da vor ihr lag. Die Kommissarin der Mordkommission konnte Unordnung nicht ausstehen; sie hasste Durcheinander; sie hasste herumliegende Papiere und unordentliche Stapel. Und doch kam es ihr vor, als würde es am Ende immer darauf hinauslaufen. Egal, wie sehr sie auch sortierte und ordentlich stapelte und organisierte: Der Schreibtisch blieb die physische Manifestation ihrer inneren Unordnung und Frustration. Eigentlich hätte sie jetzt den Bericht über den Mord an DeMeo schreiben müssen. Doch sie fühlte sich wie gelähmt. Es war verdammt schwierig, an einem Fall zu arbeiten, wenn man das Gefühl hatte, dass man den vorher gehenden völlig vermasselt hatte; dass vielleicht ein Unschuldiger – oder weitestgehend Unschuldiger – im Gefängnis saß, zu Unrecht eines Verbrechens angeklagt, das möglicherweise zur Todesstrafe führte … Es kostete sie gewaltige Anstrengung, wie gewohnt eine Liste aufzustellen. Auf diese Art brachte sie Ordnung in ihre Gedanken: Ständig fertigte sie Listen an, eingebettet in Listen von Listen. Und es war ihr schier unmöglich, mit ihren neuen Fällen weiterzukommen, während der Fall Pendergast in ihrem Kopf immer noch ungelöst war.
    Sie seufzte, konzentrierte sich und fing von neuem an.
    Eins:
Ein möglicherweise unschuldiger Mann sitzt, eines Kapitalverbrechens angeklagt, im Gefängnis.
    Zwei:
Sein Bruder, der lange als tot galt, ist wieder aufgetaucht, entführt eine Frau, die offenbar mit gar nichts in Verbindung steht, stiehlt die wertvollste Diamantensammlung der Welt … um sie später zu vernichten. Warum?
    Drei

    Ein Klopfen an der Tür unterbrach ihren Gedankengang.
    Hayward hatte ihre Sekretärin gebeten, dafür zu sorgen, dass sie nicht gestört wurde, und plötzlich stieg eine Wut in ihr auf, deren Heftigkeit sie selbst erschreckte. Sie brachte sich wieder unter Kontrolle und rief in kühlem Tonfall: »Herein.«
    Die Tür öffnete sich langsam, zögernd – und dann stand er vor ihr: Vincent D’Agosta.
    Beide waren sie wie erstarrt, als sie einander ansahen.
    »Laura«, begann D’Agosta. Dann verstummte er.
    Sie blieb äußerlich ganz cool, auch wenn sie spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht stieg. Im Augenblick fiel ihr keine andere Erwiderung ein als: »Bitte, nimm doch Platz.«
    Sie sah zu, wie er das Büro betrat und sich setzte, während sie, schonungslos und effizient, die Gefühle unterdrückte, die in ihr aufstiegen. Er war überraschend schlank und einigermaßen gut angezogen. Er trug zum Anzug eine 20-Dollar-Krawatte, und sein dünner werdendes Haar war nach hinten gekämmt. Der Augenblick der peinlichen

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