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Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit

Titel: Pendergast 07 - Maniac - Fluch der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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sie von beiden Seiten flankierten, die Waffen einsteckten und die Schlagstöcke und das Tränengas zückten. Visconti sprang vor und sprühte dem Angreifer ins Gesicht, der daraufhin laut aufheulte, sich um die eigene Achse drehte und mit dem Steinmesser blindlings um sich hieb; Hayward ging geschickt dazwischen und versetzte dem Angreifer einen weit ausholenden, heftigen Fußtritt gegen die Innenseite eines Beins, so dass er der Länge nach hinfiel. Nach einem weiteren Tritt schlitterte die Waffe über den Fußboden.
    »Handschellen anlegen!«
    Aber Visconti war bereits in Aktion getreten, legte die Handschellen erst um das eine Handgelenk und drückte dann, mit der Hilfe O’Connors, den anderen Arm nach unten und befestigte auch die andere.
    Der Angreifer kreischte und widersetzte sich wie ein Wahnsinniger.
    »Fesselt seine Fußgelenke!«, befahl Hayward.
    Eine Minute später lag der Täter auf dem Bauch, immer noch zu Boden gedrückt, und wand sich und kreischte mit einer derart hohen Stimme, dass sie wie ein Skalpell die Luft durchschnitt.
    »Holt die Sanitäter«, sagte Hayward. »Wir brauchen ein Beruhigungsmittel.«
    Die meisten Festgenommenen beruhigten sich, sobald man sie an Händen und Füßen gefesselt hatte und am Boden festhielt. Dieser jedoch nicht. Er wand sich und schrie weiter, drehte sich, wälzte sich, versuchte um sich zu schlagen, und obwohl er klein war, konnten Hayward und ihr Team nicht mehr tun, als ihn am Boden festzuhalten.
    »Muss auf Angel Dust sein«, sagte einer der Polizisten.
    »Solche Wirkungen hab ich bei Angel Dust aber noch nie erlebt.«
    Kurz darauf traf ein Sanitäter ein und gab dem kreischenden Mann eine Spritze ins Hinterteil. Ein paar Augenblicke später beruhigte er sich allmählich. Hayward stand auf und wischte sich den Staub von der Kleidung.
    »Großer Gott«, sagte O’Connor. »Der sieht ja aus, als hätte er in Blut geduscht.«
    »Und nackt ist der Dreckskerl auch noch.«
    Hayward trat einen Schritt zurück. Der Täter, dessen Kopf Visconti immer noch mit dem Gesicht nach unten auf den Boden drückte, wimmerte und zitterte in dem erfolglosen Bemühen, die Wirkung des Beruhigungsmittels abzuschütteln.
    Sie beugte sich vor. »Wo ist Lipper?«, fragte sie ihn. »Was haben Sie mit ihm gemacht?«
    Weiteres Wimmern.
    »Drehen Sie ihn um, ich will sein Gesicht sehen.«
    Visconti tat, wie ihm geheißen. Gesicht und Haar des Mannes waren mit getrocknetem Blut und Innereien verkrustet. Er grimassierte merkwürdig, seine Gesichtszüge zuckten.
    »Säubern Sie ihn.«
    Der Sanitäter öffnete eine Packung steriler Mulltücher und wischte ihm das Gesicht ab.
    »Oh, verdammt«, sagte Visconti unwillkürlich.
    Hayward starrte nur. Sie traute ihren Augen nicht.
    Bei dem vermeintlichen Mörder handelte es sich um Jay Lipper.

27
     
    Spencer Coffey ließ sich auf einem Stuhl im Büro von Gefängnisleiter Warden Imhof nieder und schnippte ungeduldig gegen die Bügelfalte seiner Hose. Imhof saß hinter seinem Schreibtisch und sah kaum anders aus als bei ihrem ersten Zusammentreffen: reserviert und adrett, mit dem gleichen geföhnten hellbraunen Haarschopf.
    Coffey fiel allerdings der unsichere, vielleicht sogar trotzige Ausdruck in seinen Augen auf. Special Agent Rabiner blieb stehen, die Arme vor der Brust verschränkt, und lehnte sich gegen die Wand. Coffey wartete, bis in dem Raum eine angespannte Stille herrschte.
    »Mr. Imhof«, begann er schließlich, »Sie haben mir zugesagt, dass Sie sich persönlich um die Sache kümmern.«
    »Und das habe ich auch getan«, erwiderte Imhof kühl und ausdruckslos.
    Coffey lehnte sich zurück. »Special Agent Rabiner und ich kommen soeben vom Verhör des Häftlings. Zu meinem Bedauern muss ich feststellen, dass wir keine – überhaupt keine – Fortschritte erzielt haben bei unseren Bemühungen, ihn Respekt zu lehren. Also, wie ich Ihnen ja bereits gesagt habe, interessiert es mich nicht,
wie
Sie die Aufgabe meistern, die wirIhnen gestellt haben, sondern allein das
Ergebnis.
Aber was immer Sie getan haben, es hat nicht funktioniert. Der Gefangene ist immer noch genauso dreist und arrogant wie bei seiner Einweisung. Er hat sich geweigert, unsere Fragen zu beantworten. Und frech ist er auch noch geworden. Als ich ihn gefragt habe, ob er denn seine Einzelhaft genieße, hat er geantwortet: ›Es ist mir lieber so.‹«
    »Lieber als was?«
    »Lieber, als sich unter die ›ehemaligen Klienten‹ zu mischen – so hat sich dieser sarkastische

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