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Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit

Titel: Pendergast 08 - Darkness - Wettlauf mit der Zeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lincoln Douglas & Child Preston , Lincoln Child
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setzte LeSeur den Kurs noch immer auf die alte Weise, auf Papier, mit einem edlen Navigationsbesteck, das ihm sein Vater vor vielen Jahren geschenkt hatte. Gelegentlich nahm er sogar den Stand nach der Sonne oder der Sterne, um die Position zu bestimmen. Das war zwar unnötig, schuf aber eine tiefe Verbindung zu den großen Traditionen seines Berufsstandes.
    Er warf einen Blick auf die Messanzeigen für die Geschwindigkeit und den Kurs. Das Schiff war, wie üblich, auf Autopilot, und LeSeur musste zugeben, dass die
Britannia
trotz der zehn Meter hohen seitlichen See und des Windes, der ihnen mit fünfzig Knoten gegen die Seite blies, enorm seegängig war. Gewiss, da war ein recht unangenehmes langwelliges Korkenzieher-Rollen, aber er konnte sich gut vorstellen, wie viel schlimmer diese Verhältnisse für ein kleineres Kreuzfahrtschiff wären. Die
Britannia
machte zweiundzwanzig Knoten, mehr als erwartet. In weniger als zwanzig Stunden würden sie in St. John’s eintreffen.
    Er war enorm erleichtert, dass Mason gelassen das Kommando übernommen hatte. In ihrer Durchsage an das gesamte Schiff hatte sie erklärt, dass der Commodore seines Amtes enthoben sei und dass jetzt sie das Schiff führe. Ruhig und besänftigend hatte sie einen Seenotfall ausgerufen und erläutert, dass das Schiff Kurs auf den nächsten Hafen genommen habe. Sie hatte die Passagiere, um deren eigene Sicherheit willen, gebeten, die meiste Zeit in den Kabinen zu bleiben. Wenn sie die Kabinen zu den Mahlzeiten verließen, sollten sie in Gruppen oder mindestens zu zweit die Restaurants aufsuchen.
    LeSeur warf einen Blick auf das ARPA -Radar. So weit, so gut. Eisberge hatten sich keine blicken lassen, und die wenigen Schiffe, die noch auf den Banks waren, hatten weitab vom Kurs gelegen. Mit dem Einstellrädchen des Kartenplotters veränderte er die Skala auf vierundzwanzig Meilen. Sie näherten sich einem Punkt, an dem der Autopilot eine Kurskorrektur vornahm, so dass sie
Carrion Rocks
in einiger Entfernung passieren würden. Danach ging es geradewegs nach St. John’s Harbour.
    Kemper erschien auf der Brücke.
    »Wie sieht’s auf den Passagierdecks aus?«, fragte LeSeur.
    »So gut, wie man erwarten kann, Sir.« Er zögerte. »Ich habe der Reederei die Kursänderung mitgeteilt.«
    »Und?«
    »Jede Menge Gegenwind, aber bislang noch keine offizielle Reaktion. Sie haben ein paar Angestellte losgeschickt, die uns in St. John’s in Empfang nehmen. Wirbeln ziemlich herum. Ihre Hauptsorge: schlechte Publicity. Wenn die Presse Wind davon bekommt …« Er schüttelte den Kopf.
    Ein leises
Pling
des Kartenplotters verkündete, dass der Wegpunkt erreicht war. Während der Autopilot den neuen Kurs setzte, spürte LeSeur eine ganz leichte Vibration: Der neue Kurs hatte den Winkel des Schiffes zu den Wellen etwas verändert, wodurch das Rollen schlimmer wurde.
    »Neuer Kurs zwei zwei null«, sagte LeSeur zum Stellvertretenden Kapitän.
    »Neuer Kurs anerkannt, zwei zwei null.«
    Der Wind peitschte gegen die Brückenfenster. LeSeur konnte nur das Vorschiff erkennen, halb verborgen im Nebel, dahinter ein endloses Grau.
    Mason drehte sich um. »Mr LeSeur?«
    »Ja, Captain?«
    Sie sprach mit leiser Stimme. »Ich mache mir Sorgen wegen Mr Craik.«
    »Dem Leitenden Funkoffizier? Warum?«
    »Ich bin mir nicht sicher, ob er mit unserer Aktion klarkommt. Er hat sich im Funkerraum eingeschlossen.«
    Sie wies mit einem Nicken zu einer Tür auf der Rückseite der Brücke. LeSeur war überrascht. Bisher hatte er die Tür kaum einmal geschlossen gesehen.
    »Craik? Ich wusste nicht einmal, dass er auf der Brücke ist.«
    »Ich muss sichergehen, dass alle Deckoffiziere als Team zusammenarbeiten«, fuhr sie fort. »Wir fahren mit mehr als viertausend verängstigten Passagieren und Besatzungsmitgliedern an Bord mitten in einen Sturm und haben noch schwere Zeiten vor uns, ehe wir in St. John’s einlaufen. Wir können uns weder zögerliches Verhalten noch Zwistigkeiten unter den Deckoffizieren leisten. Nicht jetzt.«
    »Ja, Sir.«
    »Ich brauche Ihre Hilfe. Anstatt das Ganze an die große Glocke zu hängen, möchte ich mit Mr Craik ein kurzes Gespräch führen – unter vier Augen. Er hat sich vielleicht von Ihnen und den anderen einschüchtern lassen und macht nur deshalb mit.«
    »Das scheint mir eine kluge Herangehensweise zu sein, Sir.«
    »Das Schiff ist auf Autopilot, es dauert noch vier Stunden, bis wir die
Carrion Rocks
passieren. Ich möchte, dass Sie die Brücke

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