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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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antwortete er: »Wir müssen so schnell wie möglich den nächsten Hafen anlaufen.«
    »Das ist eine Meinung, keine Erklärung«, sagte Mason kühl.
    »Ich … schließe mich Ihnen an.«
    Mason warf dem Commodore einen scharfen Blick zu.
    »Sie sind eine Schande für Ihren Berufsstand und tausend Jahre maritimer Tradition!«, schrie Cutter. »Damit kommen Sie nicht durch!«
    »Commodore Cutter«, sagte Mason, »Sie sind hiermit nach Artikel V des Internationalen Seefahrtsrechts Ihres Kommandos enthoben. Ich gebe Ihnen die Gelegenheit, sich mit Würde von der Brücke zu entfernen. Wenn nicht, gebe ich Befehl, Sie entfernen zu lassen.«
    »Sie … Sie Giftnudel! Sie sind der lebende Beweis, dass Frauen auf der Brücke eines Schiffes nichts zu suchen haben!« Und damit stürzte sich Cutter mit einem inartikulierten Schrei auf sie und packte die Revers ihrer Uniform, bis zwei Sicherheitskräfte ihn überwältigten. Er fluchte, schlug um sich und brüllte wie ein Löwe, während sie ihn zu Boden rangen, ihn dort festhielten und ihm Handschellen anlegten.
    »Braunhaariges Miststück! In der Hölle sollst du schmoren!«
    Weitere Sicherheitskräfte wurden herbeigerufen, und der Commodore wurde mit großer Mühe überwältigt. Schließlich führte man ihn ab. Noch lange hörte man ihn mit donnernder Stimme wüste Beschimpfungen ausstoßen, dann wurde es still.
    LeSeur blickte zu Mason und sah zu seiner Verwunderung einen Ausdruck kaum verhohlenen Triumphes in ihrem Gesicht. Sie sah auf die Uhr. »Ich halte hiermit fürs Logbuch fest, dass um 22:50, GMT , das Kommando der
Britannia
von Commodore Cutter auf den Stellvertretenden Kapitän Mason übertragen wurde.« Sie drehte sich zu Kemper um. »Mr Kemper, ich werde sämtliche Schlüssel, Passwörter und Autorisierungscodes für das Schiff und alle elektronischen sowie Sicherheitssysteme benötigen.«
    »Ja, Sir.«
    Sie wandte sich zum Navigator um. »Und jetzt reduzieren Sie bitte die Geschwindigkeit auf vierundzwanzig Knoten und setzen Kurs auf St. John’s, Neufundland.«

[home]
48
    Leise öffnete sich die Tür. Constance erhob sich vom Diwan. Pendergast kam herein, schlenderte zu der kleinen Bar, zog eine Flasche herunter und betrachtete das Etikett. Zog den Korken mit einem Ruck heraus, nahm sich ein Glas und schenkte sich lässig einen Sherry ein. Dann ging er mit der Flasche und dem Glas zum Sofa, setzte sich, stellte die Flasche auf einen Beistelltisch, lehnte sich zurück und betrachtete die Farbe des Sherrys im Licht.
    »Hast du es gefunden?«, fragte Constance.
    Er nickte, immer noch die Farbe des Sherrys betrachtend, und trank das Glas mit einem Schluck leer. »Der Sturm ist stärker geworden.«
    Constance blickte zur Glastür, die zum Balkon hinausführte und mit Gischtflecken besprüht war. Mittlerweile regnete es derart stark, dass man nicht bis aufs Wasser blicken konnte; dort war nur ein Feld aus Grau, auf der Grenze zu Schwarz.
    »Nun?« Sie versuchte, die Aufgeregtheit in ihrer Stimme zu beherrschen. »Was war es?«
    »Ein altes Mandala.« Er schenkte sich nochmals ein, dann hob er das Glas. »Möchtest du auch eins?«
    »Nein, danke. Was für ein Mandala? Wo war es versteckt?« Seine Verschwiegenheit war mitunter zum Verrücktwerden.
    Pendergast nahm einen langen, wohlüberlegten Schluck. »Unser Mann hat es hinter einem Braque-Gemälde versteckt. Er hat das Gemälde gestutzt und gestreckt, damit er das Agozyen dahinter verstecken konnte. Ein wunderschöner Braque, aus dessen frühen kubistischen Phase – völlig ruiniert. Eine Schande. Außerdem hat er es erst vor kurzem versteckt. Offenbar hat er erfahren, dass das Zimmermädchen verrückt geworden war, nachdem es sein Zimmer saubergemacht hatte – vielleicht wusste er sogar von meinem Interesse. Der Kasten befand sich im Safe. Offenbar fand er aber, dass der Safe nicht sicher genug war für das Mandala – mit gutem Grund, wie sich herausgestellt hat. Vielleicht wollte er es aber auch nur die ganze Zeit in Reichweite haben.«
    »Wie sieht es aus?«
    »Das Mandala? Die übliche vierseitige Anordnung ineinander verschlungener Quadrate und Kreise, gemalt im alten Kadampa-Stil, erstaunlich komplex – aber von geringem Interesse für jemanden außer einem Sammler oder einer abergläubischen Gruppe tibetischer Mönche. Constance, würdest du dich bitte setzen? Es ist unangenehm, sich mit einer stehenden Person zu unterhalten, wenn man selbst sitzt.«
    Constance ließ sich auf ihren Sessel sinken.

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